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Emys orbicularis im Aquarium

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  • #31
    Re: Emys orbicularis im Aquarium

    hallo zusammen,

    inzwischen hat mich Beate aufgeklärt, dass es hier durchaus "schick" ist ein Pseudonym zu verwenden - wenn's denn sein soll. Ih hoffe ihr habt Verständnis, dass ich nicht mehr zu einem solchen greifen werde.
    zu Darijan: ich kenne dich nicht, habe also keinerlei Grund dich anzugreifen, aber weil ich dich nicht kenne und du auch keineswegs zimperlich erschienst, habe ich auch keinen Grund dich besonders zart anzsprechen. Dennoch - sollte ich dich irgendwie gekränkt haben - war nicht so gewollt.

    Da ihr scheinbar wenig bereit seid, eure Identität hier zu lüften, werde ich die von Beate gwünschten Ausführungen natürlich entsprechend kurz halten.

    Wenn ich von meinen "3" Wasserschildkröten schreibe dann meine ich, daß ich mehr als 3 und schwer interpretiert: 3 Gruppen. D.h. ich pflege seit etwa 10-12 cheoldinen, seit etwa 4 Jahren beschäftige ich mich mit südamerikanischen Schienenschildkröten sowie seit etwa 8-9 Jahren intensivst mit Matamatas, Emys pflege ich seit mehr als 20 Jahren unterartenrein. Nahezu alle meine Emys werden seit fast 20 Jahren im "Aquarium" gehalten. Wenn ich Aquarium schreibe, meine ich nicht zwangsläufig ein 1m-Glasbecken im Wohnzimmer. Alle meine Tiere sind auf 2 Glashäuser verteilt. 1 Kalthaus für Emys/Mauremys sowie ein Tropenhaus für Chelodina, Podocnemis und Chelus. Wenn jmand mehr wissen will, es sollte ihme ein Leichtes sein meine Adresse oder E-Mail herauszufinden. Ich bin gerne zu mehr Ausunft bereit, aber ich hätte gerne gewußt, mit wem ich es zu tun habe.

    Nochmal zurück zur UV-Bestrahlung: Darijan, du bist überzeugt, daß Matamatas nich ohne UV-Licht auskommen. Guck dir deren Lebensraum mal genauer an. Ich war mehrmals im natürlichen Habitat unterwegs. Sonneneinstrahlung auf dem Grund der natürlichen Aufenthaltsorte gibt es dort nur marginal. Lies mal die Radiata wenn du Lust hast, dort steht mehr als ich hier sagen könnte.

    weiter zu Darijan: wenn du mehr oder neueres Wissen über E.o.luteofusca hast, laß mich nicht dumm sterben. Ich würde mic freuen von dir zu hören. Du hast die Existenz dieser Unterart bezweifelt - ich besitze solche Tiere bereits seit etwa 22 Jahren. Zumindest entsprechen sie der Beschreibung von U. Fritz.

    zu Beate ( und die anderen): ihr habt natürlich recht: es ist ungleich aufwändiger Tiere im Zimmer zu halten als im Freiland. Aber daraus zu schließen , daß eine Zimmerhaltung unmöglich ist, ist doch zu verwegen. Kranke Tiere und tote Tiere entstehen nich durch "Zimmer"-haltung sondern durch falsche Haltung! Um die eigentliche Todesursache feststellen zu können bedarf es mehr als die Tiere nur zu sehen und sein Rückschlüsse zu ziehen. Tiere im Freilandteich, dieser noch großzügig und mit wenigen ieren besetzt, können naürlich kaum falsch gehalten werden. Anpassungsmöglichkeit an unser Klima natürlich vorausgesetzt. Frener itte ich euch, mnacht euch doch mal ernsthaft Gedanken wo Emys denn vorkommt - oder wollt ihr behaupten ihr hättet alle Nordeuropäische oder gar Brandenburgische Tiere in eurem Teich. Wenn ich weiter oben schreibe, daß ich scho mal in einem Emys-Biotop war, so stimmt das nur zum Teil. Nahezu alle meine Urlaubsreisen führe mich seit nunmehr 30 Jahren in Verbreitungsgebiet von Emy/Mauremys. Mit Ausnahme von Algerien bis Syrien habe ich in zig Biotopen Schildkröten beobachten dürfen. Und genau dazu habe ich mir Gedanken gemacht, nicht nur über vorhandenen Büchern gebrütet.

    Was ich euch eigentlich mit der ganzen Diskussion klarmachen will ist, daß ihr Anfänger auch mal "leben" laßt. Jemand der sich hier informiert ist auf dem besten Weg zur artgerechten Schildkröten-haltung.
    Und was mir ebenso wichtig ist: Es gibt immer mehrere Möglichkeiten einer artgerechten Pflege. Und nicht jedes Verfahren welches ihr nicht verfolgt ist von vorne herein falsch.

    soweit so gut

    grüße
    sepp


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    • #32
      Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

      .

      Hallo Sepp


      sepp meier schrieb:
      ich kenne dich nicht,
      Das ist das große Problem bei Internetdiskussionen, jeder kann alles behaupten und man weiß vom anderen nur was er angibt. Es ist also generell Vorsicht geboten, was man glauben kann und was nicht. Wenn du von drei Schildkröten sprichst, von denen eine Emys ist, können reine Forennutzer wie ich, die dich nicht aus dem Verein kennen, ja auch nicht wissen, daß du offensichtlich wesentlich mehr hältst.

      Für mich ist diese Anonymität aber auch ein entscheidender Vorteil, niemand schaltet aus Respekt vor "Namen" den eigenen Gehirnkasten aus wie das häufig im realen Leben passiert. Alles kommt daher immer wieder auf den Prüfstand und kann ggf. korrigiert werden.




      sepp meier schrieb:
      Wenn ich Aquarium schreibe, meine ich nicht zwangsläufig ein 1m-Glasbecken im Wohnzimmer. Alle meine Tiere sind auf 2 Glashäuser verteilt.
      Hier scheint mir der springende Punkt zu liegen. Diese Diskussion geht ganz konkret auf die Anfrage zur Glasbecken/Wohnzimmerhaltung zurück. Deshalb wollen wir herausfinden, ob und unter welchen genauen Bedingungen wir ganz offensichtlichen Anfängern zur Emys-Haltung im Aquarium raten können. Dabei immer bedenkend, daß wir nicht wissen, wie weit unsere Ratschläge befolgt werden. Zum Wohle der Tiere muß man also mit Einfachhaltung rechnen.Und das wird in den meisten Fällen erst einmal 120cm Glasaquarium inkl. Landteil sein, mit entweder Leuchtstoffröhren/Wärmelampe oder Quecksilberdampflampen, womöglich gar im Hobbykeller, also komplett ohne natürliches Licht.

      Ich selbst halte seit 30 Jahren Schildkröten, aber erst seit knapp fünf Jahren Emys (mit Freilandaufenthalt), deshalb meine Frage an dich: Hast du Emys über Jahre in einem Glasaquarium im Wohnzimmer mit Leuchtstoffröhren/Wärmelampe bzw. Mischlichtlampen/Quecksilberdampflampen ohne Freilandaufenthalt bei bester Gesundheit gehalten oder hältst du das aus deiner allgemeinen Erfahrung heraus für möglich?



      sepp meier schrieb:
      wollt ihr behaupten ihr hättet alle Nordeuropäische oder gar Brandenburgische Tiere in eurem Teich.
      Nein, das hätte ich zwar gerne, aber da kommt man ja nur sehr schwer dran. Deswegen leben meine Tiere vorsichtshalber nach dem Winterschlaf im Kühlschrank einige Zeit im Aquarium bevor sie im April / Mai in den Teich kommen.



      Gruß, Editha

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      • #33
        Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

        sokrates32 schrieb:
        Als Fazit kan ich allenfalls gewinnen, das Emys wohl recht viel Platz in einem Freigehege brauchen, ist das so?
        Ich glaube beim Fazit sind wir noch nicht...


        sokrates32 schrieb:
        Vielleicht darf ich als Leie und Forumsneuling, diese Frage in diesem Tread einmal stellen.
        Besser wäre ein neuer Thread, sonst vermengen sich wieder zwei Diskussionen und es wird unübersichtlich.

        Gruß, Editha

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        • #34
          Re: Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

          hallo kacchua

          kurze Antwort zu Deinen letzten Fragen:

          "Wenn du von drei Schildkröten sprichst,"
          - wer mich kennt weiß was ich mit "3" meine. Ist bei uns im Verein ein geflügeltes Wort.

          "Diese Diskussion geht ganz konkret auf die Anfrage zur Glasbecken/Wohnzimmerhaltung zurück."
          -Ich habe es auch so verstanden. Wir denken uns aber nichts wenn wir tropische oder subtropische,also in der Regel extrem wärme-und lichthungrige Tiere im Aquarium, welches auch durchaus im Keller stehen darf, halten.

          "Und das wird in den meisten Fällen erst einmal 120cm Glasaquarium inkl. Landteil sein, mit entweder Leuchtstoffröhren/Wärmelampe oder Quecksilberdampflampen, womöglich gar im Hobbykeller, also komplett ohne natürliches Licht."

          -Was ist gegen ein 120-er Becken einzuwenden. Grundsätzlich ohne zu wissen wieviele und wie große Tiere es beherbergt, erstmal nichts. Und nicht die Endgröße der Tiere ist entscheidend, sondern die IST-Größe und natürlich die Anzahl bzw. das Geschlechter-Verhältnis.

          "deshalb meine Frage an dich: Hast du Emys über Jahre in einem Glasaquarium im Wohnzimmer mit Leuchtstoffröhren/Wärmelampe bzw. Mischlichtlampen/Quecksilberdampflampen ohne Freilandaufenthalt bei bester Gesundheit gehalten oder hältst du das aus deiner allgemeinen Erfahrung heraus für möglich?"

          Ich halte alle meine Tiere, europ. Landschildkröten ausgenommen, ganzjährig im Glashaus. Somit ist "natürliches" Tageslicht vorhanden. Auch Jungtiere wachsen unter diesen Bedingungen problemlos heran. Entscheidend scheint für mich nicht die Menge und Qualität der UV-Bestrahlung sondern lediglich die Lichtintensität. Krankheiten wie sie immer wieder von Gegnern der Innenhaltung beschworen werden kommen m.E. in erster Linie durch Ernährungs- und Wärmedefizite. Das ist häufig nicht zu wenig Futter und zu wenig Wärme, sondern eher zu viel des Guten.

          Ich stimme all jenen zu welche sagen, daß eine Freilandhaltung soweit es das Klima zuläßt einfacher zu bewerkstelligen ist und vor allem geeignet ist Haltungsfehler zu kompensieren. (das gilt sicher auch für tropische Tiere).
          Wir sollten also Anfängern nicht gleich unser Hobby verleiden, sondern sollten sie auf derlei Probleme vorbereiten und durch "seriöse" Beratung Vertrauen schaffen.

          - Übrigens sehe ich mich seit rund 40 Jahren als "Anfänger" - will damit sagen ich lerne immer noch Neues dazu.

          viele Grüße

          sepp

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          • #35
            Re: Re: Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

            Hallo Sepp

            sepp meier schrieb:
            Wir denken uns aber nichts wenn wir tropische oder subtropische, also in der Regel extrem wärme-und lichthungrige Tiere im Aquarium, welches auch durchaus im Keller stehen darf, halten.
            Im Bezug auf Licht stimme ich hier mit dir überein. Auch ich bin erst einmal skeptisch, wenn es ausgerechnet bei Tieren, bei denen das möglich ist, ohne Freilandhaltung nicht gehen soll, aber bei solchen, bei denen das aus klimatischen Gründen nun wirklich nicht möglich ist, auch schon mal ein bißchen weniger sein darf.

            Ich bin auch bislang davon ausgegangen, daß es zwar um Äonen besser ist, E.o.o. im Teich zu halten, aber nicht wirklich zwingend lebensnotwendig. Beates Beispiele veranlassen mich aber, nach gesicherten Erkenntnissen zu forschen, bevor ich Tiere in Wohnzimmerhaltung empfehle.

            Aber ich kann mir aufgrund eigener Erfahrung auch vorstellen, daß verschiedene Arten auf vergleichbare Falschhaltung unterschiedlich empfindlich reagieren. Zumal es ja viele Faktoren sind, die nicht den natürlichen Bedingungen entsprechen Und die sind wiederum artbabhängig, also unterschiedlich. Irgendwo ist eine Grenze erreicht und die Art packt es einfach nicht mehr.



            sepp meier schrieb:-Was ist gegen ein 120-er Becken einzuwenden. Grundsätzlich ohne zu wissen wieviele und wie große Tiere es beherbergt, erstmal nichts. Und nicht die Endgröße der Tiere ist entscheidend, sondern die IST-Größe und natürlich die Anzahl bzw. das Geschlechter-Verhältnis.
            Klar, aber Emys leben nun einmal "100 Jahre", dagegen die Lust vieler (der Mehrheit der?) Wasserschildkrötenanfänger nur einen Bruchteil davon. Viele können beim besten Willen kein ausreichend großes Becken aufstellen und umziehen können auch nicht alle. Was also nach 5 Jahren mit den Tieren machen? Abgeben, aber wohin? Besonders bei Emys ist die naheliegendste und einfachste Lösung bei "einheimischen" Tieren, nämlich das nächste natürliche Gewässer, gleichzeitig die schlechteste aller Lösungen.



            sepp meier schrieb:Entscheidend scheint für mich nicht die Menge und Qualität der UV-Bestrahlung sondern lediglich die Lichtintensität.
            Hier bin ich völlig anderer Meinung. Es kommt nicht nur auf die Lichtintensität an, jedenfalls unter keinen Umständen gemessen in Lux, sondern vor allem auch auf die Qualität des Lichtes , seine Farbtemperatur, die Frage ob Linienstrahler oder kontinuierliche Quelle, Flackern von Entladungslampen, seinen UV-A Anteil etc.
            UV-A, das Schildkröten anders als Menschen wahrscheinlich zum Teil sehen, kommt übrigens zum Teil durch Glas. Deine Tiere sehen also natürliche Farben auch im Gewächshaus. Wogegen im Hobbykeller, je nach Beleuchtung, möglicherweise kein UV-A vorhanden ist oder in anderer Zusammensetzung. Solche Tiere sehen also falschfarben. Jetzt stell dir mal dein Lieblingsschnitzel grün bestrahlt vor. Nicht sehr appetitlich, so was verursacht Streß und der macht auf die Dauer krank.

            Ich kann mir übrigens noch eine Reihe weiterer Faktoren vorstellen, warum dein Beispiel nicht auf die übliche Normalhaltung übertragbar ist. Hast du einmal die Nitratwerte gemessen? Im Freiland sind die meist gleich null und in Aquarien sehr hoch. Wie sieht das im Gewächshaus aus?

            Auch die Vitaminversorgung könnte ein Problem sein, nicht nur Vitamin D, sondern vor allem die Thiaminaseproblematik. Du fütterst evtl. vitaminierten Schildkrötenpudding, andere überlagertes Frostfutter. Was bei den käuflichen Portionen und der Menge, die ein normaler Schildkrötenhalter braucht, sehr schnell der Fall sein kann. Ganz abgesehen davon, daß man es evtl.schon überlagert kauft.


            @Beate,

            Mir kam beim erneuten Nachdenken über deine Beispiele noch ein Verdacht. Thiaminase erzeugt ja die "Sternguckerkrankheit". Könnten die Emys in deinen Beispielen evtl. den ein oder anderen Stint oder Goldfisch zu viel verzehrt haben?


            sepp meier schrieb:
            Wir sollten also Anfängern nicht gleich unser Hobby verleiden, sondern sollten sie auf derlei Probleme vorbereiten und durch "seriöse" Beratung Vertrauen schaffen.
            Nein, das auf keinen Fall, aber ein paar unserer Fehler können sie ja auslassen. Sonst können wir uns die Beratung sparen...


            Gruß, Editha

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            • #36
              Re: Re: Re: Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

              Hallo Editha,

              Mir kam beim erneuten Nachdenken über deine Beispiele noch ein Verdacht. Thiaminase erzeugt ja die "Sternguckerkrankheit". Könnten die Emys in deinen Beispielen evtl. den ein oder anderen Stint oder Goldfisch zu viel verzehrt haben?
              Ja, das wäre schon möglich. So weit ich mich erinnern kann, war im Zusammenhang mit diesen Schildkröten immer von Fischfütterung die Rede, und Bewegungsstörungen hatten sie tatsächlich.

              Allerdings hatten diese Schildkröten auch deutlich verdrehte Gliedmaßen und verformte Panzer, so dass wohl auch der Vitamin D-/Calcium-Stoffwechsel gestört war - ich hatte dies für die Ursache der Bewegungsstörungen gehalten. Mit so krummen Beinen und einem so aufgebogenen Panzer kann eine Schildkröte ja wirklich nicht mehr gerade schwimmen...

              Weiss vielleicht jemand, welche Verhaltens-Symptome auftreten, wenn eine Schildkröte einen Vitamin B-Mangel und/oder eine Störung im Calciumstoffwechsel hat? Die "Zitterkrämpfe" wie bei Echsen mit Vitamin D-Mangel habe ich bei Schildkröten noch nicht gesehen, und das Verdrehen des Kopfes ("Sterngucken") eigentlich auch nicht.

              Wie gesagt: der Tod dieser Emys bietet ein weites Feld für Spekulationen. Leber und Nieren schienen bei den Tieren, die ich bei der Sektion von innen sah, gut aus, und der Darm war auch nicht entzündet. So weit ich weiss, erbrachte auch die histologische Untersuchung der Gewebeproben nichts Auffälliges. Blutuntersuchungen wurden meines Wissens damals nicht durchgeführt - leider, denn sonst wären wir in dieser Diskussion vielleicht schon weiter.

              Viele Grüße
              Beate
              Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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              • #37
                Re: Emys orbicularis im Aquarium

                Einen wunderschönen Sonntag wünsche ich

                Zu Kacchua:
                Es freut mich, wir nähern uns mit Lichtgeschwindigkeit. Differenzen sehe ich eigentlich nur mehr bezgl. der Beleuchtungsqualität. Ansonsten stimme ich dir in den wesentlichen Aussagen zu. Aber wenn ich "artgerechte" Haltung schreibe, dann setzt das eben eine adäquate Ernährung voraus.
                Ich füttere mit dem von dir erwähnten Pudding, Fische jeder Art, meistens tiefgefroren, selten älter als 3 Monate, und eine Seevogelmischung „Lundi Exquisit“ in Pelletform. Handelsübliches Schildkrötenfutter aus dem Zooladen kann ich kaum beurteilen – ich habe es bisher aus finanziellen Gründen nicht verfüttert. Hin und wieder bekomme ich mit aufzunehmenden Trachemys auch mal eine Dose dazu, wurde aber bei mir überwiegend von den Fischen gefressen. – also: keine Ahnung, aber davon sehr viel und zusätzlich eine Riesenmenge Abneigung.



                Zu Darijan:
                Hatte eigentlich gehofft noch über E.o.luteofusca Neues zu hören.
                Da scheinbar nichts kommt, werden meine Vorbehalte gegenüber Pseudonymen (=Anonym?) wieder einmal weiter untermauert. Da er nichts hören lässt, möchte wenigstens ich meine Aussagen durch entsprechende Literatur belegen:

                Fritz U.,1989: Zur innerartlichen Variabilität von Emys orbicularis (Linnaeus,1758). 1. Eine neue Unterart der Europäischen Sumpfschildkröte aus Kleinasien Emys Orbicularis luteofusca ssp.nov. Salamandra 25, 143-168

                Fritz U. et al. 1996: Proceedings of the EMYS Symposium Dresden 96, Mertensiella10:

                Fritz U. 2003: Die Euopäische Sumpfschildkröte, Laurenti Verlag, Bielefeld

                Weiters für Emys-Liebhaber hoch interessant:
                Die europäische Sumpfschildkröte Hrsg. Biologiezentrum des oö. Landesmuseums, Wiss.Red. Hödl W.,Rössler M. 2000



                Bezgl. Thema Beleuchtung oder "Indoor"-Haltung glaube ich dass eine Auseinandersetzung mit anderen Sparten dieses Forums hoch interessant sein könnte. Ich denke an Landschildkröten und vor allem an Krokodile sowie die Sparte Technik.

                haloo Beate:
                kenne solche Schildkröten im Prizip nur von Bildern. Denke es liegt in erster Linie am Futter so wie Kacchua schon vermutet.

                Viele Grüße

                Kommentar


                • #38
                  Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

                  sepp meier schrieb:

                  Fritz U. 2003: Die Euopäische Sumpfschildkröte, Laurenti Verlag, Bielefeld
                  Zu luteofusca-Unterartengruppe:
                  Die monographie von Fritz ist auch mein letzter Stand (was nicht unbedingt heissen soll, das er 100%ig aktuell ist).
                  Deshalb würde mich auch interessieren, wo Darijan Neueres erfahren hat.

                  Gruß

                  Kommentar


                  • #39
                    Re: Emys orbicularis im Aquarium

                    Zu Darijan: Soweit ich weiß hat er am WE keinen Inet-Zugang also mal den Montag abwarten...

                    Zu der Diskussion wegen Beleuchtung und so: Ich versteh das ganze mit den Lichtfarben glaub ich nicht ganz: Es gibt doch HQI strahler mit annäherndem Sonnenspektrum. Ich glaub nicht, dass da viel Farbe verfälscht wird, wenn man die zur Beleuchtung benutzt?!
                    Was ich noch interessant finde: Stefan Hertwig schreibt in seinem Artikel "Ökologie, Haltung und Fortpflanzung im Terrarium von Graptemys caglei, Graptemys flavimaculata, G. nigrinoda nigrinoda und G. oculifera" aus der Salamandra (2001: "Zusätzliche UV - Bestrahlung wird nicht vorgenommen" --> Sehr interessant, da ja gerade Graptemys sehr lichthungrige Tiere sind und vorallem die angesprochenen Arten eher rein im Terrarium gehalten werden sollten. Man kann diese Erkenntnis sicher nicht 100% auf Emys ummünzen, aber da ja ein gewisser Verwandtschaftsgrad besteht, wollt ich das mal anmerken.

                    Ich bin zwar kein langjähriger Experte, aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Tiere die Beate gesehen hat, vielleicht doch eher an falscher Ernährung gestorben sind denn an fehlendem Außenlicht?

                    Kommentar


                    • #40
                      Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

                      Hallo Afro-thunder,

                      Vorneweg, im folgenden verknüpfe ich Fakten mit meiner persönlichen Meinung und trenne auch nicht immer ganz klar...

                      AFRO-thunder schrieb:
                      Ich versteh das ganze mit den Lichtfarben glaub ich nicht ganz: Es gibt doch HQI strahler mit annäherndem Sonnenspektrum
                      WENN man HQI verwendet, ist das schon mal ein guter Anfang...

                      Aber seien wir Realisten, die Dinger sind entweder potthäßlich oder sauteuer, gelegentlich beides, gibt's seltener im Zoogeschäft, also nicht professionell beworben aber dafür schwieriger zu beschaffen. Außerdem sind sie immer brutal schwer und deutlich schwieriger über dem Aquarium zu installieren als andere Beleuchtungssysteme. Man muß also damit rechnen, daß Schildkrötenanfänger, häufig Jugendliche, sie aus vielerlei Gründen eher erst einmal nicht einsetzen.

                      Ich vermute darüberhinaus, daß EINE Leuchte z.B. im Hobbykeller als alleinige Beleuchtung nicht ausreicht, weil sie nur das Aquarium beleuchtet, aber nicht das komplette Zimmer. Die Tiere sitzen also, grell beleuchtet, evtl. geblendet, im ansonsten dunklen.Raum. Sie dürften sich dort fühlen wie Schauspieler auf der Bühne. Wenn die jetzt noch befürchten müßten, daß im Dunklen Freßfeinde lauern, ich glaube, die hätten ständig ein ziemlich mulmiges Gefühl in der Magengend. Im Glashaus dagegen ist die Umgebung, soweit das Auge reicht, hell erleuchtet. Alles was so in der Umgebung vor sich geht, kann von den (natürlich) scheuen Tieren bestens beobachtet werden....

                      Das bringt uns als nächstes zur Frage der Beleuchtungsstärke. Glaubt Ihr, daß eine Schildkröte ständig in die HQI blickt, ohne die Augen abzuwenden? Wohl eher nicht. Sie wird das grelle Licht vermeiden, so gut sie kann. Ihre lebensnotwendige Lichtmenge bezieht sie aus Reflexionen der Lichtquelle an der Umgebung. Aber jeder, der die Beleuchtungsstärke seines Kunstlichtes mißt, hält den Belichtungsmesser direkt in den Lichtstrahl. Im Glashaus blickt das Tier aber in die helle Umgebung, im Keller in die dunkle. Selbst bei gleicher Beleuchtungsstärke von HQI und Sonne im zentrum des hellsten Fleckes bekommen die Tiere im Keller also tatsächlich wesentlich weniger Licht ab.

                      Ganz abgesehen davon, daß Lux eine Einheit ist, die nur beim Menschen angewendet werden darf. Sie ist keine absolute Größe, sondern bezieht sich auf das Sehvermögen des Menschen. Rein theoretisch wäre es bei Kunstlicht, vor allem Linienstrahlern möglich, daß wir etwas sehr hell empfinden und das auch messen und Schildkröten im völligen Dunkel sitzen. Das ist nicht wirklich möglich, dazu liegt alles zu dicht beieinander, aber die Richtung stimmt. Ich verweise dazu auf einen interessanten Thread in einem anderen Forum, wo es um ein ähnliches Problem ging. http://www.testudo-forum.de/wbb2/thread.php?threadid=533

                      Da Glühbirnen und HQI ein sonnenähnliches Spektrum haben, ist das hier weniger der Fall. Eher schon bei HQL oder Leuchtstoffröhren.

                      Zur Futter- und Hautfarbe des Sexualpartners: Schildkröten, zumindest manche Arten, haben vier Farbrezeptoren, davon einen im UV-A Bereich. Bekommen sie kein UV-A (eher selten) oder nicht im richtigen Anteil, dann sehen sie so, als würde uns eine unserer Farben geraubt also falsche Farben. Manche Tiere scheinen Sexualpartner oder Konkurrenten nur unter UV-A zu erkennen oder zumindest besser zu erkennen. Ob das bei Emys der Fall ist, weiß ich nicht. Aber es könnte auch in der Ernährung ein Problem sein, warum die Tiere weniger Appetit haben, nicht ausreichend das Richtige oder gar Unbekömliches aufnehmen, etc.

                      Zur Lichtfarbe: Die Farbtemperatur des auf der Erde empfangenen natürlichen Sonnenlichtes ändert sich im Tagesverlauf gewaltig. Sie könnte die biologische Uhr synchronisieren. Im Kunstlicht im Keller bleibt die Lichtfarbe völlig gleich, bis plötzlich und ohne Vorwarnung Dunkelheit herrscht, morgens dagegen werden die Tiere aus völliger Dunkelheit ganz plötzlich aufgeschreckt. Alles das sind Streßfaktoren, auf die Tiere sich einstellen müssen. Ich könnte mir schon vorstellen, daß das die eine Art besser kann als eine andere.



                      Huch, jetzt ist es ein bißchen viel geworden und paßt auch nicht ganz hierher, denn das trifft natürlich alle Arten gleichermaßen. Bleibt eben, daß manche Arten vielleich weniger Probleme mit Streß haben könnten als andere.


                      Gruß, Editha.

                      Kommentar


                      • #41
                        Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

                        Hallo Stephan,

                        > aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass die Tiere die Beate gesehen hat, vielleicht doch eher an falscher Ernährung gestorben sind denn an fehlendem Außenlicht?

                        Möglich ist das natürlich. Aber warum hat's ausgerechnet die Emys erwischt und nicht auch die anderen Schildkröten dieser Halter? Ich denke nicht, dass die ihre verschiedenen Arten so sehr unterschiedlich gefüttert haben. Und die Emys stammten schon von Haltern, die mehrere Arten hatten, und wohl auch erfolgreich gezüchtet haben. Es war von Pelomedusa, Graptemys, Hydromedusa und weiteren Arten die Rede - leider weiss ich nicht, wem die Schildkröten wirklich gehört hatten, so dass ich nicht nachfragen kann.

                        Und andererseits habe ich natürlich schon auch einige falsch gefütterte Schildkröten gesehen (leider!), aber nie eine Emys aus einer Teich- oder Gewächshaushaltung mit solchen Symptomen. Wie gesagt, es ist nicht repäsentativ, aber für mich war "Zimmer- bzw. Kellerhaltung" die einzige Gemeinsamkeit bei diesen armen Sumpfschildkröten. Und eben deshalb würde es mich so sehr interessieren, was denn nun "der Trick" ist, der Emys orbicularis (welche Unterart?) auch bei Innenhaltung gesund bleiben lässt.

                        Viele Grüße Beate
                        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

                        Kommentar


                        • #42
                          Re: Emys orbicularis im Aquarium

                          Hallo Editha,
                          klar sind HQI´s im Handel teuer, aber schonmal an ebay gedacht? Ich kenne keinen Schildkrötenhalter, der seine HQI´s nicht dort ersteigert hätte. Naja, und so schlimm sehen die ja auch nicht aus... (find ich)

                          Ich vermute darüberhinaus, daß EINE Leuchte z.B. im Hobbykeller als alleinige Beleuchtung nicht ausreicht, weil sie nur das Aquarium beleuchtet, aber nicht das komplette Zimmer. Die Tiere sitzen also, grell beleuchtet, evtl. geblendet, im ansonsten dunklen.
                          hm, da magst Du Recht haben, aber dem kann man ja leicht Abhilfe schaffen, indem man einfach einen Leuchtbalken ins Zimmer hängt.

                          Zur Lichtfarbe: Die Farbtemperatur des auf der Erde empfangenen natürlichen Sonnenlichtes ändert sich im Tagesverlauf gewaltig. Sie könnte die biologische Uhr synchronisieren. Im Kunstlicht im Keller bleibt die Lichtfarbe völlig gleich, bis plötzlich und ohne Vorwarnung Dunkelheit herrscht, morgens dagegen werden die Tiere aus völliger Dunkelheit ganz plötzlich aufgeschreckt. Alles das sind Streßfaktoren, auf die Tiere sich einstellen müssen. Ich könnte mir schon vorstellen, daß das die eine Art besser kann als eine andere.
                          da kannst meiner Meinung auch relativ leicht Abhilfe schaffen, denn man kann das Becken ja mit mehreren Lampen beleuchten, die sich in unterschiedlichen Abständen einschalten. Außerdem denke ich mal, haben die meisten Kellerräume ja ein Fenster...
                          Bei meinen Aquarien geht die Beleuchtung erst an, wenns im Raum durch ein Fenster schon hell ist (Becken stehen aber nicht im Keller).

                          schöne Grüße
                          Sebastian

                          [[ggg]Editiert von Trachemys am 06-02-2005 um 15:07 GMT[/ggg]]
                          Haltung und Nachzucht verschiedener Sumpfschildkröten mit eindeutigem Schwerpunkt in Asien.

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                          • #43
                            Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

                            sepp meier schrieb:
                            Bezgl. Thema Beleuchtung oder "Indoor"-Haltung glaube ich dass eine Auseinandersetzung mit anderen Sparten dieses Forums hoch interessant sein könnte. Ich denke an Landschildkröten und vor allem an Krokodile sowie die Sparte Technik.
                            Also mit den Landschildkrötenleuten habe ich es schon aufgenommen, auch mit den Technikern, zähle mich nämlich zu beiden zugehörig.

                            Aber mit den Krokodilhaltern, nee, das laß ich lieber...

                            Gruß, Editha

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                            • #44
                              Re: Re: Emys orbicularis im Aquarium

                              Trachemys schrieb:
                              da kannst meiner Meinung auch relativ leicht Abhilfe schaffen,
                              Hallo Sebastian.

                              Ich bestreite gar nicht, daß man bei einigen Punkten Abhilfe schaffen KÖNNTE, wenn sie denn einmal als Problem erkannt sind und man soviel Geld investieren kann/möchte. Es gibt sogar Beleuchtungssysteme, die die Farbtemperatur ändern und so erlauben die unterschiedliche Lichtfarbe von Morgengrauen über den Höchststand bis zur Abenddämmerung zu simulieren...


                              Wir stehen aber hier in Gefahr zwei Diskussionen zu vermengen. Nämlich :

                              1. Ist es unter besten "Biosphäre"- Bedingungen möglich, Emys orbicularis außerhalb eines im Freien künstlich angelegten Teiches in Gefangenschaft gesund zu erhalten?

                              2. Kann das auch der Durchschnitts-Jugendliche, der gerade seine erste Schildkröte vom Taschengeld anschafft/geschenkt bekommt und im Normalfall auch noch Zeit/Geld und Gedankenschmalz für einen Diskobesuch übrig behalten möchte?


                              Beides ist in meinen Augen für die Beratungsarbeit im Forum gleichwichtig herauszufinden.


                              Gruß, Editha



                              [[ggg]Editiert von Kacchua am 06-02-2005 um 16:27 GMT[/ggg]]

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                              • #45
                                Re: Emys orbicularis im Aquarium

                                Hallo Editha

                                2. Kann das auch der Durchschnitts-Jugendliche, der gerade seine erste Schildkröte vom Taschengeld anschafft/geschenkt bekommt und im Normalfall auch noch Zeit/Geld und Gedankenschmalz für einen Diskobesuch übrig behalten möchte?
                                Also bei mir klappt´s.
                                Allerdings steht bei mir kein Becken im Keller und die Schildkröten sind im Sommer eigentlich draussen.
                                Aber ich denk mal, dass die wenigsten Jungendlichen z.B. Emys nun im Keller halten würden, naja, und dann kann man die Tiere ja schonmal in Fensternähe stellen.

                                schöne Grüße
                                Sebastian
                                Haltung und Nachzucht verschiedener Sumpfschildkröten mit eindeutigem Schwerpunkt in Asien.

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