Sehr geehrte Damen und Herren,
der DGHT-Vorstand veröffentlicht diesen Beitrag, weil bedauerlicherweise am 3.3.2003 die gesamte Leitung der DGHT-AG Schildkröten zurückgetreten ist. Wir haben die Rücktrittsbegründung der AG-Leitung sowie die Stellungnahme des DGHT-Vorstandes zu den unseres Erachtens nicht gerechtfertigten Vorwürfen, der DGHT-Vorstand haben durch sein Verhalten die AG-Schildkröten finanziell "ruiniert", beigefügt.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, teilen Sie diese der Geschäftsstelle per E-Mail mit oder kommen Sie am 12. April 2003 zur Mitgliederversammlung der DGHT-AG Schildkröten nach Hofheim. Dort wird eine neue AG-Leitung gewählt.
Mit freundlichem Gruß
Der Vorstand der DGHT
Anlage 1) Original-Mitteilung der Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Rücktritt der Leitung der DGHT-AG Schildkröten vom DGHT-Vorstand wird Finanzierung entzogen
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Rücktritt der Leitung der DGHT-AG Schildkröten - vom DGHT-Vorstand wird Finanzierungs- und Arbeitsgrundlage entzogen
Bereits im April 2000 unmittelbar nach der Wahl stellte sich uns die Frage, wie die AG Schildkröten und deren Arbeit nach dem (damals noch geplanten) Zusammenschluss der DGHT-Publikationen finanziert werden sollten. Zu dem Zweck besuchten zwei Leitungsmitglieder den DGHT-Schatzmeister, der uns schon damals versprach, dass, wenn wir die Produktion und den Vertrieb der RADIATA in DGHT-Hand legten, wir einen Ausgleich von etwa damals noch 5,00 DM pro RADIATA-Leser erhalten würden. Von dieser Aussage beruhigt, stimmten wir auf der DGHT-Mitgliederversammlung 2000 dafür.
Ihre DGHT-Beiträge wurden dann beträchtlich um rund 37 DM erhöht, die AG Schildkröten erließ Ihnen im Gegenzug 30,00 DM "Kostenpauschale". Für Sie änderte sich wenig, aber wir verloren somit den größten Teil unserer Einnahmen - weit mehr als wir durch die Übertragung der Erstellungskosten der RADIATA gewannen!
Was die meisten von Ihnen vermutlich nicht wissen: Längst nicht alle Publikationskosten der RADIATA werden von der DGHT getragen. Völlig ohne DGHT-Anteil müssen wir die englische RADIATA finanzieren, obwohl es zugesagt wurde, wenn sie sich etabliere, könne man darüber reden. Mittlerweile, im 3. Jahrgang, haben alle Leser gewaltigen Nutzen davon, weil durch die englische Ausgabe die Themenvielfalt und Artikelqualität deutlich gesteigert werden konnten. Außerdem müssen auch alle notwendigen Ausgaben zur Erstellung der Zeitschriften, die den Schriftleitern entstehen, von denen selbst bezahlt werden und können bei der DGHT nicht geltend gemacht werden.
Im letzten Jahr betrugen die reinen Publikationskosten, die die AG selbst zu bezahlen hatten, 8765,58 Euro! Tendenz steigend (s. Kassenbericht, MINOR 2003-1)!
Da sich unsere Werbung für die DGHT immer mehr auszahlt und immer mehr AG-Mitglieder auch in die DGHT eintreten und diese dadurch finanziell stärken, erhalten wir nur noch von knapp 400 AG-Mitgliedern Einnahmen, nämlich nur noch von denen, die (noch) nicht in der DGHT sind. Demgegenüber stehen 2500 RADIATA- und 1000 Minor-Leser in der DGHT, ohne dass von diesen nicht unerheblichen DGHT-Beiträgen irgendetwas zurück in die AG fließt.
Regelmäßig wurden vom DGHT-Vorstand alle Anträge auf finanzielle Unterstützung abgelehnt, egal ob es sich um unsere Zeitschriften handelte, oder andere wichtige, geplante Projekte. Immer wieder wurden wir nur vertröstet und hingehalten. Jedes Mal, wenn sich die Situation zuspitzte, erhielten wir die gleichen Versprechen wie, dass wir auf der nächsten Vorstandssitzung unser Anliegen persönlich vortragen könnten, dass man eine Lösung finde, gehe es doch im DGHT-Finanztopf nur um "Peanuts"!
Und genauso wurden wir dann zu Vorstandssitzungen doch wieder aus- und für die nächste eingeladen. So geschehen auch gestern wieder.
Nachdem wir nun drei Jahre lang gegen diese Windmühlen angekämpft haben, immer wieder den Versprechungen geglaubt haben, immer wieder die Hoffnung hatten, dass der Vorstand uns das zugesagte Budget zur Verfügung stellt, dass übrigens kaum höher ist als die jährlichen Ausgaben für die DGHT-Vorstandssitzungen (elaphe 4-2001), ist der Punkt erreicht, an dem wir für eine Fortsetzung unserer Arbeit keine Basis mehr sehen!
Aus diesem Grunde treten wir mit sofortiger Wirkung von unseren Ämtern zurück.
Um eine lückenlose Verantwortung für den Kassenbestand zu bewahren, nimmt Gerhard Sobel die Aufgaben des Schatzmeisters bis zur Wahl am 12.04.03 kommissarisch wahr.
Die Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Thomas Vinke
Maik Schilde
Gerhard Sobel
Andreas S. Hennig
Sabine Vinke
Anlage 2) Mitteilung des DGHT-Vorstands
Erklärung des Vorstands der DGHT zum Rücktritt der bisherigen Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir nehmen Stellung zum kompletten Rücktritt der DGHT-AG Schildkröten-Leitung am 2.3.2003. Lediglich der Schatzmeister der AG hat sich bereit erklärt, sein Amt bis zur Jahrestagung weiterzuführen. Begründet wurde dieser Rücktritt mit einer unzureichenden finanziellen Unterstützung der AG seitens des DGHT-Vorstandes.
Dazu erklärt der DGHT-Vorstand:
Der Vorstand hat in den letzten Jahren die engagierte Arbeit der Leitung der DGHT-AG-Schildkröten aufmerksam verfolgt. Diese Arbeit fand auch Anerkennung in Form einer massiven finanziellen Unterstützung besonders der publizistischen Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft.
Während die Arbeitsgemeinschaft früher ihr „Journal“ drei Mal jährlich in Eigenregie herstellen und finanzieren musste, hat die DGHT ab 2001 die vollen Kosten für die Produktion und den Vertrieb der neuen, vier Mal jährlich erscheinenden „Radiata“ übernommen (etwa 12.000 EURO jährlich). Weil die Mitglieder der AG nun nicht mehr für die Herstellung und den Vertrieb ihrer Zeitschriften aufkommen mussten, entschloss sich die AG-Leitung, ohne Beschluss der Mitgliederversammlung der AG-Schildkröten und entgegen einer deutlichen Warnung des DGHT-Vorstandes, auf die Kostenumlage vollständig zu verzichten. Der Vorstand hatte damals angeregt, die Kostenumlage für die AG-Schildkröten von 30 auf 10 DM zu reduzieren. Die AG-Mitgliedschaft zum absoluten Nulltarif hat sich - besonders in Hinblick auf die Publikationstätigkeiten der AG - als Fehler erwiesen. Auch andere publizierende Arbeitsgemeinschaften der DGHT erheben selbstverständlich Kostenumlagen.
Der DGHT-Jahresbeitrag war auf Beschluss der Mitgliederversammlung in Magdeburg um etwa 37 DM erhöht worden, teils, um nach 10-jährigem stabilem Mitgliedsbeitrag einen Inflationsausgleich zu schaffen, teils, um AG-Publikationen wie „Radiata“ zu finanzieren und Natur- und Artenschutzprojekte zu unterstützen sowie Spielraum für weitere Leistungen der DGHT zu haben. Niemals war geplant, die Finanzierung von Routineaktivitäten der Arbeitsgemeinschaften zu übernehmen. Vielmehr sind seitdem erhebliche Summen in die Finanzierung von Projekten zum Schutze der Schildkröten geflossen. Alleine an das Schildkrötenschutzzentrum in Münster wurden 25.000 EURO überwiesen.
In der Folgezeit hat die Leitung der AG-Schildkröten - trotz knapper Finanzdecke - einige mit ständigen hohen Kosten verbundene Entscheidungen getroffen. Die AG hat 2001 begonnen, auf eigene Faust eine englische Ausgabe von „Radiata“ zu produzieren. Dem DGHT-Vorstand wurde zugesagt, die alleinige Finanzierung durch die AG sei durch Abverkäufe in das Ausland gesichert. Seit letztem Jahr hat die AG begonnen, eine weitere Zeitschrift, „Minor“, zu produzieren und kostenlos an die AG-Mitglieder zu verteilen. Dem DGHT-Vorstand wurde mitgeteilt, die AG könne diesen für AG-Mitglieder ebenfalls kostenlosen „Infobrief“ selbst finanzieren. Daraus ist - zur Überraschung Aller - eine ganz normale, finanziell aufwändig produzierte Zeitschrift geworden.
Offenbar hat sich die AG-Leitung mit diesem weiteren „Extra“ finanziell übernommen! Zur Erinnerung: AG-Mitglieder zahlen nach wie vor keinen Cent Kostenumlage! Es geht nicht an, dass die Leitung der AG kostenintensive Projekte startet und später die DGHT bittet, die Finanzierung zu übernehmen.
Trotzdem unterstützt der Vorstand der DGHT die publizistischen Aktivitäten der AG Schildkröten finanziell bis an die Grenze des Möglichen. Der Vorstand muss naturgemäß darauf achten, dass DGHT-Mitglieder, die nicht Mitglied in der AG-Schildkröten sind, nicht als „Quersubventionierer“ der AG Schildkröten missbraucht werden. Daher kam auch eine mit der Leitung der AG diskutierte Lösung zur besonderen finanziellen Unterstützung von „publizierenden AGs“ nicht in Frage - schließlich werden diese AGs bereits durch die Möglichkeit der kostenfreien Publikation einer AG-Zeitschrift besonders unterstützt.
Neben der regulären Komplett-Finanzierung von „Radiata“ (deutsche Ausgabe) werden folgende Kosten der AG-Schildkröten stillschweigend von der DGHT übernommen:
Portokosten, die beim Versand von Radiata, Radiata (englisch) sowie „Minor“ an „AG-Schildkröten-Interessenten“ entstehen (etwa 2.400 EURO im Jahr); Übernahme der Layoutkosten von Radiata (englisch); Übernahme der Kosten für sämtliche AG-Publikationen für den Vertrieb (Handhabung bei der Druckerei, Portoaufschlag durch Mehrgewicht, etwa 500 EURO im Jahr); Kostenlose Führung einer Datenbank für die AG, um den Versand von „Minor“ zu steuern; Stellung von Versandtaschen etc.
Die Leitung der AG-Schildkröten hat ihre Ausgaben offenbar in eine untragbare Höhe getrieben und ist jetzt verärgert, dass der Vorstand keine Quersubventionierung vornimmt. Es geht nicht an, dass finanziell nicht durchdachte Projekte, wie die vierteljährliche Herausgabe von „Minor“, nun in fast erpresserischer Art auf die DGHT-Kasse abgewälzt werden sollen. Dem kann und will der Vorstand nicht zustimmen.
Gemäß Satzung muss eine Arbeitsgemeinschaft Mitgliederlisten führen. Dieser Aufwand wurde von der AG als nicht zumutbar angesehen. Die Mitgliederliste wird nun von der DGHT-Geschäftsstelle geführt, selbstverständlich sind auch hiermit Kosten verbunden, die der AG Schildkröten jedoch komplett erlassen werden, was wiederum unfair gegenüber anderen AGs ist, die diese Arbeit selbst erledigen.
Zur Finanzierung verschiedener AG-Aktivitäten hatte die Leitung der AG Schildkröten im Herbst 2001 mehrere Anträge gestellt. Unter anderem sollte der Vorstand über eine Ausfallbürgschaft über 2.000 EURO für eine eventuelle Unterdeckung der Finanzierung der Jahrestagung der AG Schildkröten entscheiden. Auch andere Finanzierungswünsche der AG wurden positiv beschieden, allerdings nicht alle. Über die Teilzusage der beantragten Gelder war die AG-Leitung so verärgert, dass sie schriftlich jede weitere Zusammenarbeit mit dem Vorstand ablehnte und sämtliche Anträge zurückzog. Daher flossen in der Folge keine Gelder an die AG.
Zweifellos hat der Vorstand der DGHT in manchen Fällen nicht so zügig wie wünschenswert reagiert. Das bedauern wir. In der Sache allerdings sind wir der Meinung, dass sich die bisherige AG-Leitung durch ihren atemberaubenden Expansionsdrang finanziell übernommen hat.
Der DGHT-Vorstand wird mit der in Hofheim neu zu wählenden Leitung der DGHT-AG Schildkröten die gleiche vertrauensvolle Zusammenarbeit wie mit jeder anderen AG suchen, aber mit Sicherheit keine finanziell nicht zu verantwortenden Projekte unterstützen.
Wir empfehlen dringend, die Erhebung einer Kostenumlage für AG-Mitglieder zu beschließen.
Mit freundlichem Gruß
Vorstand der DGHT
(Rheinbach, 14. März 2003)
der DGHT-Vorstand veröffentlicht diesen Beitrag, weil bedauerlicherweise am 3.3.2003 die gesamte Leitung der DGHT-AG Schildkröten zurückgetreten ist. Wir haben die Rücktrittsbegründung der AG-Leitung sowie die Stellungnahme des DGHT-Vorstandes zu den unseres Erachtens nicht gerechtfertigten Vorwürfen, der DGHT-Vorstand haben durch sein Verhalten die AG-Schildkröten finanziell "ruiniert", beigefügt.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, teilen Sie diese der Geschäftsstelle per E-Mail mit oder kommen Sie am 12. April 2003 zur Mitgliederversammlung der DGHT-AG Schildkröten nach Hofheim. Dort wird eine neue AG-Leitung gewählt.
Mit freundlichem Gruß
Der Vorstand der DGHT
Anlage 1) Original-Mitteilung der Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Rücktritt der Leitung der DGHT-AG Schildkröten vom DGHT-Vorstand wird Finanzierung entzogen
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Rücktritt der Leitung der DGHT-AG Schildkröten - vom DGHT-Vorstand wird Finanzierungs- und Arbeitsgrundlage entzogen
Bereits im April 2000 unmittelbar nach der Wahl stellte sich uns die Frage, wie die AG Schildkröten und deren Arbeit nach dem (damals noch geplanten) Zusammenschluss der DGHT-Publikationen finanziert werden sollten. Zu dem Zweck besuchten zwei Leitungsmitglieder den DGHT-Schatzmeister, der uns schon damals versprach, dass, wenn wir die Produktion und den Vertrieb der RADIATA in DGHT-Hand legten, wir einen Ausgleich von etwa damals noch 5,00 DM pro RADIATA-Leser erhalten würden. Von dieser Aussage beruhigt, stimmten wir auf der DGHT-Mitgliederversammlung 2000 dafür.
Ihre DGHT-Beiträge wurden dann beträchtlich um rund 37 DM erhöht, die AG Schildkröten erließ Ihnen im Gegenzug 30,00 DM "Kostenpauschale". Für Sie änderte sich wenig, aber wir verloren somit den größten Teil unserer Einnahmen - weit mehr als wir durch die Übertragung der Erstellungskosten der RADIATA gewannen!
Was die meisten von Ihnen vermutlich nicht wissen: Längst nicht alle Publikationskosten der RADIATA werden von der DGHT getragen. Völlig ohne DGHT-Anteil müssen wir die englische RADIATA finanzieren, obwohl es zugesagt wurde, wenn sie sich etabliere, könne man darüber reden. Mittlerweile, im 3. Jahrgang, haben alle Leser gewaltigen Nutzen davon, weil durch die englische Ausgabe die Themenvielfalt und Artikelqualität deutlich gesteigert werden konnten. Außerdem müssen auch alle notwendigen Ausgaben zur Erstellung der Zeitschriften, die den Schriftleitern entstehen, von denen selbst bezahlt werden und können bei der DGHT nicht geltend gemacht werden.
Im letzten Jahr betrugen die reinen Publikationskosten, die die AG selbst zu bezahlen hatten, 8765,58 Euro! Tendenz steigend (s. Kassenbericht, MINOR 2003-1)!
Da sich unsere Werbung für die DGHT immer mehr auszahlt und immer mehr AG-Mitglieder auch in die DGHT eintreten und diese dadurch finanziell stärken, erhalten wir nur noch von knapp 400 AG-Mitgliedern Einnahmen, nämlich nur noch von denen, die (noch) nicht in der DGHT sind. Demgegenüber stehen 2500 RADIATA- und 1000 Minor-Leser in der DGHT, ohne dass von diesen nicht unerheblichen DGHT-Beiträgen irgendetwas zurück in die AG fließt.
Regelmäßig wurden vom DGHT-Vorstand alle Anträge auf finanzielle Unterstützung abgelehnt, egal ob es sich um unsere Zeitschriften handelte, oder andere wichtige, geplante Projekte. Immer wieder wurden wir nur vertröstet und hingehalten. Jedes Mal, wenn sich die Situation zuspitzte, erhielten wir die gleichen Versprechen wie, dass wir auf der nächsten Vorstandssitzung unser Anliegen persönlich vortragen könnten, dass man eine Lösung finde, gehe es doch im DGHT-Finanztopf nur um "Peanuts"!
Und genauso wurden wir dann zu Vorstandssitzungen doch wieder aus- und für die nächste eingeladen. So geschehen auch gestern wieder.
Nachdem wir nun drei Jahre lang gegen diese Windmühlen angekämpft haben, immer wieder den Versprechungen geglaubt haben, immer wieder die Hoffnung hatten, dass der Vorstand uns das zugesagte Budget zur Verfügung stellt, dass übrigens kaum höher ist als die jährlichen Ausgaben für die DGHT-Vorstandssitzungen (elaphe 4-2001), ist der Punkt erreicht, an dem wir für eine Fortsetzung unserer Arbeit keine Basis mehr sehen!
Aus diesem Grunde treten wir mit sofortiger Wirkung von unseren Ämtern zurück.
Um eine lückenlose Verantwortung für den Kassenbestand zu bewahren, nimmt Gerhard Sobel die Aufgaben des Schatzmeisters bis zur Wahl am 12.04.03 kommissarisch wahr.
Die Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Thomas Vinke
Maik Schilde
Gerhard Sobel
Andreas S. Hennig
Sabine Vinke
Anlage 2) Mitteilung des DGHT-Vorstands
Erklärung des Vorstands der DGHT zum Rücktritt der bisherigen Leitung der DGHT-AG Schildkröten
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir nehmen Stellung zum kompletten Rücktritt der DGHT-AG Schildkröten-Leitung am 2.3.2003. Lediglich der Schatzmeister der AG hat sich bereit erklärt, sein Amt bis zur Jahrestagung weiterzuführen. Begründet wurde dieser Rücktritt mit einer unzureichenden finanziellen Unterstützung der AG seitens des DGHT-Vorstandes.
Dazu erklärt der DGHT-Vorstand:
Der Vorstand hat in den letzten Jahren die engagierte Arbeit der Leitung der DGHT-AG-Schildkröten aufmerksam verfolgt. Diese Arbeit fand auch Anerkennung in Form einer massiven finanziellen Unterstützung besonders der publizistischen Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft.
Während die Arbeitsgemeinschaft früher ihr „Journal“ drei Mal jährlich in Eigenregie herstellen und finanzieren musste, hat die DGHT ab 2001 die vollen Kosten für die Produktion und den Vertrieb der neuen, vier Mal jährlich erscheinenden „Radiata“ übernommen (etwa 12.000 EURO jährlich). Weil die Mitglieder der AG nun nicht mehr für die Herstellung und den Vertrieb ihrer Zeitschriften aufkommen mussten, entschloss sich die AG-Leitung, ohne Beschluss der Mitgliederversammlung der AG-Schildkröten und entgegen einer deutlichen Warnung des DGHT-Vorstandes, auf die Kostenumlage vollständig zu verzichten. Der Vorstand hatte damals angeregt, die Kostenumlage für die AG-Schildkröten von 30 auf 10 DM zu reduzieren. Die AG-Mitgliedschaft zum absoluten Nulltarif hat sich - besonders in Hinblick auf die Publikationstätigkeiten der AG - als Fehler erwiesen. Auch andere publizierende Arbeitsgemeinschaften der DGHT erheben selbstverständlich Kostenumlagen.
Der DGHT-Jahresbeitrag war auf Beschluss der Mitgliederversammlung in Magdeburg um etwa 37 DM erhöht worden, teils, um nach 10-jährigem stabilem Mitgliedsbeitrag einen Inflationsausgleich zu schaffen, teils, um AG-Publikationen wie „Radiata“ zu finanzieren und Natur- und Artenschutzprojekte zu unterstützen sowie Spielraum für weitere Leistungen der DGHT zu haben. Niemals war geplant, die Finanzierung von Routineaktivitäten der Arbeitsgemeinschaften zu übernehmen. Vielmehr sind seitdem erhebliche Summen in die Finanzierung von Projekten zum Schutze der Schildkröten geflossen. Alleine an das Schildkrötenschutzzentrum in Münster wurden 25.000 EURO überwiesen.
In der Folgezeit hat die Leitung der AG-Schildkröten - trotz knapper Finanzdecke - einige mit ständigen hohen Kosten verbundene Entscheidungen getroffen. Die AG hat 2001 begonnen, auf eigene Faust eine englische Ausgabe von „Radiata“ zu produzieren. Dem DGHT-Vorstand wurde zugesagt, die alleinige Finanzierung durch die AG sei durch Abverkäufe in das Ausland gesichert. Seit letztem Jahr hat die AG begonnen, eine weitere Zeitschrift, „Minor“, zu produzieren und kostenlos an die AG-Mitglieder zu verteilen. Dem DGHT-Vorstand wurde mitgeteilt, die AG könne diesen für AG-Mitglieder ebenfalls kostenlosen „Infobrief“ selbst finanzieren. Daraus ist - zur Überraschung Aller - eine ganz normale, finanziell aufwändig produzierte Zeitschrift geworden.
Offenbar hat sich die AG-Leitung mit diesem weiteren „Extra“ finanziell übernommen! Zur Erinnerung: AG-Mitglieder zahlen nach wie vor keinen Cent Kostenumlage! Es geht nicht an, dass die Leitung der AG kostenintensive Projekte startet und später die DGHT bittet, die Finanzierung zu übernehmen.
Trotzdem unterstützt der Vorstand der DGHT die publizistischen Aktivitäten der AG Schildkröten finanziell bis an die Grenze des Möglichen. Der Vorstand muss naturgemäß darauf achten, dass DGHT-Mitglieder, die nicht Mitglied in der AG-Schildkröten sind, nicht als „Quersubventionierer“ der AG Schildkröten missbraucht werden. Daher kam auch eine mit der Leitung der AG diskutierte Lösung zur besonderen finanziellen Unterstützung von „publizierenden AGs“ nicht in Frage - schließlich werden diese AGs bereits durch die Möglichkeit der kostenfreien Publikation einer AG-Zeitschrift besonders unterstützt.
Neben der regulären Komplett-Finanzierung von „Radiata“ (deutsche Ausgabe) werden folgende Kosten der AG-Schildkröten stillschweigend von der DGHT übernommen:
Portokosten, die beim Versand von Radiata, Radiata (englisch) sowie „Minor“ an „AG-Schildkröten-Interessenten“ entstehen (etwa 2.400 EURO im Jahr); Übernahme der Layoutkosten von Radiata (englisch); Übernahme der Kosten für sämtliche AG-Publikationen für den Vertrieb (Handhabung bei der Druckerei, Portoaufschlag durch Mehrgewicht, etwa 500 EURO im Jahr); Kostenlose Führung einer Datenbank für die AG, um den Versand von „Minor“ zu steuern; Stellung von Versandtaschen etc.
Die Leitung der AG-Schildkröten hat ihre Ausgaben offenbar in eine untragbare Höhe getrieben und ist jetzt verärgert, dass der Vorstand keine Quersubventionierung vornimmt. Es geht nicht an, dass finanziell nicht durchdachte Projekte, wie die vierteljährliche Herausgabe von „Minor“, nun in fast erpresserischer Art auf die DGHT-Kasse abgewälzt werden sollen. Dem kann und will der Vorstand nicht zustimmen.
Gemäß Satzung muss eine Arbeitsgemeinschaft Mitgliederlisten führen. Dieser Aufwand wurde von der AG als nicht zumutbar angesehen. Die Mitgliederliste wird nun von der DGHT-Geschäftsstelle geführt, selbstverständlich sind auch hiermit Kosten verbunden, die der AG Schildkröten jedoch komplett erlassen werden, was wiederum unfair gegenüber anderen AGs ist, die diese Arbeit selbst erledigen.
Zur Finanzierung verschiedener AG-Aktivitäten hatte die Leitung der AG Schildkröten im Herbst 2001 mehrere Anträge gestellt. Unter anderem sollte der Vorstand über eine Ausfallbürgschaft über 2.000 EURO für eine eventuelle Unterdeckung der Finanzierung der Jahrestagung der AG Schildkröten entscheiden. Auch andere Finanzierungswünsche der AG wurden positiv beschieden, allerdings nicht alle. Über die Teilzusage der beantragten Gelder war die AG-Leitung so verärgert, dass sie schriftlich jede weitere Zusammenarbeit mit dem Vorstand ablehnte und sämtliche Anträge zurückzog. Daher flossen in der Folge keine Gelder an die AG.
Zweifellos hat der Vorstand der DGHT in manchen Fällen nicht so zügig wie wünschenswert reagiert. Das bedauern wir. In der Sache allerdings sind wir der Meinung, dass sich die bisherige AG-Leitung durch ihren atemberaubenden Expansionsdrang finanziell übernommen hat.
Der DGHT-Vorstand wird mit der in Hofheim neu zu wählenden Leitung der DGHT-AG Schildkröten die gleiche vertrauensvolle Zusammenarbeit wie mit jeder anderen AG suchen, aber mit Sicherheit keine finanziell nicht zu verantwortenden Projekte unterstützen.
Wir empfehlen dringend, die Erhebung einer Kostenumlage für AG-Mitglieder zu beschließen.
Mit freundlichem Gruß
Vorstand der DGHT
(Rheinbach, 14. März 2003)
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