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Wasserschildkroeten bei Teichhaltung einfangen

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  • Wasserschildkroeten bei Teichhaltung einfangen

    Ich habe einen sehr großen und tiefen Naturteich (20m x 10 m x bis zu 2 m), der kein klares Bergkristallwasser bietet. Ich habe 2 Gelbwangen-Schmuckschildkroten, wobei die eine sehr ängstlich ist. (wenn sie auf dem Baumstamm, der in den Teich hineinragt, sich sonnt und ich mich dem Stamm nähere, läßt sie sich ins Wasser fallen, obwohl ich noch 5 Meter vom Stamm entfernt bin). Die andere läßt mich bis auf einen Meter herankommen.

    Da ich beide zum Kühlschranküberwintern einfangen muss, suche ich noch nach einer geeigneten Fangmethode.
    Wie machen dies die anderen Teichbesitzer?

    Wie kann man sie "zahmfüttern"?

  • #2
    Zitat von flicflac
    Wie kann man sie "zahmfüttern"?
    Das mit dem Zahmfüttern taugt nix für die Winterschlafeinfängerei. Meine Emys kommen mir im Sommer für ein Häppchen wie junge Hunde aus dem Gartenteich entgegengelaufen. Aber sobald es kühler wird, läßt die Liebe zu mir mangels Hungers stark nach .

    Wen ich nicht durch Zufall finde, bleibt draußen. Aber wie gesagt, es sind Europäische Sumpfschildkröten...

    Gruß, Editha

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    • #3
      Danke. Klingt nicht sehr ermutigend.
      Udo

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      • #4
        Hi,

        Gelbwangenschildkröten* kommen im Norden zwar "nur" bis ins südöstliche Virginia vor, dort sind die Winter manchmal aber durchaus auch kälter und schneereicher, als man annehmen möchte.
        Mancher mag mich jetzt steinigen, aber wenn Deine Tiere weitgehend adult sind, und auch im Frühjar im Teich schon gut aktiv waren, würde ich sie einfach im Teich lassen. Größe und Tiefe klingen vielversprechend und ich kenne etliche Gelbwangenschildkröten*, die in Park und Zoogewässern seit Jahren problemlos erfolgreich überwintern.
        Das Argument, Tiere aus Floridapopulationen seien zu empfindlich dafür und man wisse ja nie, wo dei Vorfahren des eigenen Tiere herstammen , glaube ich langsam nicht mehr. Die Beobachtung der ausgesetzten Tiere sprechen eher dafür, dass die Art unabhängig von ihrer lokalen Herkunft dei Fähigkeit hat, mitteleuropäische Winter in ausreichend tiefen Teichen zu überdauern, sobald sei ca 12 cm Crapaxlänge erreicht hat.
        Ich sehe keine Hinweise auf Gesundheitsprobleme bei den erwähnten Freilandüberwintergelbwangenschildkröten*.



        Gruß

        Ingo


        *Abkürzungen editiert
        Zuletzt geändert von Fachmoderation; 26.07.2006, 17:31.
        Kober? Ach der mit den Viechern!




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        • #5
          Hallo Ingo,

          Mancher mag mich jetzt steinigen...
          Ja, zugegeben, das würde ich jetzt fast gerne tun. Ich habe bei meinem Tierarzt schon zu viele Schmuckschildkröten gesehen, die mehrmals im Freiland überwintert hatten. Leider waren waren einige davon dann trotz Intensivtherapie doch nicht mehr zu retten, und viele davon sind zwar noch am Leben, aber chronisch krank. Ich nehme mal an, dass Du nicht den Hintergedanken hattest, dass die einheimischen Amphibien und andere einheimische Tiere dann den Teich bald wieder für sich alleine haben sollten?

          Vielleicht sollten wir's lieber so anfangen: Es stimmt, dass sehr viele größere Rot- und Gelbwangenschmuckschildkröten (und in besonders geeigneten Gewässern auch manche Pseudemys) einen oder ein paar Winter draußen ganz gut überstehen können. Der eigentliche Winter ist ja auch nicht das Problem - unser wechselhaftes, langes Frühjahr ist es (und dann auch wieder der recht lange, kühle Herbst - und beides auf Dauer). Das ist bei Dir in der Gegend nicht ganz so extrem, obwohl in Heidelberg die Monatsmitteltemperaturen von April bis Juni auch nur von 10,2 auf 17,4 Grad klettern. Schau mal zum Beispiel in Braunschweig, da steigt's gerade mal von 8,2 auf 15,7 Grad. In Virginia (Roanoke) dagegen steigt sie im gleichen Zeitraum von bereits 13,1 auf 21,9 Grad... Siehe www.klimadiagramme.de . Wenn die Schildkröten in so einem deutschen Frühling auch nur den kleinsten sonstigen Gesundheits"macken" (z.B. ein Nierenproblem durch zu eiweißreiche und zu reichliche Fütterung) haben, fangen sie sich ganz leicht eine Infektion ein, die sich dann auch noch richtig festsetzen kann, weil man sie bei Freilandschildkröten in der Regel sehr, sehr spät bemerkt.

          Aus meiner Sicht wäre es also wirklich sicherer, wenn Udo seine Schildkröten im Herbst (oder auch im zeitigen Frühjahr!) aus dem Teich herausfangen würde und ihnen ein naturnah schnell warm werdendes Frühjahr im Haus oder besser noch im Gewächshaus / Teich im Frühbeet bietet, bevor die Tiere dann im Frühsommer wieder in den eigentlichen Naturteich kommen.

          Also: Friede und lieber diese Emfehlung hier?

          @Udo: Vielleicht ist so eine Konstruktion hier http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=23895 was für Dich?

          Viele Grüße
          Beate
          Zuletzt geändert von Beate Pfau; 26.07.2006, 18:55.
          Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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          • #6
            Danke Ingo, Danke Beate,

            ich habe mir jetzt mal die Bauskizze angefertigt.

            Gruss Udo

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            • #7
              Beate hat sicher recht und ich kenne die Gartensumpfschildkröten mit Lungenentzündung und Frostschäden ebenfalls..
              Veranlasst zu meiner leichtsinnigen Post haben allerdings vor allem mich mehrere wiedererkennbare Gelbwangenschildkröten*, die als "Notabgaben" seit Jahren ihr Leben in einem wenige QM und max 1 m tiefen "Tümpel" eines Vereinstiergartens fristen. Im Winter sieht man ide in dem Deckungsarmen Tümpel durch dünne Eisdecken hindurch auf dem Gund sitzen. Im Frühjahr bin ich immer wieder erstaunt, wei früh die auftauchen und wie fit sie aussehen.
              Ähnliches gilt für Tiere eines mittelhessischen Parkes-immerhin ist da das Gewässer größer.
              Und hier im Ried sehe ich auch schon wieder Gelbwangenschildkröten* in größerer Zahl an Gewässerrändern sitzen.
              Und kränklich sieht da keine aus.

              Aber zu den natürlichen Habitaten passt das hier tatsächlich nicht.

              Gruß

              Ingo


              *Abkürzungen editiert!
              Zuletzt geändert von Fachmoderation; 26.07.2006, 22:57.
              Kober? Ach der mit den Viechern!




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              • #8
                Hallo Ingo,

                mehrere wiedererkennbare Gelbwangenschildkröten* ... Und kränklich sieht da keine aus.
                Hast recht, solche besonders widerstandsfähigen Tiere Schmuckschildkröten gibt es. Ich kenne natürlich auch welche. Aber so etwa nach vier - fünf Wintern wurden's bei denen, die ich wiedererkenne, doch immer weniger. Denk' auch dran, dass tote Schildkröten häufig direkt im Schlamm versinken und nicht aufschwimmen, so dass man die gestorbenen eben nicht sieht.

                Wir wissen aber beide nicht, ob Udos Schildkröten die gleiche Widerstandskraft wie diese länger überlebenden Tiere aufbringen werden - Udo hat ja noch nicht mal angegeben, wo er wohnt und wie groß die Schildkröten sind und wie sie bisher gehalten wurden. Du hast recht, der Beitrag war so allgemein und in bezug auf "Lieblingsschildkröten" ein bisschen arg leichtsinnig.

                In einigermaßen naturnahen Gewässern hier in Europa haben Schmuckschildkröten aber absolut nichts zu suchen, da sind wir uns wirklich einig! Dass im hessischen Ried und anderswo viele von ihren Besitzern entsorgte Schildkröten, sogar nach langen, harten Wintern, an den Gewässerrändern sitzen, ist bedauerlich, und wir sollten versuchen, diese Schildkröten einzufangen und vernünftig unterzubringen - nicht mal primär aus Sorge um ihre Gesundheit, sondern wegen dem Schaden, den sie bewiesenermaßen in der einheimischen Tierwelt anrichten.

                Viele Grüße
                Beate
                Zuletzt geändert von Fachmoderation; 26.07.2006, 22:57.
                Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                • #9
                  Hallo beate, hallo Ingo,

                  ich wohne in Grevenbroich, dies ist in der Nähe von Neuss und Düsseldorf. Zur Zeit sehr exotisches Klima .....
                  Die Panzerlänge beträgt 18 cm. Vermute, dass sie 2 - 2,5 Jahre alt sind.

                  Gruss Udo

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                  • #10
                    Hallo Udo,

                    ich wohne in Grevenbroich,... Zur Zeit sehr exotisches Klima
                    Stimmt, das ist eine Ecke Deutschlands, die ein relativ günstiges Klima hat.

                    Die Panzerlänge beträgt 18 cm. Vermute, dass sie 2 - 2,5 Jahre alt sind.
                    Huch! Wenn Deine Altersangabe stimmt bzw. wenn Du die gerade Panzerlänge angegeben hast, sind sie sehr viel zu groß. In der Natur wachsen sie nämlich sehr langsam http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=26339 und darauf ist ihr Organismus auch eingerichtet.

                    Dann wäre wirklich ein Knacks in der Gesundheit zu befürchten. Also schreib' bitte doch mal, wie Du gemessen hast und wie Du zu der Altersschätzung kommst, und vor allem wie die Schildkröten bisher gehalten wurden.

                    Viele Grüße
                    Beate
                    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                    • #11
                      Hallo Udo!
                      Grevenbroich- z.Zt. tropisch- stimmt.
                      Aber kannst DU Dich noch erinnern an den letzten lang andauernden Winter hier? Ende Februar und lange in den März rein saukalt. Sogar meine Emys orbicularis waren ca. 4 Wochen später dran als die anderen Jahre. Schau lieber, dass Du sie einfängst, einfacher sicher, wenn es noch nicht so weit im Jahr ist, dass sie sich auf die Winterruhe vorbereiten.

                      Ausserdem als allgemeiner Tip:
                      http://www.dght.de/regional/neuss/stammtisch.htm

                      Der Termin im Oktober ist für Dich bestimmt interessant.
                      Viele Grüsse von nebenan!
                      Grüsse- Jutta

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                      • #12
                        Die 2 Schildkroeten mit 16-18 cm Panzerlänge habe ich in der Zoohandlung erworben. Die Altersschätzung kommt vom Verkäufer. Meine dritte mit über 20 cm Panzer habe ich von privat gekauft. Sie lebte die 3 letzten Jahre in einem Aquarium. Die cm Angaben sind meine Augenschätzungen.

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                        • #13
                          Hallo Jutta,
                          vielen Dank fuer den Tip.
                          Komme leider Freitags immer sehr spät nach hause.
                          Gruss Udo

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                          • #14
                            Hallo Udo,

                            Die 2 Schildkroeten mit 16-18 cm Panzerlänge habe ich in der Zoohandlung erworben. Die Altersschätzung kommt vom Verkäufer. Meine dritte mit über 20 cm Panzer habe ich von privat gekauft. Sie lebte die 3 letzten Jahre in einem Aquarium. Die cm Angaben sind meine Augenschätzungen.
                            Genau das hatte ich befürchtet... In den Zoohandlungen bekommen die Wasserschildkröten eigentlich immer Wasserschildkrötenfutter (das dort ja auch verkauft wird), und oft ziemlich reichlich, damit die uninformierte Kundschaft sieht, dass die Tiere gut versorgt werden und nicht hungern müssen, und dass ihnen das Futter auch gut schmeckt. Das machen die Käufer oft nach und füttern im Aquarium ebenfalls Fertigfutter und ebenfalls zu reichlich. Und weil man ja immer was von den Schildkröten haben will, leben sie in der Zoohandlung und auch bei unerfahrenen Haltern das ganze Jahr über bei gleichmäßig hohen Temperaturen und ohne ihre natürliche (Winter-)Ruhephase.

                            Der Erfolg: Die Tiere gehen auf wie die Hefeknödel... Eine Gelbwangenschmuckschildkröte ist im entsprechenden Alter im Freiland gerade mal um die 8 cm lang (schau mal hier http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=26339 ) .

                            Das Problem beim Überwintern im Teich sind dann nicht so sehr die Schäden am Skelett, die durch das übermäßige Wachstum entstanden sind, sondern vor allem die Schäden an den Nieren und der Leber durch die viel zu eiweißreiche und meist auch zu fette Fütterung. Hinzu kommt, dass die ganzen Hormonzyklen wegen dem Verzicht auf einen Jahreszeitenrhythmus durcheinander kommen. Das sind also denkbar schlechte Voraussetzungen für so einen Härtetest wie einen Winter im Teich.

                            Es wäre aus meiner Sicht am besten, wenn Du die Schildkröten jetzt schon fangen und von einem Schildkröten-erfahrenen (!) Tierarzt untersuchen lassen könntest. Vielleicht kann Jutta Dich ja beraten, zu wem Du die Tiere am besten bringen kannst? Ansonsten findest Du Tieraztadressen über die DGHT-Hauptseite www.dght.de und auf Tierarzt.schildkroeten.com. Bitte vorher anmelden weil - schau auch mal hier: http://www.dghtserver.de/foren/showthread.php?t=45282

                            Außerdem solltest Du die Fütterung in Absprache mit dem Tierarzt bald umstellen. In dieser Größe fressen die Gelbwangenschildkröten fast ausschließlich Pflanzen - die finden sie bei Dir ja im Teich. Das heißt, dass es schwierig wird, sie "zahm zu füttern", denn sie nehmen als Lockfutter natürlich am liebsten das, was sie sonst nicht bekommen.

                            Tut mir leid, dass ich die Probleme so offen ansprechen muss - ich denke halt weniger an Dich und mehr an Deine Schildkröten. Es geht ja auch nicht um Deine Haltung jetzt, sondern darum, welche Probleme die Schildkröten zu Dir mitgebracht haben. Das ist leider immer das Problem, wenn man Tiere von jemand anderem übernimmt.

                            Ich wünsche den Schildkröten trotz allem einen guten Befund, damit sie ab jetzt ein gutes Leben bei Dir führen können!

                            Viele Grüße
                            Beate
                            Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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