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Fastentage bei Chrysemys picta

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  • Fastentage bei Chrysemys picta

    Hallo,

    ich bin verunsichert, dass ich etwas falsch machen könnte, indem ich zu oft füttere, bzw. evtl. zu wenig füttere..
    Darum habe ich ein paar Fragen:

    -Ich habe gehört, dass Schlüpflinge mehrmals am Tag und auf jeden Fall täglich gefüttert werden sollen. Ist dies zutreffend?

    -Ab welchem Alter kann man bei Jungtieren anfangen, Fastentage durchzuführen, an denen nur Pflanzenkost gereicht wird?

    -Wie oft kann sind Fastentage in der Woche ratsam, bei Tieren, die Pflanzen nicht, noch nicht, oder nur in geringer Menge aufnehmen, bzw. wenn gar keine Pflanzen zur Verfügung stehn? Sollen da Unterschiede gemacht werden zwischen Jungtieren und ausgewachsenen Exemplaren?

    -Ich bin seither davon ausgegangen, dass die legenden Weibchen sehr viel Energie benötigen und man das durch das Futter gewährleisten soll. Sind Pflanzen dafür wirklich ausreichend?

    Danke schonmal, LG Katja

  • #2
    Hallo Katja,

    Ich habe gehört, dass Schlüpflinge mehrmals am Tag und auf jeden Fall täglich gefüttert werden sollen. Ist dies zutreffend?
    Die meisten Züchter füttern ihre Schlüpflinge zunächst mit Lebendfutter. In den ersten Wochen (bei Zierschildkröten meist zwischen zwei und vier Wochen nach dem Schlupf,aber bei manchen Arten auch noch länger) versucht man, ständig lebende Futtertiere im Becken zu haben. Gut geeignet sind Daphnien. Dann gewöhnt man die Schildkröten langsam um, so dass sie auch Pflanzen und z.B. getrocknete Gammarus annehmen. Dabei kann es schon mal vorkommen, dass eine Schildkröte einen Tag lang gar nichts frisst, ohne dass ihr das schadet.

    Ab welchem Alter kann man bei Jungtieren anfangen, Fastentage durchzuführen, an denen nur Pflanzenkost gereicht wird?
    Das ist ein Widerspruch. Fasten heißt: Gar nichts zu futtern. Pflanzen sind nicht nichts, sondern eben auch eine Futtersorte. Zum Zeitpunkt siehe oben. Da die Jungen ja meist im Sommer schlüpfen, verringert sich die Futteraufnahme ab etwa Oktober automatisch, denn dann bereiten sich naturnah gehaltene Jungtiere auf die Winterruhe vor - dadurch steigt natürlich auch die Anzahl der Tage, an denen kein Futter aufgenommen wird. Und mit sinkender Wassertemperatur werden auch immer weniger Pflanzen genommen, denn für deren Verdauung sind höhere Temperaturen nötig als für tierisches Futter.

    bzw. wenn gar keine Pflanzen zur Verfügung stehn?
    ... nein, eine Ausrede für Bequemlichkeit bekommst Du von mir nicht! Erkundige Dich in Deinem Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft, beim Aquarienverein usw. nach Wasserlinsen und Wasserpest. Die gibt es jetzt in großen Mengen, und sie werden von Chrysemys picta dorsalis gerne gefressen. Und Löwenzahnblätter findest Du zur Zeit auch genug - aber nicht an der Straße und nicht neben gedüngten Äckern pflücken...

    Sollen da Unterschiede gemacht werden zwischen Jungtieren und ausgewachsenen Exemplaren?
    Ja, direkt nach dem Schlupf nehmen nicht alle Chrysemys-Jungtiere gleich Pflanzen an. Ab etwa vier Wochen sollten sie daran gewöhnt werden (siehe oben). Deine sind aber doch schon ein Jahr alt, die brauchst Du nicht mehr zu behandeln wie Schlüpflinge.

    Ich bin seither davon ausgegangen, dass die legenden Weibchen sehr viel Energie benötigen und man das durch das Futter gewährleisten soll. Sind Pflanzen dafür wirklich ausreichend?
    Niemand hat gesagt, dass Chrysemys picta dorsalis AUSSCHLIESSLICH Pflanzen bekommen sollten, oder? Lebendfutter und/oder ein gut zusammengesetzter Schildkrötenpudding (Gelatinefutter) gehört zu einer ausreichenden Ernährung schon auch dazu.

    Du hast doch sicher das Buch "Zierschildkröten" von Andreas Hennig? Lies einfach dort nochmal nach, und auch hier: http://www.zierschildkroete.de/futter/ - unten dran sind noch weiterführende Links.

    Viel Spaß beim Lesen wünscht
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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    • #3
      Hallo Beate!

      Vielen Dank für deine rasche Antwort!

      Zitat:
      bzw. wenn gar keine Pflanzen zur Verfügung stehn?

      ... nein, eine Ausrede für Bequemlichkeit bekommst Du von mir nicht! Erkundige Dich in Deinem Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft, beim Aquarienverein usw. nach Wasserlinsen und Wasserpest. Die gibt es jetzt in großen Mengen, und sie werden von Chrysemys picta dorsalis gerne gefressen. Und Löwenzahnblätter findest Du zur Zeit auch genug - aber nicht an der Straße und nicht neben gedüngten Äckern pflücken....
      D.h. richtige Fastentage ohne jegliches Futter sollten nicht regelmäßig gezielt durchgeführt werden?

      Meine Frage hatte rein gar nichts mit Bequemlichkeit zutun. Hintergrund dieser Frage ist für mich vielmehr, dass ich ganz einfach Bedenken habe, stur 3 Tage/Woche die Tiere sich nur mit den im Becken befindlichen Wasserpflanzen sich selbst versorgen zu lassen. Ich brauche ein paar Ratschläge, um selbst abschätzen zu können, wie oft ich sie lediglich sich mit den Pflanzen selbstversorgen lassen kann, die im Becken sind.
      Wenn die Tiere die Pflanzen aufgrund der sinkenden Wassertemperatur nicht mehr anrühren, wäre das dann ja der Situation gleichzusetzten, als wenn keine Pflanzen zur Verfügung stünden. Und das würde ja dann heißen, dass die Tiere 3 "richtige" Fastentage/Woche machen würden.

      Wenn die Pflanzen bei sinkenden Temperaturen dann nicht mehr so genommen werden füttert man dann täglich tierisches, oder lässt man sie stattdessen lieber ganz ohne Futter?

      Entschuldige bitte meine anfängermäßige Unsicherheit...
      Ich bin auch schon ziemlich aufgeregt, wie die verminderte Aktivitätsphase ablaufen wird und sorge mich irgentwie um sie, da sie sich noch stark im Wachstum befinden. Ich möchte gern so wenig wie möglich falsch machen.
      Das Buch ZIERSCHILDKRÖTEN von A. Hennig habe ich zuhause und schon mehrfach gelesen. Er schreibt, dass er eine tägliche Fütterung anstrebt, deswegen war ich auch verwirrt, weil hier im Internet mehrere Fastentage pro Woche empfohlen werden... allerdings in dem Sinne von ausschließlicher Pflanzengabe an diesen Tagen. Hennig versteht warscheinlich hingegen unter einem Fastentag das gleiche wie du!
      Danke nochmal! Bye, Katja!

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      • #4
        Hallo Katja,

        bei sinkender Wassertemperatur verlangsamt sich der Stoffwechsel der Schildkröten. Also brauchen sie dann insgesamt weniger Futter. Vielleicht magst Du mal auf www.schroete.de gleich den ersten Menüpunkt "Was ist eine Schildkröte" durchlesen - dann wird Dir bestimmt Einiges klarer. Übrigens: Da Hellmut selber lange Chrysemys picta dorsalis hatte, passt der Inhalt der Seite insgesamt gut. Wenn Angaben abweichen, gibt er an, an welche Arten er gedacht hat.

        Ich bin auch schon ziemlich aufgeregt, wie die verminderte Aktivitätsphase ablaufen wird
        Deine Schildkröten sind doch vom letzten Jahr. Hast Du ihnen die "Pause" im letzten Winter denn nicht gegönnt?

        Er schreibt, dass er eine tägliche Fütterung anstrebt,
        ... wobei er die Fütterung mit möglichst viel Lebenfutter empfiehlt. Das enthält weniger Kalorien pro Gewichtseinheit als die sozusagen schon "vorverdauten" Sticks, und die Schildkröten müssen dafür auch noch "arbeiten"...

        weil hier im Internet mehrere Fastentage pro Woche empfohlen werden...
        Ja, aus Vorsicht. Nicht jeder Schildkrötenhalter schreibt ganz offen, dass er mit so kalorienhaltigen und eiweissreichen Futtersorten wie den handelsüblichen Sticks füttert.

        Es schadet den Schildkröten aber wesentlich mehr, wenn sie wegen zu reichlicher Fütterung zu schnell wachsen, als wenn sie mal einen Hungertag mehr einlegen müssen. In der Natur müssen sie schließlich auch mal eine Zeit lang ohne oder mit ganz, ganz wenig Futter auskommen. Daran sind sie angepasst, aber nicht daran, dass sie kaum Platz zum Schwimmen haben und zu allem Überfluss noch "ihr" Mensch reflexartig Kalorienbomben ins Becken kippt, wenn sie bloß mal ein Füßchen bewegen...

        Viele Grüße
        Beate
        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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        • #5
          Liebe Beate!

          Nochmal besten Dank für deine Antworten, die mir so einige Fragen sehr zu meiner Zufriedenstellung aufgeklärt haben.

          Zitat von Beate Pfau
          Deine Schildkröten sind doch vom letzten Jahr. Hast Du ihnen die "Pause" im letzten Winter denn nicht gegönnt?
          Die Tiere sind am 30.10.05 zu mir gekommen und ich hatte es mir als absoluter Neuling der Schildkrötenhaltung nicht zugetraut, das zu machen.

          Tschau, Katja!

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