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Nahrungsverweigerung-Kompliziert!

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  • Nahrungsverweigerung-Kompliziert!

    Also,
    mal ganz langsam von Anfang an.
    Ich habe mir vor ca. 2 Jahren zwei Wasserschildkröten gekauft.
    Eine weibliche Hieroglyphenschmuckschildkröte und eine männliche Florida-Rotbauchschmuckschildkröte.
    Seitdem bewohnen die zwei ein 1-Meter Becken.
    Als die männliche Schildkröte* vor ca. einem Jahr anfing dermaßen schief zu schwimmen suchte ich1,2,3 Tierärzte auf, bis man mir endlich einen genauen Grund für sein Verhalten nennen konnte.
    Eine Lungenentzündung oder sonstiges wurde von dem dritten und letzten Arzt ziemlich schnell ausgeschlossen, da er sich wohl ein wenig mehr mit Wasserschildkröten auskannte.
    Der Kleine wurde geröngt und auf dem Bild konnte man unzählige kleine Steinchen im Darm erkennen, die die Schieflage verursachten.
    Er hatte wohl ziemich zu Anfang seiner Zeit bei´mir sehr viel Kies gefressen und konnte diesen auf dem natürlichen Weg nicht mehr loswerden.
    Zur Zeit des Tierarztbesuches jedoch war seit ca. 6 Monaten kein Kies mehr im Becken. Er schien diese Last schon länger mit sich herumzutragen.
    Der Tierarzt verschrieb ihm 2 Wochen lang Paraffinöl, täglich dreimal.
    Als sich nach 2 Wochen nichts geändert hatte fuhr ich fort mit der Behandlung, da der Arzt sich sicher war, dass die Sache damit gegessen wäre.
    Nach vielen Wochen und ca. 50ml Paraffinöl in einer ca. 5cm großen Schildkröte, brach ich die Behandlung ab, da sie wohl nichts zu bringen schien.
    Als andere und somit letzte Möglichkeut dem Tier zu helfen, erwähnte der Arzt eine Operation, was ich allerdings sofort ablehnte, erstens weil ich den Stress für das Tier vermeiden wollte (ihm schien es gut zu gehen bis auf seine Schieflage), zweitens weil es eine sehr kostspieleige Angelegenheit wäre und drittens weil der Arzt nich 100%ig sagen konnte dass so eine Operation wirklich was bringt, sinnvoll ist und dem Tier letztendlich Linderung verschafft.

    Jetzt frisst der Kleine seit ca. 1,5 Wochen kaum noch bis gar nichts mehr.
    Auch jetzt bin ich noch gegen eine Operation, da ich es mir schlicht und einfach nicht leisten könnte.
    Auch das Öl wollte ich ihm wieder verabreichen, doch nun sträubt er sich unendlich-unmöglich!

    Jetzt wollte ich eigentlich Fragen was ihr von der methode des Arztes haltet und ob ihr vielleicht schon einmal die selben Sorgend wie ich hattet?!
    Kennt ihr irgendwelche "Hausmittelchen", die vielleicht etwas bringen könnten?

    Ich bitte um viele Antworten, da ich mir wirklich Sorgen um das Tier mache und der Tierarzt mir jetzt wohl nichts anderes sagen kann wie beim letzten besuch.



    *Abkürzung editiert. Bitte Forenregeln beachten!
    Zuletzt geändert von Fachmoderation; 20.08.2006, 21:18.

  • #2
    Hallo JuBe,

    Der Kleine wurde geröngt und auf dem Bild konnte man unzählige kleine Steinchen im Darm erkennen, die die Schieflage verursachten.
    ... Zur Zeit des Tierarztbesuches jedoch war seit ca. 6 Monaten kein Kies mehr im Becken. Er schien diese Last schon länger mit sich herumzutragen.
    Wenn eine Schildkröte so auffällig Kies frisst, ist das ein Zeichen, dass ihr was fehlt. Meist fressen Schildkröten Kies, wenn ihnen direkt Mineralstoffe fehlen, oder wenn sie Parasiten (Würmer oder Einzeller) im Darm haben. Die führen dann indirekt dazu, dass der Darm und manchmal auch die Nieren nicht mehr richtig arbeiten und dass die Mineralstoffe deshalb nicht aufgenommen werden können. Dann hilft es natürlich nicht, den Kies aus dem Becken rauszumachen - dann muss man die Ursache finden und behandeln.
    Der Tierarzt verschrieb ihm 2 Wochen lang Paraffinöl, täglich dreimal.
    Das ist die übliche Notmaßnahme in solchen Fällen.
    Als sich nach 2 Wochen nichts geändert hatte fuhr ich fort mit der Behandlung, da der Arzt sich sicher war, dass die Sache damit gegessen wäre. Nach vielen Wochen und ca. 50ml Paraffinöl in einer ca. 5cm großen Schildkröte, brach ich die Behandlung ab, da sie wohl nichts zu bringen schien.
    Mein Tierarzt meint sowieso, dass so eine Behandlung entweder bereits nach zwei Wochen Erfolg hat oder eben gar nicht. Eine Verlängerung der Behandlung bringt Stress für das Tier, aber ein Erfolg ist später kaum mehr wahrscheinlich.
    Als andere und somit letzte Möglichkeut dem Tier zu helfen, erwähnte der Arzt eine Operation, was ich allerdings sofort ablehnte, erstens weil ich den Stress für das Tier vermeiden wollte (ihm schien es gut zu gehen bis auf seine Schieflage), zweitens weil es eine sehr kostspieleige Angelegenheit wäre und drittens weil der Arzt nich 100%ig sagen konnte dass so eine Operation wirklich was bringt, sinnvoll ist und dem Tier letztendlich Linderung verschafft.
    Nun, Deine Gründe sind nachvollziehbar, aber eventuell ist eine Operation eben doch nötig. Hat der Arzt denn schon eine Kontrastmitteluntersuchung gemacht? Dafür gibt man der Schildkröte einen bestimmten weißen Brei ein und kann dann mit weiteren Röntgenuntersuchungen feststellen, wie der Weitertransport im Darm ist. Dann lässt sich der Erfolg so einer Operation etwas besser abschätzen. Außerdem wirkt der Kontrastbrei auch ganz leicht abführend, aber etwas anders als das Öl. Manchmal kann alleine diese Untersuchung schon helfen. Dennoch sollte weiter nach der Ursache gesucht werden.
    Jetzt frisst der Kleine seit ca. 1,5 Wochen kaum noch bis gar nichts mehr.... Auch das Öl wollte ich ihm wieder verabreichen, doch nun sträubt er sich unendlich-unmöglich!
    Das Öl bringt jetzt gar nichts mehr. Aber wenn er sich noch sträubt, ist das ein gutes Zeichen.
    Kennt ihr irgendwelche "Hausmittelchen", die vielleicht etwas bringen könnten?
    Bitte nicht! Es kann sich nämlich um einen Darmverschluss handeln, und wenn Du jetzt Hausmittelchen anwendest, kann der Darm reißen und dann dürfte es um das Tier geschehen sein. Eine saubere Diagnose kann aber nur ein wirklich Schildkröten-erfahrener Tierarzt stellen, und erst dann kann über die Weiterbehandlung entschieden werden.

    Du solltest also mit dem Tier zu so einem Spezialisten gehen. Adressen kannst Du hier: http://tierarzt.schildkroeten.com/ oder hier http://tierarzt.schildkroeten.com/ finden. Leider sind nicht alle Tierärzte, die auf diesen Listen stehen, erfahren genug für solche komplizierten Fälle. Du solltest also vorher anrufen und genau sagen, worum es geht - evtl. musst Du sogar zunächst einen Telefontermin ausmachen, wo Ihr besprecht, wie Ihr vorgehen wollt. Und Du solltest nicht enttäuscht sein, wenn der erste Tierarzt Dich bittet, zu einem Kollegen zu gehen - wenn Du offen mit ihm bist, gibt er Dir evtl. auch einen Tipp, wer sich da besser auskennt.

    Berichtest Du dann mal, was bei dem gespräch und bei der Untersuchung rausgekommen ist?

    Viele Grüße und alles Gute für die Schildkröte
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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    • #3
      Also Kalkmangel kann es nicht sein, es sind immer sowohl Sepiastückchen als auch zerriebene Sepiaschale im Becken.

      Von dem Brei hat der Arzt nichts erwähnt, er ist auch der einzige halbwegs erfahrene Arzt im Umkreis von einer dreiviertel Stunde und da ich selbst noch kein Auto habe wird es schwer sein noch viel weiter wegen einem Tierarztbesuch zu kommen.

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      • #4
        [Hallo JuBe,

        Also Kalkmangel kann es nicht sein, es sind immer sowohl Sepiastückchen als auch zerriebene Sepiaschale im Becken.
        Ich rate jetzt nur, und das soll nicht heißen, dass Deine Haltungsbedingungen verkehrt sind - ich möchte bloß helfen, der Ursache auf die Spur zu kommen:

        Vielleicht war der Kalk damals zwar angeboten worden, aber er konnte nicht richtig aufgenommen werden? Hat der Tierarzt denn eine frische Kotprobe / einen Kloakenabstrich untersucht um einen Parasitenbefall auszuschließen? Wie hast Du beleuchtet, bevor Du die Schieflage der Schildkröte festgestellt hast? Und welches Futter hat das Männchen zuletzt angenommen? Calcium kann ja nur dann richtig aufgenommen werden, wenn die Darm- und Nierenfunktion nicht gestört ist UND wenn Vitamin D3 vorhanden ist. Das Vitamin wird im Körper gebildet, wenn die Beleuchtung genügend UVB-Strahlung abgibt, oder es muss im Futter vorhanden sein.

        Von dem Brei hat der Arzt nichts erwähnt
        Dass ein Tierarzt eine Operation vorschlägt, ohne eine Kontrastmitteluntersuchung gemacht zu haben, wundert mich etwas. Vielleicht hat er dafür schon seine Gründe gehabt und sich bloß nicht klar ausgedrückt?

        da ich selbst noch kein Auto habe wird es schwer sein noch viel weiter wegen einem Tierarztbesuch zu kommen.
        Klar dass Du Dem Tier und Dir gerne einen weiten Weg ersparen möchtest - aber wenn's halt nicht anders geht? Aber vielleicht hat ja auch bloß die Erklärung von Deinem Tierarzt nicht ausgereicht und das Ganze stellt sich bloß für uns so bedrohlich dar - das wäre natürlich das beste...

        Wir hier im Forum können ja nicht wirklich helfen, denn wir haben das Tier nicht gesehen, geschweige denn untersucht. Wir können bloß aus der Erfahrung mit ähnlichen Fällen nachfragen und vielleicht Tipps geben - und meine Erfahrung war halt bisher, dass in so einem Fall keine Zeit zu verlieren ist, und dass bloß ein spezialisierter Tierarzt eine Chance hat, wirklich zu helfen.

        Frag' also einfach nochmal genauer bei Deinem Tierarzt nach. Am einfachsten ist es, wenn man sich die Fragen vorher aufschreibt, damit man vor Aufregung nicht die Hälfte vergisst.

        Versuch' dann bitte hier zu beschreiben, was der Tierarzt gesagt hat. Vielleicht können wir Dir das dann noch etwas genauer erklären, und dann sehen wir hoffentlich weiter.

        Viele Grüße
        Beate
        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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