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    Hallo ihr lieben,bin zum ersten mal hier.
    Habe von Bekannten zwei Schmuckschildkröten (ca 12 cm beide) übernohmen.Wurden dort vier Jahre ohne Wärmelampe,mit wenig Wasser und ohne Überwinterungsphase gehalten.(Das becken sah grausam aus). Habe mich jetzt durchs Internet über Haltung und Pflege schlau gemacht,dementsprechend ein großes Becken ( 1,20x50x50) eingerichtet.Jetzt meine Frage ;da die beiden überhaupt keine Wärmelampe gewöhnt sind darf sie trotzdem die angegebenen Stunde an sein? Oder langsam dran gewöhnen?meine zweite Frage ,sie wurden ja nie Überwintert sollte ich das einführen?
    Wäre super nett wenn ich da Antworten bekommen würde.

  • #2
    Hallo Sunny,

    Habe von Bekannten zwei Schmuckschildkröten (ca 12 cm beide) übernohmen.
    Hast Du denn schon feststellen können, welche Art/Unterart es ist (wissenschaftliche Bezeichnung)? Schau mal auf www.zierschildkroete.de und vergleiche die Bilder. Es gibt nämlich verschiedene Schmuckschildkrötenarten, und deren Ansprüche unterscheiden sich etwas.

    Wurden dort vier Jahre ohne Wärmelampe,mit wenig Wasser und ohne Überwinterungsphase gehalten.
    Und anscheinend dafür ziemlich reichlich gefüttert. Unter diesen Bedingungen wären normal gefütterte Pseudemys bzw. Trachemys noch keine 12 cm groß...

    dementsprechend ein großes Becken ( 1,20x50x50) eingerichtet.
    Das reicht zwar im Moment, aber je nach Art werden die wo möglich noch deutlich wachsen. Schau mal auf www.schroete.de unter dem Menüpunkt "Grössen".

    da die beiden überhaupt keine Wärmelampe gewöhnt sind darf sie trotzdem die angegebenen Stunde an sein?
    Es gibt ganz viele verschiedene Wärmelampen. Bei manchen kann man direkt die volle Beleuchtungsdauer nehmen, bei anderen sollte man die Schildkröten langsam daran gewöhnen. Was für eine Wärmelampe hast Du denn?

    sie wurden ja nie Überwintert sollte ich das einführen?
    Im Prinzip ja, aber... Zunächst mal solltest Du feststellen, welche Art Du hast, denn die optimalen Überwinterungsbedingungen für die verschiedenen Arten sind etwas unterschiedlich.

    Außerdem wäre es bei Schildkröten, die so viel durchgemacht haben, besser, wenn ein wirklich Schildkröten-erfahrener (!!!) Tierarzt vorher den Gesundheitszustand überprüft. Mit Hilfe der "Suchen"-Funktion findest Du hier im Forum Hinweise, wie Du einen guten Tierarzt findest und wie Du dann vorgehen solltest.

    Wenn Du weitere Fragen hast: Nur zu. Beschreibe dann bitte auch Deine Haltungsbedingungen etwas genauer, z.B. Wassertemperatur, Beckeneinrichtung, Fütterung und so weiter.

    Viele Grüße
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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    • #3
      Danke für die Antwort,
      also es sind zwei Penisula Schmuckschildkröten,sie hat sie vor vier Jahren aus der Zoohandlung also keine Ahnung wie alt die Beiden sind.Habe als Wärmelampe eine Spotlampe.Habe im Becken feinen Kies und ca .30 cm Wasserhöhe im Schwimmteil, ca 10 cm Wasserhöhe als Ruhezone und einenkleinen Trockenenteil wo auch die Lampe hängt.
      Ich füttere zur zeit ein Fertigfutter mit Gammarus,Sardellen und Ameiseneiern. Habe ihnen gestern Löwenzahn geboten( gebt ihr das am Stück oder klein gerissen?) Und hab auch "Entengrütze" gegeben.Bin über Verbesserungsvorschläge sehr dankbar.

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      • #4
        Hallo!

        Also bei meinen Schildkröten (Trachemys scripta scripta) gebe ich prinzipiell alles immer ganz. Dann müssen sie nämlich was tun um den Löwenzwhn oder was auch immer fressen zu können. Bringt Bewegung, Abwechslung und Motivation zu den Tieren. Du solltest aber eher zu Frostfutter wechseln. Ist wesentlich gesünder, als Trockenfutter. Das Trockenfutter kannst Du ja mal zischendurch füttern. Ich fütter Stinte, Sandgarnelen und Herzmuscheln als Frostfutter, aber gefüttert wird natürlich aufgetaut.

        MfG Mathias

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        • #5
          Hallo Mathias, hallo Sunny,

          ich muss Euch beide enttäuschen. Bereits halbwüchsige Pseudemys concinna und auch Trachemys scripta (ab Panzerlängen von etwa 8 cm) sind in der Natur ganz überwiegend Pflanzenfresser, und daran sind sie angepasst. Die vorgeschlagenen Frostfuttersorten Stinte und Herzmuscheln und auch die getrockneten Sardellen belasten die Niere stark. Wenn ein Mensch Gicht hat, gehören sie zu den "verbotenen" Nahrungsmitteln - und der Mensch ist ja schon ein Gemischtköstler, dessen Niere mehr "Eiweiß" aushält als die dieser Schildkröten (ist etwas komplizierter, hier nur die Kurzform). Diese Futtersorten solltet Ihr also beide komplett weglassen.

          Ameiseneier (genauer: Getrocknete Ameisenpuppen) enthalten ganz überwiegend Fett und waren früher, als sie häufig verfüttert wurden, mit verantwortlich dafür, dass viele Wasserschildkröten zu früh gestorben sind. Manche Vogelzüchter freuen sich, wenn man ihnen den Rest schenkt.

          Bei Sandgarnelen, mit Panzer, ist das etwas anders. Die kann man ab und zu verfüttern, vielleicht pro Schildkröte alle zwei Wochen eine.

          Und Gammarus (auch getrocknete) enthalten verhältnismäßig viel Calcium und Ballaststoffe, sie sind also durchaus empfehlenswert. Zudem können sie wegen der enthaltenen Carotionide die Färbung der Schildkröten verstärken (bei Trachemys scripta scripta kann der große gelbe Fleck hinter dem Auge dottergelb oder sogar hinten leicht rötlich werden). Bei Fischen stärken Carotionide das Immunsystem. Eine Fütterung pro Woche kann ruhig aus Gammarus bestehen.

          Insgesamt würde ich für beide Arten im Sommer zwei Tage mit tierischen Futtermitteln pro Woche empfehlen - ein Mal Gammarus und ein Mal Lebend- oder Frostfutter, wobei Wasserflöhe und Mückenlarven für die Schildkröten gesünder sind als Fisch etc. Pro Tag dann nur so viel von den genannten Futtermitteln füttern, wie der Kopf der Schildkröte groß ist - ansonsten gibt's Pflanzenfutter, so viel sie wollen. Auf www.schroete.de gibt's gute Futtertipps - Ihr könnt natürlich Wasserpflanzen füttern und auch die Pflanzen, die für Landschildkröten empfohlen werden.

          @Sunny: Die Beckeneinrichtung erscheint erstmal in Ordnung. Mit tieferem Wasser im Schwimmteil kommen die Schildkröten aber auch noch gut zurecht. Der Spot ist besser als nichts, den kannst Du 12 Stunden pro Tag brennen lassen. Daran müssen sich die Schildkröten nicht gewöhnen, damit kommen sie gleich zurecht.

          Aus Deinen Andeutungen entnehme ich aber jetzt etwas eher, wie die Schildkröten vorher gehalten worden sein müssen. Die armen Tiere - gut, dass Du sie übernommen hast! Es ist leider sogar recht wahrscheinlich, dass sie deswegen Gesundheitsprobleme haben, die alleine mit guter Pflege nicht mehr wegzukriegen sind. Deshalb wär's gut, wenn Du sie möglichst bald zu einem Schildkröten-erfahrenen (!) Tierarzt bringst. Sag' beim Anmelden gleich, dass eine Blutabnahme nötig sein dürfte, damit die in der Praxis genügend Zeit einplanen können (bei Schildkröten ist das oft ein bisschen knifflig). Je nachdem, was der Tierarzt feststellt, können wir Dich dann weiter zum Thema Beleuchtung und Winterruhe beraten.

          Viele Grüße
          Beate
          Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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          • #6
            Das Trachemys spec. mit zunehmendem Alter Pflanzenfresser werden ist mir natürlich bekannt. Dementsprechend füttere ich auch. Die Stinte stellen nur sowas wie die "Babymäuse für Bartagamen" dar. Es ist in ganzen Fischen alles drin, Gräten, Innereien und Vitamin D. Die Tiere bekommen hauptsächlich pflanzliche Nahrung von Endivien über Löwenzahn, Wegerich bis hin zu Wasserpflanzen.

            Grüße Mathias

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            • #7
              Hallo Mathias,

              Es ist in ganzen Fischen alles drin, Gräten, Innereien und Vitamin D.
              ... und gerade in gefrorenen und aufgetauten Stinten auch ziemlich viel Thiaminase - das ist ein Enzym, das Vitamin B abbaut. Auch deshalb sollte man möglichst wenig davon füttern. Bei Schildkröten, die auf Fisch spezialisiert sind (Fransenschildkröten vor allem) nimmt man lieber andere Fischarten (Forellensetzlinge, ggfs. auch Blaubandbärblinge oder kleine Barsche) und steckt vor dem Verfüttern noch Hefetabletten in die Bauchhöhle. Dann müssen die Fische natürlich ganz geschluckt werden. Die Fütterung von Fischfressern ist insgesamt aber gar nicht so einfach - zumindest dann, wenn die Tiere auf lange sicht gesund bleiben sollen.

              Babymäuse sind in dieser Hinsicht tatsächlich besser. Nimm aber nicht die ganz kleinen, sondern größere (notfalls zerteilt), denn bei den frisch geborenen "Pinkies" ist noch sehr wenig Kalk in den Knochen. Die Literaturangaben dazu reiche ich Dir noch nach.

              Viele Grüße
              Beate
              Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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              • #8
                Danke, das Du das Thema ansprichst. Das nach meinem Wissenstand Karpfenartige Thiaminase enthalten war mir klar, das jedoch stinte auch dazu gehören wußte ich nicht.

                Lichtaufgehende Grüße
                Mathias

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                • #9
                  Hallo Mathias,

                  stimmt, karpfenartige enthalten oft Thiaminase, und zwar je länger eingefroren je mehr - warum ist zumindest mir noch nicht bekannt. Ob die empfohlenen Blaubandbärblinge ebenfalls Thiaminase enthalten, weiß ich nicht. Ich kenne niemand, der sie ausschließlich verfüttert, obwohl viele Teichbesitzer gerade diese kleinen Fische sehr gerne abgeben.

                  Leider enthalten aber auch viele fettere Seefische Thiaminase, neben Stinten (die ja Wanderfische sind) z.B. auch Heringe und Makrelen. Wenn Du im Zoo bei der Robben- oder Pinguinfütterung zusiehst, kannst Du manchmal beobachten, dass die Pfleger den Fischen die Vitamin B-Tabletten ins Maul stecken.

                  Zum Nachlesen hier das PDF zum Runterladen (die englische Bezeichnung für Stint ist smelt): http://www.nagonline.net/technical_papers.htm

                  Viele Grüße
                  Beate
                  Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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                  • #10
                    Hallo Mathias,

                    hier noch wie versprochen die Literaturangaben.

                    Zur Verfütterung von Mäusen:
                    • Barten, S.L. (1988): Calcium metabolism when feeding herps pinky mice.- Bulletin of the Chicago Herpetological Society 23: 14-15.
                    • Dierenfeld, E.S., T.C. Douglas, M.P. Fitzpatrick and S.A. Dennison (1996): Mineral Concentrations in Whole Mice and Rats Used as Food.- Zoo Biology 15: 83-88.

                    Zur Ernährung von Trachemys unter anderem:
                    • Parmenter, R.R. (1980): Effects of food availability and water temperature on the feeding ecology of pond sliders (Chrysemys s. scripta).- Copeia 1980: 513-514 (befasst sich speziell damit, wie viel Fisch die Schildkröten in der Natur zu fressen kriegen)
                    • Gibbons, J.W. (ed.) (1989): Life History and Ecology of the Slider Turtle.- Smithsonian Institution Press: 368 pp.

                    Die Artikel und auch das Buch kannst Du über die Bibliotheksfernleihe oder über www.subito-doc.de bekommen. Wenn Du Dich ernsthaft für die Gelbwangen-Schmuckschildkröte interessierst, solltest Du überlegen, ob Du das Buch nicht besser gleich kaufst.

                    Wenn Du mehr Literaturhinweise haben möchtest, melde Dich gerne nochmal!

                    Viele Grüße
                    Beate
                    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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