Inkubation von Terrapene-Eiern

[Jürgen]

Ich beabsichtige Terrapene-Eier bei 26° C mit der Aquariummedthode zu inkubieren. Wie stelle ich es am besten an, dass der Dampfdruck in den Eiern nicht zu groß wird und die Embrios ertrinken?

[Beate Pfau]

Hallo Jürgen,

Du solltest die Eier eingraben - zum Beispiel in grobes (!) feuchtes Vermiculit oder in ein lockeres Gemisch aus Seramis und Kokoshumus. Achte darauf, dass das Inkubationsgefäß seitlich luftdurchlässig ist (Heimchendose, Ton-Blumentopf, Gefäß mit Löchern) und dass wirklich kein Wasser hineintropft (Gefäß nochmal abdecken).

Im letzten Drittel der Inkubationszeit sollte das Substrat etwas trockener werden.

Nachzulesen: In der Sonderausgabe der Radiata vom November 2006. Dort findest Du auch Hinweise auf weiter führende Literatur.

Viel Erfolg und viele Grüße
Beate

[Jürgen]

Hallo Beate,

die von Dir und in der Radiata beschriebene Methode ist mir bekannt, ich war auf dem Workshop, ein kleiner Artikel in der Radiata ist auch von mir. Die Methode bezieht sich auf eine Inkubationstemperatur von um die 30° C. Meine Frage war aber wie inkubiere ich erfolgreich Terrapene-Eier bei
ca 26° C?
Hat da jemand Erfahrung?

[Beate Pfau]

Hallo Jürgen,

ich war auf dem Workshop, ein kleiner Artikel in der Radiata ist auch von mir.

Ach so! Willkommen im Club!

Jetzt wird mir klar worauf Du rauswillst...

Meine Frage war aber wie inkubiere ich erfolgreich Terrapene-Eier bei ca 26° C?

Ich selber hatte bisher keinen Erfolg, aber ich habe vor ein paar Jahren von zwei Züchtern Jungtiere von Terrapene carolina carolina aus bei 26°C inkubierten Eiern bekommen. Beide Züchter haben die Eier im Prinzip genau so inkubiert wie bei 30°C - einer mit der Aquarium-Methode in grobem Vermiculit, der andere in einer Kunstglucke (Substrat weiß ich nicht). Die Schlupfrate war bei beiden etwas geringer als bei 30°C. Inzwischen kann man das Geschlecht dieser Jungtiere erkennen - alle sind weiblich.

Das Thema "Inkubation männlicher Jungtiere" hat mich natürlich nicht los gelassen. Du hast sicher gesehen, dass Sandy Barnett in Hofheim zwei Vorträge halten wird. Sie hat sich wegen dieser Problematik der deutschsprachigen Terrapene-Züchter *) mit einigen Terrapene-Züchtern in den USA in Verbindung gesetzt (in Maryland selber durften bis vor kurzem keine Terrapene gezüchtet werden - das verstehe, wer will). Ihre Auskunft war, dass man nur bei 25°C gute Chancen auf Männchen hätte. Darüber geht der Weibchenanteil deutlich hoch. Sie hat wohl auch noch mehr Infos zur Brutmethode (wahrscheinlich Sphagnum als Substrat, aber ich frage nochmal).

Du kommst ja sicher nach Hofheim, dann sollten wir das Thema direkt mit ihr diskutieren. Auch einer der Züchter "meiner" Jungtiere ist wahrscheinlich da. Der andere kann leider nicht nach Hofheim kommen, aber Du kannst ihn und auch andere Terrapene-Züchter Anfang März in Neu-Ulm treffen, schau mal: http://www.eftba.org/modules/tinyeve...p?op=show&id=4

*) Inzwischen habe ich herausbekommen, dass es in Frankreich einen Züchter von T.c.carolina gibt, der (wirklich wunderschöne!) Männchen erbrütet hat. Leider spricht/schreibt er nur französisch, und meine Sprachkenntnis reicht nicht aus, um ihn direkt zu fragen, wie. Der Kontakt läuft über einen Bekannten, und der hat angedeutet, dass es sich wahrscheinlich um Freilandschlüpflinge handelt. Ich bleibe dran!

Viele Grüße
Beate