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Quarzsand als Bodengrund?

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  • Quarzsand als Bodengrund?

    Hallo Schildkrötenfreunde!
    Ich halte zwei Höckerschildkröten und habe derzeit einen groben Kies als Bodengrund im Aquarium. Dieser hat sich als recht unpraktisch herausgestellt, da Futterteile und Kot sehr tief absacken und nicht immer rechtzeitig ausgegraben werden.
    Öfters habe ich nun schon von Quarzsand als Bodengrund gehört. Im Baumarkt gibt es ihn zwar, aber finde ich ihn auch in der Natur? Gibt es ihn auch in anderen Farben als beige und anthrazit? Oder eignet sich anderer Bodengrund noch besser?
    Vielen Dank schon mal für die Hilfe,
    Melli

  • #2
    Re: Quarzsand als Bodengrund?

    Hallo Melli,
    mit Quarzsand habe ich keine Erfahrungen gemacht, ich find ihn zu teuer. Ich verwende normalen Spielkastensand aus dem Baumarkt.
    Dieser ist so fein, daß sich kein Dreck tief einsetzt und einfach oben auf dem Sand bleibt. Den Dreck kann man dann 1 mal wöchentlich beim Wasserwechsel bequem von der Sandoberfläche mit dem Ablassschlauch absaugen.
    Liebe Grüße
    Tanja

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    • #3
      Re: Quarzsand als Bodengrund?

      Quarzsand besteht aus kleinen scharfkantigen Quarzsplittern. Diese Splitter können Augen und Schleimhäute verletzen.
      Daneben ist Sand im allgemeinen (und Quarzsand im spezielen) mit Vorsicht zu genießen, da er sich u.U. im Darm ansammeln und diesen verstopfen kann (die kantige Form des Quarzsandes begünstigt dies).
      Also, wenn schon Sand, dann Flusssand.
      Gegen Futterreste im Bodensubstrat helfen sehr gut Wasserschnecken. Ich setze dazu die neuseeländische Zwergdeckelschnecke ein, die aufgrund ihrer geringen Größe und im Substrat versteckten Lebensweise kaum gefressen wird.
      Alternativ helfen Fische (lebendgebärende Zahnkarpfen und Welse).

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      • #4
        Re: Re: Quarzsand als Bodengrund?

        Die Diskussion über Sand als Bodengrund habe ich neulich mit Uwe geführt (www.turtle-technik.de). Er verwendet mit bestem Erfolg Sand aus dem Bach in einem Buntsandsteingebiet. Der ist sicherlich nicht scharfkantig und dafür ziemlich fein und hat auch eine ganz gleichmässige Korngröße. Es ist faszinierend, wie einfach sich seine Aquarien in Ordnung halten lassen - ich suche noch nach einer ähnlichen Sandquelle, denn bei mir klappt's lange nicht so gut.

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        • #5
          Re: Quarzsand als Bodengrund?

          Hallo an alle Antwortenden!
          Danke für die Antworten!
          Okay, vom Quarzsand bin ich also abgekommen.
          Ich wohne direkt an der Elbe (Magdeburg), da könnte ich ja Sand von dort holen...
          Melli

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          • #6
            Re: Quarzsand als Bodengrund?

            Hallo Melli,

            der beste Bodengrund ist gar kein Bodengrund :-) Besonders pflegeleicht, weil man keinen Kies oder Sand reinigen muss.

            Einen nackten Boden finde ich nicht besonders naturnah (hat auch immer einen Spiegeleffekt) und deshalb hab ich in meinem Becken eine sehr dünne Schicht mittelgroßer Aquarienkiesel. Das lässt sich mit relativ wenig Aufwand gut reinigen. Die Styroporplatte auf dem mein Becken steht, habe ich mit blauer Farbe angestrichen. Falls der Kies mal verrutscht, dann schimmert ein blauer Grund hervor und das ist auch nicht hässlich :-)

            Ich halte ebenfalls eine Graptemys und diese wühlt gerne mal im Kies.
            Bei Sand würde das wohl ne ziemliche Verwirbelung geben.

            Dies aus meiner Erfahrung.
            Gruss Sushi

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            • #7
              Re: Re: Quarzsand als Bodengrund?

              Hallo,

              der beste Bodengrund ist gar kein Bodengrund
              ein gut gewählter Bodengrund kann eine grosse Fläche bieten, auf der sich Bakterien ansiedeln können. Hierdurch hat man eine zusätzliche Filterleistung.

              Viele Grüße
              Hellmut

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              • #8
                Re: Quarzsand als Bodengrund?

                Hallo Hellmut,

                "der beste Bodengrund ist gar kein Bodengrund" Der Satz ging ja noch weiter, ein Satzausschnitt verfälscht den Zusammenhang. Die Aussage gilt natürlich nur für die Reinigung! :-)

                Es wird ja vielfach empfohlen, keinen Bodengrund zu verwenden. Dies ist aber wohl für faule Leute gedacht, die sich die Reiniung sparen wollen. Dem brauch ich glaub nichts hinzuzufügen ;-)

                Welcher Bodengrund ist deiner Meinung nach gut gewählt? Sand oder Kies?

                Gruss Sushi

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                • #9
                  Re: Quarzsand als Bodengrund?

                  Hallo Sushi,

                  da nach dem gross weitergeschrieben wurde, war der Satz für mich beendet.

                  Ein Becken habe ich vernünftig mit Kies zum Laufen bekommen, bei diversen anderen Becken scheiterte ich mit einem Kiesboden kläglich. Mit Sand und / oder Lavakies habe ich keine Probleme und der Renigungsaufwand ist wirklich zu vernachlässigen.

                  Viele Grüße
                  Hellmut

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                  • #10
                    Re: Quarzsand als Bodengrund?

                    Hallo!
                    Wenn entsprechende Filter (auch mit biologischer Wirkung) und reichlich andere Einrichtungsgegenstände vorhanden sind, kann man auf den Bodengrund getrost verzichten. Der Untergrund sollte zudem möglichst dunkel sein. Ich sehe in einem Bodengrund keinerlei Vorteile. Eine erleichterte Reinigung hat auch nichts mit Faulheit zu tun. Wenn man mehrere Weibchen in einem Becken hält und diese täglich füttert, sollte man sich die Reinigung der Anlagen nicht sinnlos erschweren.
                    Ausnahmen sind natürlich Arten, die sich in den Bodengrund eingraben.
                    GRuss.

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Quarzsand als Bodengrund?

                      Hallo Stefan,

                      es hat niemand geschrieben, dass ein Bodengrund unbedingt sein muss. Wir orientieren uns jedoch in so vielen Dingen an der Natur bzw. konkret an den Lebensräumen unserer Tiere. Weder in einem Tümpel, Teich oder Fluss haben die Tiere eine Glasplatte als Untergrund ... warum also bei uns? Glasboden ist unnatürlich! Du legst Wert auf einen dunklen Untergrund, da stimme ich mit Dir völlig überein. Guckt man sich aber die Becken vieler an, klebt entweder noch das weisse Papier unter der Bodenscheibe oder dieses wurde entfernt und das Becken steht auf Styropor, weil Neopren nicht in Erwägung gezogen wurde. Da muss zwangsläufig etwas hinein.

                      Anders sehe ich es bei einem Quarantänebecken, da verzichte ich auch auf Bodengrund. Aber bei einem eingelaufenen Becken mit intaktem Bestand ist mir die Glasscheibe einfach zu steril. Wie das jeder Einzelne handhabt, soll jeder für sich entscheiden.

                      Gruss
                      Hellmut

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                      • #12
                        Re: Quarzsand als Bodengrund?

                        Hallo,
                        den Ausführungen von "Map turtle" bez. Bodengrund möchte ich mich voll und ganz anschließen.
                        In einem sandigen bis kiesigen Bodengrund können sich in einem relativ kleinen Becken (und das sind ja eigentlich nahezu alle) durchaus die "falschen" Bakterienarten niederlassen. Böse Infektionen vor allem der Haut können dann die Folge sein. Leider musste ich selbst vor Jahren solche Erfahrungen machen.
                        Ich arbeite nunmehr seit Jahren und wie ich glaube mit ganz gutem Erfolg mit Becken unterschiedlichster Größen OHNE Bodengrund.
                        Gruß

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                        • #13
                          Re: Re: Quarzsand als Bodengrund?

                          Harald Artner wrote:
                          Ich arbeite nunmehr seit Jahren und wie ich glaube mit ganz gutem Erfolg mit Becken unterschiedlichster Größen OHNE Bodengrund.
                          Schade, daß vor lauter Selbstbeweihräucherung wieder einmal am ursprünglichen Thema vorbeigeredet wird. Erfolg ist ein Faktor, den jeder anders auslegen kann, somit ist dies kein Maßstab.

                          Nur nochmal zur Erinnerung: Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit Kies stellt die Anfragende die Überlegung an, diesen gegen Sand austauschen. Gibt es dazu noch etwas Konstruktives beizutragen? Am besten wären Antworten von Leuten, die mit Bodengrund und nicht mit sterilen Becken arbeiten.

                          Gruss

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                          • #14
                            Re: nochmals beleuchtung

                            Hallo!
                            Wir werden wieder etwas unsachlich, ja? Auch sehr sachdienlich.

                            Der Beitrag von Harald antwortet genau auf das Problem: in den meisten Fällen ist KEIN Bodengrund die beste Lösung. Und das heisst: KEIN Kies und KEIN Sand. Es geht übrigens bei der Haltung nicht darum, ob DIR etwas "zu steril" ist, sondern um die beste Lösung für die Tiere. Wenn es also Erfahrungen bezüglich eines höheren Infektionsrisikos für die Tiere gibt (von einem wirklich erfahrenen Halter), ist es eine Unverschämtheit, diese vom Tisch zu wischen und als "Selbstbeweihräucherung" abzutun.

                            Als Kompromiss kann zB eine Beschichtung mit Silikon oder mit einem Kunstharz dienen, auf das man Sand oder Kies in einer Lage fest aufbringen kann.
                            Und wer nicht in der Lage ist, das weisse Papier vom Boden zu entfernen, dem ist wohl ohehin nicht zu helfen.
                            Zur Filterwirkung des Bodengrundes: die sollte man nicht überschätzen. Erstens wird ohne spezielle Einrichtungen das Substrat nicht durchspült, und zweitens laufen unter diesen Umständen schnell anaerobe Prozesse an zwischen das Substrat gefallenen Futteresten ab. Filterung sollte also lieber unter besser kontollierbaren Bedingungen in entsprechenden Filtereinrichtungen stattfinden.

                            Gruss.

                            Kommentar


                            • #15
                              Re: Quarzsand als Bodengrund?

                              Hallo,

                              dieses Thema sollte ausdiskutiert werden, da durch die beiden doch sehr konträren Meinungen nur Verwirrung gestiftet wird.
                              Es sollten aber Pauschalisierungen vermieden und nur Erfahrungen berichtet werden.

                              Alle meine Becken sind und werden mit Sand am Boden betrieben. Dies aus folgenden Gründen:

                              - wir sind per Gesetz zur artgerechten Haltung verpflichtet. Die allermeisten Wasserschildkrötenarten sind zeitwese am Boden und suchen auf und in diesem nach Futter. Wühlen im Bodengrund gehört zu ihen natürlichen Verhaltensweisen und darf nicht unterdrückt werden. In der Natur gibt es keine Glas-, Silikon-, oder sonstwelche künstliche Böden. KEIN Boden ist widernatürlich und schon deshalb muß nach Alternativen gesucht werden.

                              - Sand ist der vorwiegende Bodenbelag in den Gewässern. Die Mikroorganismen sind an diesen angepaßt und finden dort ihren optimalen Lebensraum. Dadurch gibt es eine große Artenvielfalt, die erforderlich ist um ein stabiles Ökosystem aufzubauen. Einzelne Spezialisten unter den Bakterien werden nicht bevorzugt.

                              - Meine Erfahrungen mit Sand sind nur possitiv. Dieses Aquarium hier läuft seit über einem Jahr, ohne daß in irgendeiner Weise gereinigt werden mußte. Lediglich der Filter scheint zu klein ausgelegt zu sein. In ihm mußte ich halbjährlich etwas den Mulm reduzieren. Da es heute genauso aussieht wie vor einem Jahr gehe ich davon aus, daß es auch die nächsten Jahre nicht gereinigt werden muß.

                              - Die Reinigungsleistung eines Sandbodens ist nach meinen Erfahrungen enorm. Ich spreche hier absichtlich von Reinigungsleistung und nicht von Filterleistung. Ein Filter wird immer mit einem durchströmten Medium assoziiert. Der Sand wird aber nicht durchströmt. Er ist auch so fein, daß keine Abfälle darin versinken können (das ist der große und entscheidende Unterschied zum Aquarienkies!!). Auch wenn er von den Schildkröten aufgewirbelt wird, sinkt er schneller wieder zu Boden als etwaiger Dreck. Dieser bleibt auf seiner Oberfläche liegen. Da aber nicht viel Nährstoffe in den Sand gelangen, scheint die Sauerstoffversorgung durch Diffusion zu reichen, daß keine anaeroben Bereiche entstehen. Ich habe in keinem meiner Becken solche Bereiche finden können. Es steigen regelmäßig Gasblasen aus dem Boden auf, aber Fäulnis gibt es keine. Durch die große Reinigungsleistung des Sandbodens kann auch ein kleinerer Filter verwendet werden.

                              - Auf einem blanken Boden bildet sich recht schnell Mulm. Das sind die braunen Flocken die in den Ecken rumwabern und häufig abgesaugt werden. Der Mulm ist kein Kot wie oftmals irrtümlich angenommen wird. Nur weil es die gleiche Farbe hat muß es noch lange nicht das Gleiche sein. Der Mulm besteht aus Bakterienkulturen, die sich nach kurzer Zeit sammeln, wenn sie keinen geeigneten Besiedelungsraum finden. Auf einem Sandboden gibt es keinen Mulm. Fragt nicht warum, ich kann einfach keinen finden. Da es keinen Mulm gibt, gibt es auch nichts zu reinigen.

                              Harald Artner wrote:
                              In einem sandigen bis kiesigen Bodengrund können sich in einem relativ kleinen Becken (und das sind ja eigentlich nahezu alle) durchaus die "falschen" Bakterienarten niederlassen.
                              - Jede Oberfläche wird von Bakterien besiedelt. Ein blanker Glasboden bietet mit Sicherheit weniger Bakterienarten einen Lebensraum. Es sind eher Monokulturen zu erwarten. Nach jeder Reinigung müssen sich die Bakterien aufs neue ansiedeln. Hierbei sehe ich eine wesentlich größere Gefahr, daß sich die "falschen" Bakterienarten ansiedeln, als bei einem Sandboden, der sich über Jahre entwickelt und in dem ein stabiles Ökosystem herrscht. Rückschlüsse aus einem einzelnen Krankheitsfall zu schließen finde ich gewagt, aber vielleicht gibt es dazu ja auch noch mehr Informationen. Ich finde es eher erstaunlich, daß die Tiere viele Jahre auf einem pseudosterilen Boden überlebt haben

                              - Da ein Sandboden, im Gegensatz zum Glasboden, nur sehr selten gereingt werden muß, kann sich im Aquarium ein Ökosystem bilden. Solch ein System ist sehr stabil, auch wenn es gestört wird. Aquarien ohne ein eingefahrenes und stabiles System können schon bei weniger gravierenden Störungen aus dem Gleichgewicht geraten und mit Umkippen, Algenplagen ua. darauf reagieren.

                              Die Farbe des Bodengrunds hat Mapturtle völlig richtig beschrieben. Wenn man an einem Gewässer steht ist der Boden meist dunkel. Deshalb sind auch die Oberseite der Schildkröten meist dunkel und Albinos haben in der Natur kaum ÜBerlebenschange. Dies ist meines Erachtens auch ein Kriterium das bei artgerechter Haltung unbedingt zu berücksichtigen ist.

                              So, das sind die Argumente von jemandem der Erfahrung mit Sand als Bodenbelag hat. Dies nur als Bemerkung, da Erfahrung hier anscheinend sehr viel zählt

                              Gruß
                              Uwe

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