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Kommt sie durch? Was kann ich noch tun?

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  • Kommt sie durch? Was kann ich noch tun?

    Hallo,
    meiner Chinesischen Dreikielschildkröte geht es seit ca. 14 Tagen sehr schlecht. Aber von Anfang an:
    Bemerkt dass etws nicht stimmte haben wir daran, dass sie sich den ganzen Tag nur noch auf dem Landteil aufgehalten hat und die Nahrungsaufnahme komplett eingestellt hat. Auch hat sie sehr viel geschlafen. Wir sind dann zu uns in der Nähe ins Tiergesundheitszentrum gefahren (die haben ungefähr 10 spezialisierte Ärzte, einen auch für Reptilien/Exoten). Ich wäre eigentlich sofort lieber zu einem richtigen Fachmann gefahren, aber auf der Liste, auf der ich zuerst gesucht hatte, war weit und breit keiner in meiner Nähe zu finden! Er hat ein Röntgenbild gemacht (ohne Befund) und hat dabei am linken hinteren Bein, ganz oben, wo es an den Panzer grenzt, eine verkrustete braune Stelle entdeckt. Da ich die Kröte nie aus dem Becken nehme war mir die Stelle noch nie vorher aufgefallen, da sie unter der Hautfalte und vom Panzer verdeckt war. Er meinte allerdings, es sei eine alte, vereiterte Wunde, die wahrscheinlich nichts mit ihrem Zustand zu tun hat. Er hat ihr dann das Antibiotikum "Convenia" (ins Hinterbein, was mir im Nachhinein auch zeigte, dass er wohl doch kein Spezialist ist) und Elektrolyte gespritzt. Am nächsten Tag ging es ihr noch schlechter, sie wirkte noch geschwächter, und ich habe mich nach einem anderen (reptilien-erfahrenen) Arzt hier in der Nähe umgesehen. Ich habe dann auch einen gefunden (hier aus der Liste).
    Auf jeden Fall hat sie sie sich nochmal genau angeschaut, konnte aber natürlich nicht viel machen, das Antibiotikum war ja nunmal schon drin... Die Ärztin war auch der Meinung, dass die Entzündung/Wunde hinten sehr wohl Grund für die Symptome sein könnte, da man nicht sehen könne, wie weit das Ganze noch bis unter den Panzer reicht und in wie weit evtl. schon Organe angegriffen sind. Eigentlich müsste die Wunde komplett ausgeräumt werden, aber das würde die Kröte im momentanen Zustand gar nicht überstehen. Kotprobe (bzw. Abstrich wurde gemacht, mehr war leider nicht drin), war ohne Befund. Herztöne (soweit sie sie hören konnte) zeigten auch nichts Auffälliges). Röntgenbild nochmal gecheckt, keine Besonderheiten. Auf ihr Anraten hin habe ich das Tier auf seinem Landteil durch absperren trockengesetzt, und nur jeweils morgens und abends für 1 Std. ins Wasser gelassen, damit sie trinken konnte und nicht austrocknet. Am übernächsten Morgen, als ich sie wieder ins Wasser setzten wollte, drehte sie sich panisch im Kreis und ging unter (völlig orientiereungslos). Ich holte sie SOFORT wieder aus dem Becken. Abends versuchte ich es dann mit einer kleinen Schüssel, die nur zu ca. 4 cm befüllt war. Sie hat dann sehr viel getrunken, hatte aber eine sehr seltsame Kopfhaltung (sie hat ihn ganz hoch gestreckt, fast so, dass er auf ihrem Panzer nach hinten umgeknickt war und lies ihn dann ruckartig wieder fallen. Auch die Augen waren sehr geschwollen). Wir sind dann sofort am selben Abend nochmal zum Tierarzt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie sich sehr quält, und sie evtl. erlöst werden müsste. Beim Arzt war sie dann durch die Aufregung aber wieder fiter als ich dachte und entwickelte doch erstaunliche Kräfte, die ich ihr gar nicht mehr zugetraut hätte. Die Ärztin meinte, die einzige Chance sei, ihr quasi über das ungeeignete Antibiotikum vom anderen Arzt, ein geeignetes zu spritzen und abzuwarten, ob sie die Nacht schafft. Das war am 18. Seit dem spritzen wir ihr täglich morgens vorne (Seite tägl. abwechselnd) das Antibiotikum (den Namen habe ich jetzt leider gerade nicht parat) und müssen sie mit einer flüssigen Eiweißlösung oral zwangsernähren. Ich beleuchte den Landteil mit Lucky Reptile Bright sun Desert zur Hälfte, die andere habe ich mit einem Handtuch abgedeckt, damit sie auch ausweichen kann. Nachts lasse ich die Lampen auch brennen (sonst zu kühl denke ich), decke den Landteil aber mit Krepp oder einem Handtuch ab, damit sie zumindest ein wenig ihrer Rhythmus behält. Morgens und abends kommt sie für ca. 5-10 min. (je nach Verhalten) in die Wasserschüssel zum Trinken. Es geht ihr, jetzt nach der heute 6. Spritze, fast unverändert. Gestern Abend hatte ich das Gefühl, als ginge es ihr besser, auch die Augen waren nicht mehr ganz so geschwollen und sie wirkte aufgeweckter. Als ich sie ins Wasserschälchen gesetzt habe, hat sie sich zumindest für das Futter, was ich probehalber mal mit reingegeben hatte, interessiert (dran geschnuppert), gefressen hat sie dann aber doch nichts. Heute Morgen wiederum hat sie mir gar nicht gefallen....
    Mit der Ärztin stehen wir in fast täglichem Kontak, Sie meint, wir sollen erst mal noch weiter verfahren wie bisher, unterstützend soll sie ab heute Abend noch bene bac bekommen. Ich fühle mich nur so hilflos und würde gerne wissen, ob ihr evtl. Tipps habt, wie ich ihr noch helfen bzw. die Heilung unterstützen kann? Für eure Antworten danke ich eucht. Infos zur Haltung siehe unten.
    Grüße
    Julia

    Schildkröte:
    Um welche Art handelt es sich (lateinischer Name wäre am besten)?
    Chinemys reevesii

    Wie alt ist das Tier?
    ca. 2-2,5 Jahre

    Wie groß ist die Schildkröte?
    Ca. 10 cm

    Womit wird das Tier gefüttert?
    70% Frostfutter (schwarze, weiße MüLas, Artemia, Bachflohkrebse, Muschelfleisch, Diskus-Mix, Schildkrötenmix, ab und zu Garnelen oder Forelle)

    10-15% Trockenfutter (jbl Energil und ungeplanterweise Granulat für meine mit im Becken lebenden Fische)

    unbestimmer Anteil lebende Schnecken mit Gehäuse, die mit im Becken leben und sie sich selber fängt

    Männlich oder Weiblich (entfällt bei Jungtieren)?
    unbekannt

    Wie lange schon beim Halter?
    knapp 2 Jahre

    Wasser:
    Wie warm ist es zur Zeit, wie im Verlauf des jahres?
    Wassertemperatur z Zt. 24°C, im Jahresverlauf zwischen 24-27°C

    Wie hoch ist der Wasserspiegel?
    ca. 30-35 cm

    Wie oft wird wassergewechselt und wie viel?
    1x wöchentlich ca. 80l

    Wie wird es gefiltert, wie oft der Filter gereinigt?
    Eheim Prof 2226 (650l/Std.).
    Reingung: weißes Filtervlies alle 2 Wochen, Rest nur bei merklichem Nachlassen des Durchflusses

    Becken:
    Wie groß?
    150x50x50

    Abdeckung ja/nein?
    jein (nur Gitterabdeckung wegen meiner Katzen)

    Welche Art von Becken - Aquarium, Teich, Plastikwanne?
    Aquarium

    Aufbau des Beckens - also Einrichtung, Bodengrund, Landteil?
    div. Wasserpflanzen, Flusskiesel bis ca. 10 cm, Bodengrund Quarzsand, 2 Rote Moorkienwurzeln, einige Seemandelbaumblätter
    Landteil: Quartzsand + eine Schieferplatte. Größe des Landteils: ca. 50x35 cm

    Licht:
    Allgemeine Beleuchtung 2x Osram HQL Daylight 120 Watt. Landteil: 1x Lucky Reptile Bright Sun UV Desert

    Wie lange brennt das Licht?
    Normalerweise tägl. 11.30 Uhr bis 21.30 Uhr

    Wärmelampe zum Sonnen vorhanden?
    Ja (siehe oben)

    Wie warm ist es auf dem Sonnenplatz? Nachmessen!
    ca. 28°C - punktuell 40°C
    Zuletzt geändert von jeangreen; 24.02.2009, 14:45.

  • #2
    Hallo Jeangreen,

    leider können wir Dir hier auch keinen anderen Rat geben als Du im anderen Forum bereits bekommen hast...

    Niemand von uns hat die Schildkröte gesehen, geschweige denn untersucht. In so einem Fall kann das, was einer anderen Schildkröte geholfen hat, genau falsch sein. Deshalb wirst Du hier keine konkreten Tipps bekommen - zumindest nicht von den Schildkrötenhaltern, die bereits in einer ähnlichen Situation waren und denen die Grenzen ihres eigenen Tierärztlichen Wissens klar bewusst sind.

    Du hast ja jetzt eine Tierärztin gefunden, die anscheinend (auch wenn Du den Namen nicht weißt) ein Antibiotikum verwendet, das tatsächlich für Schildkröten "passt". Außerdem hat sie Dir einige "flüssige Eiweißnahrung" für die Zwangsernährung gegeben. Für mich liest sich das so, dass sie schon weiß, was sie tut. "Mein" Tierarzt hätte wohl eine ähnliche Therapie angefangen.

    Lass Dich also nicht verunsichern. Natürlich liest es sich für Laien nicht gut, wenn eine Schildkröte bereits ein Antibiotikum drin hat und der "neue" Tierarzt spritzt noch zusätzlich ein anderes, obwohl er wegen der Schwäche des Tieres gar nicht wirklich gründlich untersuchen konnte. Dennoch hat "mein" Tierarzt auf diese Weise schon Schildkröten retten können, die wirklich sehr, sehr krank waren. Ich wünsche Deiner Schildkröte von Herzen, dass sie auch "so ein Fall" sein wird!!!

    Die notwendigen Untersuchungen wird diese Tierärztin sicherlich durchführen, wenn die Schildkröte halbwegs über'm Berg ist. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach ist in diesem Fall noch eine Behandlung der Ursache für den schlechten Zustand des Tieres nötig - das Antibiotikum bekämpft wahrscheinlich eher die Folgen.

    Du solltest allerdins bitte mit der Tierärztin direkt besprechen, ob sie die Zusammensetzung der "flüssigen Eiweißnahrung" anpassen möchte oder dem Tier sonstwie erleichterung schaffen kann. Dafür musst Du ihr (am besten zunächst telefonisch) die aktuellen Symptome genau schildern. Dann kann die Tierärztin entscheiden, ob es besser ist, wenn Du das Tier nochmal in die Praxis bringst, oder ob sie Dir was mitgeben kann, oder ob Du selber noch was Gutes für das Tier tun kannst.

    Nimm's mir nicht übel: Eine gute Schildkrötentierärztin kann der Schildkröte wesentlich besser helfen als viele Anfragen in vielen verschiedenen Foren...

    Viele Grüße
    Beate
    Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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    • #3
      Hallo Beate,
      lieben Dank für deine Antwort! Mit der Tierärztin stehe ich so gut wie täglich in Kontakt, wir waren auch in der letzen Woche 3x bei ihr um das Tier bei Verschlechterung neu vorzustellen. Das sollte also abgedeckt sein. Die Ärztin wird auch noch die Wunde ausräumen (sofern denn alles gut geht), aber erst, nachdem es der Schildkröte zumindest wieder etwas besser geht und sie aus dem Gröbsten raus ist. Eine Vollnarkose, die wohl nötig sein wird, würde sie nämlich höchstwahrscheinlich gar nicht überstehen. Trotzdem dachte ich (nachdem jetzt 6 Tage mit Antibiotikum keine Besserung eingetreten ist), dass es evtl. noch den einen oder anderen kleinen Trick gibt, wie ich sie in der Stärkung bzw. Genesung unterstützen kann. Dass die Medikation/Hauptbehandlung und Diagnose nur die Ärztin machen kann, die das Tier auch gesehen und untersucht hat, ist ja klar. Aber ich klammere mich ja an jeden noch so kleinen Strohalm, der evtl. etwas helfen könnte. Mir tut's einfach so leid, sie so leiden zu sehen. Deine lieben Worte haben aber zumindest mir schon mal ganz gut getan! Dennoch bitte ich dich doch zu vertehen, dass ich versuche, mich zumindest so gut es geht zu informieren und Meinungen (in insgesamt 2 Foren) einzuholen, denn wir haben hier Zuhause auch einen ehemaligen Problemkater, der ohne meine "Nachforschungen" und nur mit dem Verlass auf meine Hautierärztin damals heute gar nicht mehr leben würde. Heute ist er wieder putzmunter.
      Liebe Grüße
      Julia
      Zuletzt geändert von jeangreen; 24.02.2009, 20:23.

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      • #4
        Hallo Julia,

        Aber ich klammere mich ja an jeden noch so kleinen Strohalm, der evtl. etwas helfen könnte. Mir tut's einfach so leid, sie so leiden zu sehen.
        Ich kann Dich ja soooo gut verstehen! Mir würde es ähnlich gehen. Aber ich möchte halt nicht mit einem noch so gut gut gemeinten Tipp unabsichtlich das Leiden des Tieres verschlimmern.

        Ich bin glücklicherweise mit "meinem" Tierarzt befreundet, und kann deshalb ganz offen alle möglichen Fragen stellen. Er hat mir vor Jahren Mal an einem Beispiel erklärt, dass das, was Du erhoffst, wirklich schief gehen kann: Es ging um ein Vitamin (nein, nicht A oder D, bei denen bekannt ist, dass sie überdosiert werden können). Ich hatte also ganz harmlos gefragt, warum ein Schildkröten-Patient, der in der Praxis vorgestellt wurde, und den ich gesehen bzw. bei der Untersuchung auch festgehalten hatte, nicht zusätzlich dieses Vitamin in die "flüssige Eiweißnahrung" bekommen soll, wo es doch insgesamt so günstig sei. Da hat er mir erklärt, dass er es für möglich hält, dass die eigentliche Ursache des Problems ... sei (spielt jetzt keine große Rolle, da ich ja die eigentliche Ursache für die Krankheit Deiner Schildkröte nicht kenne und darüber nun wirklich nicht spekulieren will). Tja und dann hätte dieses Vitamin echt schlimme Folgen haben können...

        Später stellte sich übrigens heraus, dass das Bauchgefühl des Tierarztes, dass die eigentliche Ursache ... wäre, richtig gewesen war. Und vielleicht hat diese Schildkröte deshalb überlebt, weil sie dieses Vitamin in diesem Moment NICHT bekommen hat. Sie lebt übrigens immer noch und ist wieder ganz gesund geworden. Von "Schönheitsfehlern" (in diesem Fall Narben der nachfolgenden Operation) reden wir jetzt nicht ;-).

        Dieses Bauchgefühl des behandelnden Tierarztes ist sooo wichtig, und deshalb finde ich in den Foren Ratschläge ab einer bestimmten veterinärmedizinischen Grenze so übel - und deshalb ist mir dieses Forum hier besonders lieb, denn hier wird sehr darauf geachtet, dass gut gemeinte (und wo möglich eben nicht wirklich gute) Ratschläge editiert bzw. gelöscht werden.

        Der einzige Rat, den ich Dir ganz ehrlich geben kann ist, der Schildkröte möglichst wenig Stress zu machen (also nicht andauernd nachschauen, vor allem nicht anfassen, wenn sich's irgendwie vermeiden lässt, nicht andauernd was an der Beleuchtung ändern, damit sie doch möglichst eine angenehme Temperatur hat - und so weiter). Dass das schwer ist, weiß ich aus eigener Erfahrung! Aber es ist für beide (also für Dich und für die Schildkröte) besser, wenn Du sie nicht ständig (oder oft!) leiden siehst. Sie sollte so viel Ruhe wie möglich haben. Wir Menschen denken meist, dass wir "was tun" müssten (schließlich sind wir ja verantwortlich!), und das, was wir dann tun, ist in den allermeisten Fällen genau das Verkehrte.

        Wenn Du unsicher bist, stresse lieber zuerst die Tierärztin. Sie kann im Moment mit Stress sicher besser umgehen als die Schildkröte...

        Liebe Grüße - meine Daumen bleiben gedrückt, und die großen Zehen gleich auch!
        Beate

        P.S. Ich hoffe, dass Du bald schreiben kannst, dass Du auch eine ehemalige Problemschildkröte zu Hause hast!
        Früher unter "Beate" hier in den Foren aktiv. Halte und züchte verschiedene Schildkröten und bin seit Gründung Mitglied der AG Schildkröten. Lieblings- Spitzname "Bücherwurm".

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