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Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

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  • Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

    Hallo,

    ich möchte meine Chinesische Dreikiel Schildkröte (Eckhard) in ein seperates Becken verlegen.Momentan ist sie mit 2 Florida Schmuckschildkröten in einem Becken.
    (100x50x50)sind aber erst n halbes Jahr alt.

    Isses ok wenn sie da allein drin ist oder ist es besser wenn ich noch was dazu kaufe.

    Gelesen hab ich das man Männchen allein halten soll(ich denk mal es ist eins),auf der "wasserschildkroete.de" Seite - Allerdings sagte man mir HIER das da nicht alles stimmt !

    Und wenn was kann man da noch für eine Wasserschildkröte dazukaufen ?Eine die etwa die gleiche Grösse erreicht.Und wie gross sollte dann das Becken sein für die Chinesische Dreikiel bzw für beide.

    Oder soll ich einfach noch eine Chinesische Dreikiel kaufen?

    mfG

    Richy

  • #2
    Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

    man dir ja geraten, dass du die chinesische dreikiel schildkröte separieren sollst, weil 2 verschiedene arten im becken schlecht sind, noch dazu wenn eine art um einiges größer wird.

    wieso willst du dann wieder eine andere art dazukaufen?

    wenn du schon unbedingt 2 schildkröten haben willst(bedenke: schildkröten sind einzelgänger), dann wart wenigstens ab, was da in deinem becken schwimmt. wenns ein weibchen ist, kannst du wenn du willst und platz hast, noch eines dazukaufen. wenns ein männchen ist, dann lass es allein, weil es sonst das weibchen unentwegt drangsaliert.

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    • #3
      Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???



      Hallo Richy,
      ich halte auch eine Chinemys revesii (8 cm), welche ich in einem 150x60x60 Aquarium bei einem Wasserstand von knapp 30 cm halte.Natürlich hat sie genügend Klettermöglichkeiten, um an die Wasseroberfläche zu gelangen. Ich muß dazu sagen, daß meine Chinemys revesii von Anfang an einen hohen Wasserstand gewohnt ist. Wenn man einen niedriegen Wasserstand hat, sollte man die Schildkröte ersteinmal Stück für Stück an die neue Situation gewöhnen.Wie Afro Thunder schon sagte, würde ich auch ersteinmal warten, welches Geschlecht man besitzt, bevor man eine Zweite mit in das Becken setzt.Deiner Schildkröte macht das "Alleinesein" überhaupt nichts aus, da sie in der Natur auch Einzelgänger sind und sich eingentlich nur zur Paarung mehrgeschlechtlich treffen.
      Mfg. Sylvia

      Kommentar


      • #4
        Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

        Woher habt ihr denn das Wissen, dass diese Schildkrötenarten in der Natur Einzelgänger wären ?
        Bei Landschildkröten hat inzwischen (fast) jeder akzeptiert, dass diese viel Platz brauchen, aber Wasserschildkröten werden immer noch in kleine Becken gesperrt und einer enormen Reizarmut ausgesetzt. Und dann wundert man sich, wenn die Tiere agressiv werden, Legenot haben oder andere Störungen aufweisen.
        Z.B. suchen gerade die Wasserschildkrötenarten, die sich viel an Land sonnen regelrecht den KOntakt zu Artgenossen (viele Augen sehen mehr, als 2) und fühlen sich dementsprechend allein sichtbar unwohl. ES ist auch sinnvoll, über Jahre Kontakt zu halten. Ein langjährig bekannter Geschlechtspartner hat damit bewiesen, dass er sehr lebenstüchtig ist und erhöht damit den Wert seiner Gene. Auch ist bei den anderen Arten mit weniger Zusammenhalt ein sehr großer Unterschied zwischen der Natur, in der sie trotzem regelmäßig Artgenossen begegnen und dem isolierten Halten in einem Aquarium, in dem nicht die Geringste Spur von Artgenossen zu finden ist und daher eine starke Reizarmut vorliegt.
        Daneben widerspricht die Haltung von einzelnen Tieren meinem persönlichen Verständnis von Tierhaltung. Da verkommt das Lebewesen, das nicht ein einziges mal im Leben die Chance bekommt, sich natürlich zu Verhalten, (bzw zu vermehren) zum bloßen Dekorationsobjekt bzw Statussymbol. Das hat dann für mich nichts mehr mit der Achtung vor dem Leben zu tun.

        Kommentar


        • #5
          Re: Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

          GerhardW wrote:
          Woher habt ihr denn das Wissen, dass diese Schildkrötenarten in der Natur Einzelgänger wären ?
          Bei Landschildkröten hat inzwischen (fast) jeder akzeptiert, dass diese viel Platz brauchen, aber Wasserschildkröten werden immer noch in kleine Becken gesperrt und einer enormen Reizarmut ausgesetzt. Und dann wundert man sich, wenn die Tiere agressiv werden, Legenot haben oder andere Störungen aufweisen.
          Z.B. suchen gerade die Wasserschildkrötenarten, die sich viel an Land sonnen regelrecht den KOntakt zu Artgenossen (viele Augen sehen mehr, als 2) und fühlen sich dementsprechend allein sichtbar unwohl. ES ist auch sinnvoll, über Jahre Kontakt zu halten. Ein langjährig bekannter Geschlechtspartner hat damit bewiesen, dass er sehr lebenstüchtig ist und erhöht damit den Wert seiner Gene. Auch ist bei den anderen Arten mit weniger Zusammenhalt ein sehr großer Unterschied zwischen der Natur, in der sie trotzem regelmäßig Artgenossen begegnen und dem isolierten Halten in einem Aquarium, in dem nicht die Geringste Spur von Artgenossen zu finden ist und daher eine starke Reizarmut vorliegt.
          Daneben widerspricht die Haltung von einzelnen Tieren meinem persönlichen Verständnis von Tierhaltung. Da verkommt das Lebewesen, das nicht ein einziges mal im Leben die Chance bekommt, sich natürlich zu Verhalten, (bzw zu vermehren) zum bloßen Dekorationsobjekt bzw Statussymbol. Das hat dann für mich nichts mehr mit der Achtung vor dem Leben zu tun.
          Hallo Gerhard W.,
          um eines vorweg zu nehmen, ich halte meine Schildkröten nicht als Statussymbol!!
          Ich denke nicht, dass Schildkröten an Land den Kontakt zu ihren Artgenossen suchen. Ist es nicht vielmehr die Tatsache, dass diese Plätze am optimalsten zum Sonnenbaden sind? Da ist es doch nur verständlich, wenn jede Schildkröte versucht, den gleichen Platz und vorallem den Besten zu ergattern. Meiner Meinung nach dulden sich die Tiere nur, aber von Kontaktaufnahme ist wohl nicht die Rede.Sobald die Schildkröten im Wasser sind, gehen sie sich aus dem Weg. Ich habe noch nie etwas von "Schwanenpaar"-Verhalten bei Schildkröten gehört oder gelesen.Es ist wahr, dass sich die Weibchen immer das stärkste und größte Männchen aussuchen, aber wenn es immer das gleiche Männchen ist,ist diese Tatsache wohl eher Zufall oder sie haben keine Konkurenz.
          Ich denke auch, daß Schildkröten früher oder später bei unzureichender Haltung (z.B. zu viele Schildkröten im Becken oder zu "steriles" Becken)irgendwelche Störungen aufweisen.Aber warum soll ich meine Chynemys revesii vergesellschaften, wenn ich noch nicht einmal das Geschlecht bestimmen kann. Wenn es soweit ist, kann man immer noch das andere Geschlecht hinzusetzen.
          Mfg.Sylvia

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          • #6
            Re: nochmals beleuchtung

            Hallo!
            Agressives Verhalten am Sonnenplatz wurde sogar bei friedlichen Arten wie Graptemys, Chrysemys beobachtet. Die wilden Spekulationen über engen sozialen Zusammenhalt von SK sind Unsinn und durch keinerlei wissenschaftliche Untersuchungen belegt. Potentielle Ausnahmen wurden bereits im LSKForum erörtert. Im Gegenteil sprechen alle Telemetriestudien die ich bisher gelesen habe, eindeutig dafür, dass die weitaus meisten Arten Einzelgänger sind. Nur muss man eben solche Arbeiten lesen! Und akzeptieren, dass SK keine Löwen oder Feldhamster sind (bitte Thomas, tues´s mir nicht nochmal an, war schön zusammen drüber gelacht zu haben).
            Für manche Zeitgenossen scheint das aber nur schwer zu akzeptieren zu sein...
            Achtung vor dem Leben im Zusammenhang mit der Haltung in Gefangenschaft kommt meiner Meinung nach nicht in Vermenschlichung zum Ausdruck (ein typisches Beispiel siehe oben), sondern in der möglichst objektiven Umsetzung von wissenschaftlichen Untersuchungen zum Freileben der Tiere. Aber auch davon ist der Eine oder Andere überfordert...
            Gruss.

            Kommentar


            • #7
              Re: Re: nochmals beleuchtung

              @MapTurtle
              ...Im Gegenteil sprechen alle Telemetriestudien die ich bisher gelesen habe, eindeutig dafür, dass die weitaus meisten Arten Einzelgänger sind. Nur muss man eben solche Arbeiten lesen!

              Kannst du mir bitte genauere Informationen zu den Untersuchungen geben, da ich diese gern lesen würde.

              Danke und Gruß Kathrin

              Kommentar


              • #8
                Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

                Also, wenn hier jemand ein CR-Männchen zu Vergesellschaftung haben will, ich hätte dringend eins abzugeben. Leider genau aus dem Grund, weil es das Weibchen und das andere Männchen beisst.

                Allerdings kann das auch daran liegen, dass es zwei Männchen sind, denn das andere Männchen scheint sich mit dem Weibchen gut zu verstehen.

                Soviel ich hören sagen habe, kann man mehrere Weibchen mit maximal einem Männchen haben, weil die Männchen agressiver sind.

                NB: Die Weibchen sind die ganz grossen (25cm), die Männchen die kleinen (12cm). Das Problem dürfte bei mehreren Weibchen dann wohl meist der Platz sein.

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                • #9
                  Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

                  Gerhard,

                  grundsätzlich sind Schildkröten nicht zu vermenschlichen, diese Fehlinterpretationen des Verhaltens führen meist zu Haltungsfehlern. Nachfolgend nur eine _kleine Auswahl_ an Arbeiten, vorangestellt und in Anführungszeichen gesetzt Deine getroffenen Aussagen:

                  "Woher habt ihr denn das Wissen, dass diese Schildkrötenarten in der Natur Einzelgänger wären?"

                  Sehr empfehlenswert ist z. B.:
                  ERNST, C.H., J.E. LOVICH & R.W. BARBOUR (1994): Turtles of the United States and Canada. - Washington, London (Smithsonian Institution Press), 578 S.

                  "Z.B. suchen gerade die Wasserschildkrötenarten, die sich viel an Land sonnen regelrecht den KOntakt zu Artgenossen (viele Augen sehen mehr, als 2) und fühlen sich dementsprechend allein sichtbar unwohl."

                  Die Tiere nutzen für eingeschränkte Zeit gemeinsam einen Platz, der bestimmte Eigenschaften hat, in diesem Fall ein Sonnenplatz, der den Schildkröten das Aufwärmen ermöglicht. Es ist jedoch zweitrangig, wie viele Wasserschildkröten sich gleichzeitig dort befinden. Es gibt zig Bildnachweise, wo sich Wasserschildkröten allein sonnen, u. a. beeinflusst von Populationsdichte und Habitatqualität. Aggressionsverhalten am Sonnenplatz (insbesondere Stoßen und Beißen) beschreibt z. B. MITCHELL, J.C. (1994): The reptiles of Virginia. - Washington, London (Smithsonian Institution Press), 352 S.

                  "ES ist auch sinnvoll, über Jahre Kontakt zu halten. Ein langjährig bekannter Geschlechtspartner hat damit bewiesen, dass er sehr lebenstüchtig ist und erhöht damit den Wert seiner Gene."

                  Mir ist keine Quelle bekannt, die besagt, dass Wasserschildkröten gezielt Kontakt zu ausgewählten Geschlechtspartnern halten sollen. Eine Rolle spielen hier u. a. Populations- und Altersstruktur/-zusammensetzung, Wanderverhalten, Habitatqualität. Von C.-picta-Weibchen wurden z. B. Mehrfachpaarungen mit mehreren Männchen nachgewiesen:
                  PEARSE, D.E., F.J. JANZEN & J.C. AVISE (2001): Multiple paternity, sperm storage, and reproductive success of female and male painted turtles (Chrysemys picta) in nature. - Behav. Ecol. Sociobiol., New York, 51(2): 164-171.

                  "Auch ist bei den anderen Arten mit weniger Zusammenhalt ein sehr großer Unterschied zwischen der Natur, in der sie trotzem regelmäßig Artgenossen begegnen und dem isolierten Halten in einem Aquarium, in dem nicht die Geringste Spur von Artgenossen zu finden ist und daher eine starke Reizarmut vorliegt."

                  Es gibt keinen "Zusammenhalt" im eigentlichen Wortsinn. Wenn die Reizarmut in Bezug auf Geschlechtspartner oder gleichgeschlechtlichen Exemplaren der eigenen Art den genannten Einfluss hätte, würde sich keine Art ausbreiten, da bei der Neubesiedlung von Biotopen zunächst keine weiteren Exemplare der eigenen Art existieren. Reize und eine damit zusammenhängende Lebensqualität sind nicht ausschließlich auf Geschlechtspartner fixiert.

                  Weitere Anmerkungen:
                  "Reizarmut ausgesetzt. Und dann wundert man sich, wenn die Tiere agressiv werden, Legenot haben oder andere Störungen aufweisen."

                  Reizarmut hat nichts mit Aggressivität und Legenot zu tun. Hier sind verschiedene Haltungsfehler die Ursache. Einzelhaltung gehört gewiss nicht dazu, im Gegenteil.

                  "Daneben widerspricht die Haltung von einzelnen Tieren meinem persönlichen Verständnis von Tierhaltung."

                  Das ist subjektiv und berücksichtigt nicht die tatsächliche Lebensqualität, die in die Haltung umgesetzt werden muss.

                  "Da verkommt das Lebewesen, das nicht ein einziges mal im Leben die Chance bekommt, sich natürlich zu Verhalten, (bzw zu vermehren) zum bloßen Dekorationsobjekt bzw Statussymbol. Das hat dann für mich nichts mehr mit der Achtung vor dem Leben zu tun."

                  Gerade wegen der Achtung sollte nicht das eigene, menschliche Empfinden den Ausschlag geben, sondern die möglichst richtige Umsetzung der bei Freilandstudien gewonnenen Erkenntnisse.

                  Best wishes,
                  Andreas

                  Kommentar


                  • #10
                    Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

                    Hallo,
                    Finde auch ,dass es wichtiger ist,ein abwechslungsreiches,gut strukturiertes Becken zu bieten, als den Reiz "Artgenossen". Habe keine Studie über soziales Verhalten gelesen, das z. B. dem der Krokodile oder Echsen entspricht.
                    Wichtiger ist der Reizarmut(,der Tiere in Gefangenschaft ausgesetzt sind) zu begegnen.
                    Viele moderne Zoos haben inzwischen eine Art "Beschäftigungsrherapie" für ihre Tiere in Programm. Dies trift insbesondere für Säugetiere zu, aber warum soll man das nicht auch bei Reptilien machen? Deshalb:
                    -möglichst viel Lebendfutter
                    -Bodengrund
                    -Struktur
                    -Versteckmöglichkeiten
                    Schnecken und Muschelschalen, die in Intervallen mit Futter gefüllt werden, so suchen die Schildkröten die Schalen ab
                    -und nach Möglichkeit auch Mitbewohner wie Fische, Pflanzen(wenns geht)

                    Gute Nacht

                    H

                    Kommentar


                    • #11
                      Re: Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

                      chrysemys wrote:
                      grundsätzlich sind Schildkröten nicht zu vermenschlichen, diese Fehlinterpretationen des Verhaltens führen meist zu Haltungsfehlern.

                      -Meistens ist es doch so, dass die Verhaltensweisen mit menschlichen Maßstäben gemessen und entsprechend falsch interpretiert werden. Aber z.B. das Liebesspiel der Schildkröten ist nun mal rauher, als das der (meisten) Menschen.

                      Sehr empfehlenswert ist z. B.:
                      ERNST, C.H., J.E. LOVICH & R.W. BARBOUR (1994): Turtles of the United States and Canada. - Washington, London (Smithsonian Institution Press), 578 S.

                      -Muss ich mal schauen, ob ich das per Fernleihe o.ä. bekommen kann.

                      Die Tiere nutzen für eingeschränkte Zeit gemeinsam einen Platz, der bestimmte Eigenschaften hat, in diesem Fall ein Sonnenplatz, der den Schildkröten das Aufwärmen ermöglicht. Es ist jedoch zweitrangig, wie viele Wasserschildkröten sich gleichzeitig dort befinden. Es gibt zig Bildnachweise, wo sich Wasserschildkröten allein sonnen, u. a. beeinflusst von Populationsdichte und Habitatqualität. Aggressionsverhalten am Sonnenplatz (insbesondere Stoßen und Beißen) beschreibt z. B. MITCHELL, J.C. (1994): The reptiles of Virginia. - Washington, London (Smithsonian Institution Press), 352 S.

                      -Nach meinen Beobachtungen sinkt die Nervosität und damit die Fluchtdistanz deutlich, wenn mehrere Tiere auf dem Sonnplatz sind (Pseudemys spec, T.s.elegans, C.p.marginata, C.p.dorsalis,etc)

                      Von C.-picta-Weibchen wurden z. B. Mehrfachpaarungen mit mehreren Männchen nachgewiesen:

                      -Alles andere hätte mich überrascht. Mehrfachpaarungen mit verschiedenen Geschlechtspartnern sind sogar bei monogamen Tierarten an der Tagesordnung. Das ist normal.

                      Es gibt keinen "Zusammenhalt" im eigentlichen Wortsinn.

                      -Nein, aber es gibt Zweckgemeinschaften und angeborene Präferenzen.

                      Wenn die Reizarmut in Bezug auf Geschlechtspartner oder gleichgeschlechtlichen Exemplaren der eigenen Art den genannten Einfluss hätte, würde sich keine Art ausbreiten, da bei der Neubesiedlung von Biotopen zunächst keine weiteren Exemplare der eigenen Art existieren. Reize und eine damit zusammenhängende Lebensqualität sind nicht ausschließlich auf Geschlechtspartner fixiert.

                      -Eine Besiedelung eines neuen Lebensraumes ist eine absolute Ausnahme und kann eigentlich nicht zum Vergleich hergezogen werden. Aber ich denke, dass eine Neubesiedelung durch ein einziges Tier wohl kaum von Erfolg gekrönt sein kann. Da müssten schon in relativ kurzer Zeit mehrere Tiere einwandern.

                      Weitere Anmerkungen:
                      "Reizarmut ausgesetzt. Und dann wundert man sich, wenn die Tiere agressiv werden, Legenot haben oder andere Störungen aufweisen."

                      Reizarmut hat nichts mit Aggressivität und Legenot zu tun. Hier sind verschiedene Haltungsfehler die Ursache. Einzelhaltung gehört gewiss nicht dazu, im Gegenteil.

                      -Das bezweifele ich. Neben Blickkontakt ist das Vorhandensein von diversen Geruchsstoffen nicht zu vergessen. Und dass das Fehlen von diesen zu Irritationen führt, bin ich mir recht sicher. Bei griechischen Landschildkröten kann ich inzwischen teilweise sogar schon an äußeren Merkmalen isoliert aufgezogene Tiere erkennen.

                      "Daneben widerspricht die Haltung von einzelnen Tieren meinem persönlichen Verständnis von Tierhaltung."

                      Das ist subjektiv und berücksichtigt nicht die tatsächliche Lebensqualität, die in die Haltung umgesetzt werden muss.

                      -Tierhaltung nur zum Zwecke der Haltung ist und bleibt für mich ein Greuel. Besonders schlecht kommen bei mir Tiersammler an, die von möglichst vielen verschiedenen Arten jeweils nur ein Tier halten.

                      "Da verkommt das Lebewesen, das nicht ein einziges mal im Leben die Chance bekommt, sich natürlich zu Verhalten, (bzw zu vermehren) zum bloßen Dekorationsobjekt bzw Statussymbol. Das hat dann für mich nichts mehr mit der Achtung vor dem Leben zu tun."

                      Gerade wegen der Achtung sollte nicht das eigene, menschliche Empfinden den Ausschlag geben, sondern die möglichst richtige Umsetzung der bei Freilandstudien gewonnenen Erkenntnisse.

                      -Dabei bleibe ich. Einzelne Tiere sind für mich nur noch ein Schauobjekt, da ihnen etwas wichtiges fehlt. Nämlich Artgenossen. Dass viele Leute noch zusätzliche Fehler in der Haltung machen, worurch dann die Gruppenhaltung nicht funktioniert, berechtigt nicht zur Einzelhaltung. Das ist dann den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
                      Hast du dir mal Gedanken gemacht, warum so viele Schmuck- und Zierschildkröten auffällige Kopfzeichnungen haben ?
                      Diese brauchen sie sicher nicht nur zur Werbung, sonst hätten nur die Männchen diese Markierungen.

                      Kommentar


                      • #12
                        Re: Re: Re: Chinesische Dreikiel allein ins Aquarium oder nicht???

                        Hallo Gerhard,

                        GerhardW wrote:
                        -Meistens ist es doch so, dass die Verhaltensweisen mit menschlichen Maßstäben gemessen und entsprechend falsch interpretiert werden. Aber z.B. das Liebesspiel der Schildkröten ist nun mal rauher, als das der (meisten) Menschen.
                        wo ist das Balzspiel von Pseudemys, Chrysemys, den nordamerikanischen Trachemys, von Sacalia, von Emydura subglobosa und etlichen anderen Wasserschildkröten rau? Die Verhaltensweisen müssen distanziert betrachtet werden.

                        GerhardW wrote:
                        -Nach meinen Beobachtungen sinkt die Nervosität und damit die Fluchtdistanz deutlich, wenn mehrere Tiere auf dem Sonnplatz sind (Pseudemys spec, T.s.elegans, C.p.marginata, C.p.dorsalis,etc)
                        Das kann nicht verallgemeinert werden. Unter anderem gibt es im Regelfall deutliche Unterschiede im Verhalten, wenn die gleichen Tiere, die im Aquaterrarium keinerlei Fluchtverhalten zeigen, im Freilandteich sofort vom Sonnenplatz ins Wasser fliehen. Es ergibt keinen Sinn, wenn in der Natur mehrere an einem Sonnenplatz versammelte Wasserschildkröten gegenüber Fressfeinden eine geringere Fluchtdistanz zeigen, nur weil es mehrere sind...? Auch hier sei wieder die Auseinandersetzung mit Freilandstudien empfohlen.

                        GerhardW wrote:
                        chrysemys: Von C.-picta-Weibchen wurden z. B. Mehrfachpaarungen mit mehreren Männchen nachgewiesen:

                        -Alles andere hätte mich überrascht. Mehrfachpaarungen mit verschiedenen Geschlechtspartnern sind sogar bei monogamen Tierarten an der Tagesordnung. Das ist normal.
                        Warum schreibst Du dann erst etwas von "Weibchen, die nach Möglichkeit immer das gleiche Männchen bevorzugen"...?

                        GerhardW wrote:
                        -Nein, aber es gibt Zweckgemeinschaften und angeborene Präferenzen.
                        Zweckgemeinschaften auf Zeit und die Präferenzen neigen nicht zur festen Gruppe.

                        GerhardW wrote:
                        -Eine Besiedelung eines neuen Lebensraumes ist eine absolute Ausnahme und kann eigentlich nicht zum Vergleich hergezogen werden. Aber ich denke, dass eine Neubesiedelung durch ein einziges Tier wohl kaum von Erfolg gekrönt sein kann. Da müssten schon in relativ kurzer Zeit mehrere Tiere einwandern.
                        Ich kann dir nur wirklich empfehlen, dich intensiv mit dem Freileben der Schildkröten und ihrer Entwicklung zu beschäftigen.

                        GerhardW wrote:
                        chrysemys: Reizarmut hat nichts mit Aggressivität und Legenot zu tun. Hier sind verschiedene Haltungsfehler die Ursache. Einzelhaltung gehört gewiss nicht dazu, im Gegenteil.

                        -Das bezweifele ich. Neben Blickkontakt ist das Vorhandensein von diversen Geruchsstoffen nicht zu vergessen. Und dass das Fehlen von diesen zu Irritationen führt, bin ich mir recht sicher. Bei griechischen Landschildkröten kann ich inzwischen teilweise sogar schon an äußeren Merkmalen isoliert aufgezogene Tiere erkennen.
                        Du kannst gerne zweifeln, meinetwegen. Meine Ansicht ist fundiert.

                        GerhardW wrote:
                        -... Besonders schlecht kommen bei mir Tiersammler an, die von möglichst vielen verschiedenen Arten jeweils nur ein Tier halten.
                        Davon halte ich ebenso nichts.

                        GerhardW wrote:
                        -Dabei bleibe ich. Einzelne Tiere sind für mich nur noch ein Schauobjekt, da ihnen etwas wichtiges fehlt. Nämlich Artgenossen. Dass viele Leute noch zusätzliche Fehler in der Haltung machen, worurch dann die Gruppenhaltung nicht funktioniert, berechtigt nicht zur Einzelhaltung. Das ist dann den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
                        Ich kann mich nur wiederholen: Beschäftige dich mit den Freiland-Untersuchungen und nutze auch die zunehmende deutschsprachige Literatur zu diesem Thema.

                        GerhardW wrote:
                        Hast du dir mal Gedanken gemacht, warum so viele Schmuck- und Zierschildkröten auffällige Kopfzeichnungen haben ?
                        Diese brauchen sie sicher nicht nur zur Werbung, sonst hätten nur die Männchen diese Markierungen.
                        Wozu brauchen die angesprochenen, miteinander nahe verwandten Arten diese Kopfzeichnung denn? Du kannst mich sicher aufklären.

                        Best wishes,
                        Andreas

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                        • #13
                          Re: nochmals beleuchtung

                          Hallo!
                          Besonders Arten mit hoher intraspezifischer Aggressivität (Geoclemmys, Clemmys, Glyptemys) besitzen auffällige, farbige und kontrastreiche Zeichnungsmerkmale am Kopf!
                          Als Denkanstoss.
                          Gruss.

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