Wiedereinmal laufen in RTL spektakulär aufgezogene Serien zu Dinosauriern, wo sogenannte Paleontologen alles Mögliche über Dinos herausgefunden haben wollen. Nach dem ich seit bald 40 Jahren das Verhalten von Reptilien beobachte, kann ich nur den Kopf schüttlen was da den Dinos alles an Denkleistungen angedichtet wird. Ich denke, dass auch Dinos in erster Linie mal Echsen waren, die kaum ein höheres soziales Leben pflegten. Gibt es noch andere User, die sich über Andichtungen von Verhaltensweisen an Dinos ärgern ??? Ich habe oft den Eindruck, dass in der Serie zitierte amerikanische Experten keine Ahnung vom Verhalten von Reptilien haben. Die Dinos werden zu Nahe an das Verhalten Vögel und Säugetiere herangeführt.
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Idiotische Sendungen über Dinosaurier in RTL
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Reptilienverhaltenkenntnis hin oder Her. Dinosaurier waren keine Reptilien. Es gibt einige Hinweise auf soziales Verhalten und das Hirn einiger Carnivoren ist soo vogelunähnlich nicht gewesen.
Auch die isolierten T. rex Proteine waren serh vogelähnlich.
Da darf man ruhig etwas spekulieren.
War ja eh keiner vor Ort.
Sicher waren viele Saurier im Verhalten eher vogel - denn reptilienähnlich.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Ob Dinosaurier näher bei Vögeln oder Reptilien waren, wird kontrovers diskutiert. Wer sich jedoch einen Vogelschädel, einen Echsenschädel und einen Dinosaurierschädel ansieht - wird den den Dino unschwer bei den Echsen plazieren. Insbesondere auch die Gehirngrösse ist bei den urzeitlichen Riesenechsen extrem kleiner als bei Vögeln - schon daher kann unter sozialem Verhalten kaum was sehr komplexes vorhanden gewesen sein. Vögel sind ganz klar Warmblüter - ein Beleg dass Dinosaurier Eier mit eigener Körperwärme ausgebrütet hätten fehlt meines Wissen noch. Komplexes Nestverhalten wird deshalb kaum da gewesen sein. Dinos bei den Vögel zu plazieren halte ich als Mode-Erscheinung.
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Mangels vor Ort bzw Zeit Daten bleibt eine gewisse Flexibilität betreffs möglicher Meinungen. Meine ist halt anders..
In jüngster Zeit gelang die Isolierung einiger DNA- und auch Proteinfragmente aus Saurierfossilein und die deuten allesamt auf eine nahe Vogelverwandtschaft hin.
Abdrücke von Hinrstrukturen weisen zudem auf eine ähnliche Organisationsstruktur im ZNS bei Vögeln und Dinosauriern hin.
Es häufen sich Daten zu Nestbewachung und sozialen Gruppen, die Adulti wie Babies beinhalteten. Die Ratio Hirngewicht/Gesamtgewicht, das große Manko vieler Dinosaurier war bei kleinen Raubdinosauriern gar nicht so weit von den Verhältnissen bei heutigen Vögeln entfernt. Bei Troodon machte das Hirn zB ca 0,1% des Gesamtgewichtes aus (bei uns ca 2,2%)
Klar sieht das bei den großen Sauropoden viel schlechter aus. Die werden in der Tat recht tumb gewesen sein. Aber ein Flugsaurier wäre mit sehr reptilienähnlichem Verhalten und Intelligenzmuster zB sicher nicht wirklich lebensfähig gewesen.
Auch ist das Verhältnis Hirn zu Körper wohl zwar durchaus ein Anhaltspunkt für intelligentes Verhalten, gerade bei sehr großen Tieren versagt die Korrelation als Intelligenzmass aber kläglich und so ganz schlüssig ist sie auch sonst nicht. Man bedenke: Der Anteil des Gehirngewichtes am Körpergewicht beträgt bei der Maus 3,2 Prozent, beim Menschen wie gesagt 2,2 Prozent, beim Delphin 0,9 Prozent und beim Pottwal 0,021 Prozent. Der Pottwal fällt also zB weit hinter den Troodon zurück, ohne dabei ein dämliches Vieh zu sein und die Maus ist wohl kaum intelligenter als wir...obwohl...wer weiss?
Also ich glaube daran, dass viele Saurier durchaus nicht so viel "dümmer" oder auch nur anders als viele heutige Vögel waren.
Genetisch ist die Verwandtschaft nach den neueren Erkenntnissen jedenfalls erstaunlich groß.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Zitat von Ingo Beitrag anzeigen... und die Maus ist wohl kaum intelligenter als wir...obwohl...wer weiss?...
a) OT: was ja Douglas Adams in seinem epochalen Meisterwerk schon zweifelsfrei bewiesen hat
b) ein bisschen Phantasie sei auch den Wissenschaftlern gestattet. Ist es mittlerweile nicht sogar herrschende Meinung, dass einige Raubsaurier ein Federkleid trugen???
Gruß, Marco
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Mich ärgern vor allem Andichtungen, die dem Durchschnittsmenschen von heute ein höheres soziales Leben attestieren. RTL -gucken entspricht nur dem Niveau eines Süsswasseramöbe!
Wenn ich z.B. nur sehe, wie stümperhaft Pharamzeuten heutzutage ihre eigenen sythetischen Medikamenten-Kreationen beurteilen, wird mir ganz schlecht. Und ich glaube fast, die können einen Pottwal nicht von einem Blumentopf unterscheiden (um mit Doug Adams im Bild zu bleiben).
Ob Maus, Fisch, Insekt oder Vogel - keines dieser Tiere scheert sich einen Dreck darum, was amerikanische Wissenschaftler über sie denken (und wir sollten das besser auch nicht). Genau das analoge Schubladendenken ist es, was Suzuki in seinen Büchern über Zen an der westlichen Wissenschaft so kritisierte; zurecht.
@ ingo: Die Argumentation kann ich nachvollziehen. Allein, ich kann keinen akademischen Nutzen daraus ziehen. Ob man bei einer Pflanze lieber Frische Luft oder Erdöl assoziert, bleibt doch jedem Frei. Oder? Ich frag mich nur ernsthaft, wie man die Begründung einer solchen Entscheidung dann auch noch begründen kann?!? Zahnstellungen und Formgebung von Wirbeln sind Beispiel der jämmerlichen Maßstäbe moderner Systematik in der Herpetologie (und nicht nur dieser). Genetik hin oder her - an dieser Stelle ist sie kein sinnvoller Ansatz. Auf nem Foto vom Pelikan, vom Komodowaran und vom Dinosaurier ...... siehst du die stärkere Verwandtschaft zwischen Pelikan und Dinosaurier???- Respekt!
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Hm,
als Pharmaforscher möchte ich festhalten, dass ich meine Substanzen doch recht gut zu kennen meine, und dass mein zoologisch botanisches Differenzierungsvermögen durchaus über die Blumentopf/Potwal Diskrinimierung hinaus geht. Ich stelle mich gerne jedem Bestimmungsübungswettbewerb! Auch botanischen. ornithologischen...you name it.
Und als ex-Molekulargenetiker glaube ich an die Unbestechlichkeit (ausreichend komplexer) genetischer Analysen.
Die Saurier standen dem Pelikan eben in der Tat verwandschaftlich viel näher als dem Komodowaran. Da braucht man nichts zu diskutieren. Das ist so.
Und Konvergenz vs Homologie hat schon viel verwirrt.
Das Ähnlichkeitsargument kann man eh so und so verwenden.
Schon gerupfte Vögel sehen doch recht Saurierähnlich aus. Aber bleiben wir spasseshalber mal bei Deinem Beispiel: Stell Dir doch ein Pelikanskelett und ein Waranskelett neben einem Buitreraptor Skelett vor. Nun: Wer käme da noch auf die Idee, dass der Waran hier irgendwie dazupasste?
Also vergiss einfach den blossen Blick. Der hilft gar nüscht und ist beliebig interpretierierbar. Je nach Voreinstellung und Situation kann man genau gegengesetztes empfinden.
Klar, viele Saurier erinnern morphologisch an Echsen. Aber auch viele an Vögel. Man betrachte zB mal die ganze Gruppe der Dromaesaurier, vor allem kleine Arten wie eben den schon genannten Buitreraptor, Oviraptor und Co. Struthiomimus trägt die Vogelähnlichkeit gar im Namen und wie ist es mit der ganzen-streng genommen nicht zu den Sauriern gehörenden- Linie der Flugsaurier?
Und dann das nachgewiesene Federtragen vieler Saurier. Nicht sehr echsig alles.
Nein, die reine Morphologie ist eben kein Argument -egal in welche Richtung- und oft irreführend, zumal wenn man kein lebendes vollständiges Exemplar in die Hand bekommt.
Es sei denn, man kann lückenlose Verbindungen knüpfen, vorzugsweise genetisch, aber auch morphologisch geht da noch was. So ist auch klar: Saurierfeder unf Vogelfeder sind nicht unabhängig entstanden, sondern die eine ist der Vorläufer der anderen.
Aber NUR hinschauen sagt gar nichts aus.
Ist eine Blindschleiche eine Schlange? Ein Hornissenschwärmer ein Hautflügler oder ein Gürtelmull ein Maulwurfsverwandter?
Ne ne, die Molekulargenetik ist unbestechlich, wenn man intelligent damit umgeht -und wird uns noch so manche taxonomische Überraschung bescheren.
Gruß
IngoZuletzt geändert von Ingo; 29.05.2009, 21:19.Kober? Ach der mit den Viechern!
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Ja!!! Das hat Überzeugungskraft.
Und auf magische Weise überzeugend, möchte ich hinzufügen!
Dinosaurierskelette kenne ich aus dem Museum. Und den Rest kann ich mir jetzt gut zusammenreimen.
Ist doch schon erstaunlich wie viel einfacher es geht, wenn man ohne Schubladen auskommt (bestenfalls eine für "Ramsch"). Ich erinnere mich an die amüsante Kritik einer Fachjournalistin an ihrem ehemaligen Mathematikprofessor, bzgl. Textaufgaben wie: ein Pfund Äpfel kostet drei Mark, wieviel kosten zwei Pfund Birnen? Inkompetenz dieser Art hatte ich gemeint, als ich einige Kollegen aus deinem Stall kritisierte. Und die spielt sich eigentlich jenseits der Fachkompetenz ab. Da kannst du mir nicht verdenken, dass ich inzwischen etwas besonders skeptisch bin!...
Die Kritik an der eingangs beschriebenen Fernsehsendung ist, dass sie sich eher an das Cretin wendet, als an das Genie. Und da selbst beides sinnlos ist, hätte man ganz verzichten können. Was natürlich auch nur eine Meinung ist.
LG
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guten Morgen,
aus dieser Aussage spricht doch erhebliche Arroganz und Selbstgefälligkeit.
Im Umkehrschluss heißt das ja, dass jeder der solche Sendungen sieht, ein Cretin ist, oder??
Gruß Ingo V.
Zitat von herold Beitrag anzeigenDie Kritik an der eingangs beschriebenen Fernsehsendung ist, dass sie sich eher an das Cretin wendet, als an das Genie.
LG
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Zitat von ingo v. Beitrag anzeigenIm Umkehrschluss heißt das ja, dass jeder der solche Sendungen sieht, ein Cretin ist, oder??
Gruß Ingo V.
grinsend Esther
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