Skarabäus?

[Seiles]

Hallo zusammen !
War gestern mal wieder bei meinem Tierdealer ein bisschen gucken
als ich zwei fette Skarabäuskäfer entdeckte.
Die würde ich mir auch gerne zuhause halten.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Tieren (Insekten)?
Was haben die so für Ansprüche?
Was fressen die ?

Grüße Seiles !

[Stefan]

Re: Skarabäus?

Hallo,

habe keine eigene Haltungserfahrung sammeln wollen, da die Tierchen
doch recht eigentümliche Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten haben

Die heiligen Käfer der alten Pharaonen sammeln Tierdung, den sie zu
Pillen gedreht eingraben und mit einem Ei versehen. Die Laven ernähren
sich anschließend vom Tierdung und haben zuweilen recht lange Entwick-
lungszeiten.

Ins Becken gehört somit ein grabfähiges Substrat und am besten täglich
ein Fladen Kuhdung. Besser wäre der Dung anderer Grasfresser, weil der
Kuhdung recht flüssig ist. Im Kölner Zoo verwenden sie Elefantendung,
der relativ fest und faserig ist. Die Eigeimpften Pillen aus dem Becken
entfernen und außerhalb unterbringen, damit die Käfer in ihrem Aktionismus
die "alten" Pillen nicht wieder zerstören.
Evtl. geht es auch mit Pferdeäpfeln...

Stefan

[Salvador]

Re: Skarabäus?

Hi!
Ich glaub nichtmal das es so ecklig ist die Käfer mit Pferdeäpfeln zu versorgen! Ich finde Pferdeäpfel riechen nicht sonderlich schlimm! Ob ich jetzt nen Kaninchenstall oder nen Terrarium mit Pferdeäpfeln in der Wohnung hab, ich denke das kommt ziemlich aufs gleiche raus!
Wenn wir grad schon mal beim Thema Skarabäus sind, im Film "Die Mumie" fressen die ja Fleisch (bzw. MENSCHEN!!!!! Muuhhaha) stimmt das?
Gruß
Salvador

[Golem]

Re: Skarabäus?

@ Salavdor:

So ein blödsinniger Film.Einerseits ja ganz spannend aber die Käfer würden in der Natur niemals über Menschen herfallen.Höchstens über Kuhdung:-)

Falls du was über Pillendreher wissen möchstest kann ich nochmal nen Bericht darüber schreiben aus nem Buch über Käfer.Da hieß es dass die ihre Larven in die Kugeln legen und dann in ihre Gänge unter der erde Rollen.Bestimmt ganz interessant.In Gefangenschaft soll aus den Kugeln angeblich noch nie was geschlüpft sein.Irgendwo im Net wurden die auch mal angeboten.Natürlich wieder ohne richtigen Namen und richtigen Haltungsbeschreibungen.
Werde das Buch nachher nochmal rauskramen.

Gruß,Christian

[Salvador]

Re: Skarabäus?

Das bedeutet also, das sich die erwachsenen Exemplare nicht von Fleisch ernähren!
@seiles
Wenn du dir die Tiere zulegst, würdest du dann vielleicht nen bisschen was über deine Erfahrungen im Umgang mit ihnen schreiben? Bin nämlich glaub ich grad von der "Interessantmücke" gebissen worden!
Schon erstaunlich das so nen kleiner Mistkäfer so wunderschön und faszinierend sein kann!
Gruß
Salvador

[[ggg]Editiert von Salvador am 11-05-2005 um 17:32 GMT[/ggg]]

[kaeferjoe]

Re: Skarabäus?

Hallo,
mich persönlich interessieren die Skarabäen auch sehr, ich halte sie aber für uzüchtbar, allein schon aus technischen Gründen.
Im Zoo mag das alles kein Problem sein, aber wer will sich daheim ein so riesiges Terrarium hinstellen, gefüllt mit mindestens einem halben Meter Sand? Das muss das Haus erstmal aushalten.
Wie schon angesprochen wurde ist Kuhdung wenig geeignet, da zu dünnflüssig. Daraus lassen sich keine guten Kugeln formen. Eventuell könnte man den Kuhmist aber mit etwas Stroh oder Spelzen mischen, ist freilich Arbeit. Pferdemist könnte gehn. Schaf- oder Ziegenmist vielleicht auch, man müsste den aber zu größeren Klumpen kneten als wie er gesch**** wird.
Aber ein Problem bleibt: die Bodentemperatur und -feuchtigkeit. Die Kugel darf nicht austrocknen, aber auch nicht zu kalt liegen. Ob sich das allein durch Probieren herausfinden lässt wage ich zu bezweifeln.
Auch das Problem mit dem Graben der Käfer usw. ist nicht zu vernachlässigen wie schon gesagt. Will man die Kugeln im Boden belassen dürfte das ziemlich viel Platz pro Paar beanspruchen.

Was man machen könnte wären evtl. Zuchtversuche mit Mistkäfern, die keine Kugeln rollen sondern Stollen bauen. Mit Geotrupes hab cih das schonmal versucht, ging einigermaßen. Der Vorteil dabei ist, dass nicht für jedes Ei neu gegraben wird und dass erspart einem dann ja die Überlegung, wie man die bisherigen Eiablagestellen for Grabungen schützt. Folglich kann die Fläche kleiner sein. Nachteil ist die Substrattiefe, ein Meter sollte es schon sein, besser anderthalb.
Die Konsistenz des Mistes ist dann nicht ganz so entscheident. Es müssen ja keine haltbaren Kugeln draus gerollt werden. Bei einheimischen Arten könnte man auch auf eine Heizung des Substrats verzichten.

Falls jemand von euch sihc an der Haltung versucht bin ich freilich an allen Neuigkeiten sehr interessiert :-)