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Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

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  • Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

    Hallo. Vielleicht erinnert sich noch jemand, ich hab vor SEHR langer Zeit schonmal was gepostet, dass ich meine Facharbeit über Gottesanbeterinnen schreibe. Jetzt wirds langsam ernst, das Thema ist ungefähr der Betreff, und ich hab schon ne relativ erfolgreiche Versuchsreihe mit Sphodromantis lineola (und eine absolut erfolglose mit Oxyopsis gracilis) durchgeführt. Ich hab die Sphodromantis in Einzelhaft gesteckt, nummeriert, und auf Temperaturen zwischen 18 und 35°C verteilt. Außerdem hab ich mit buntem Filz, Kunstblumen, angemalten Ästen und ähnlichem versucht, möglichst viele verschiedenen Farben zu "kreieren". Der praktische Teil ist also im Kasten. Bloß zur Theorie fehlt mir noch einiges. Woher bekommen die Mantiden z.B. die Information, welche Farbe sie annehmen müssen(also wie der Untergrund aussieht)? Futter scheidet wohl aus, also ist es wohl der Gesichtssinn, oder? Und wie kommt dann diese Farbe dumm gesprochen in die Haut, also wie läuft die Übersetzung von Sinnesreiz in Ausbildung der Farbe ab und was (selbstgebildete Pigmente wie bei den Heuschrecken?)und wo ist die Farbe eigentlich (die ist wohl in einer Schicht unter dem Chitinpanzer angesiedelt, da Exuvien ja relativ farblos sind. Nur schwarze Zeichnungen z.B. in der apossematischen Färbung der Fangbeine finden sich auch noch in abgestreiften Häuten. Ein weiteres Rätsel.)Außerdem: Stimmt es, dass die Haltungstemperatur auf die Entwicklungsgeschwindigkeit allein deshalb einen so großen Einfuss hat (bei mir war ein Tier bereits adult, als ein anderes [logischerweise die beiden Tiere in den Terrarien mit den Extremtemperaturen] gerademal im 5. Larvalstadium war), weil die Enzyme im Stoffwechsel bei gleicher Substrat-Enzym-Konzentration bei höheren Temperaturen schneller arbeiten?
    Ich weiß, das sind jetzt wirklich viele, viele Fragen, aber es wäre wirklich toll, wenn mir jemand die eine oder andere bentworten könnte, oder mir Quellen (Veröffentlichungen, www-Seiten, oder was es halt sonst in Deutsch, Englisch und Spanisch gibt)zum Thema nennen könnte. Vielen, vielen Dank schonmal!!!!! Schöne Woche noch, ciao, Sandro

    [[ggg]Editiert von freak666 am 29-08-2005 um 16:04 GMT[/ggg]]

    [[ggg]Editiert von freak666 am 30-08-2005 um 17:17 GMT[/ggg]]

  • #2
    Re: Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

    Ich weiß, es sind derbe Fragen, aber hat denn wirklich NIEMAND eine Ahnung? Aber ich weiß ja auch, dass ich ungeduldig bin...

    [[ggg]Editiert von freak666 am 30-08-2005 um 21:57 GMT[/ggg]]

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    • #3
      Re: Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

      hallo,
      schönes Thema!
      Wenn sich gar keiner meldet...
      Das Einzige was ich in schwacher Erinnerung habe ist, daß jemand vor einigen Jahren bezüglich dieses Themas, einen "Jugend forscht"-Wettbewerb mitmachte und damit auf dem -glaube ich- NUR fünften Platz landete. Ihm fielen während eines Türkei-Urlaubes verschieden gefärbte Individuen innerhalb einer Population auf. Daraufhin untersucht, fand er heraus, daß sich die Umgebungsfarbe, nach einer bestimmten (glaub Letzte oder Vorletze) Häutung "fixiert". usw
      Habe das leider nicht mehr weiter verfolgt, da ich es aus dem Ausland entdeckte und hinterher wieder vergaß!
      Bezweifle aber, daß die Erklärungen dieser Quelle tief genug gehen, um dir eventuell weiterhelfen zu können. Wo? Keine Ahnung!
      Das muß doch aber schon längst irgendwo -genauestens- beschrieben worden sein!!
      Mehr, falls es überhaupt etwas war, weiß ich dazu leider nicht.....
      anpassungsfreudiger gruß


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      • #4
        Re: Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

        Versuch die selbe Frage doch noch mal unter www.insektenforum.com
        Vielleicht kann dir da wer helfen!
        Im Übrigem, so nen ähnlichen Versuch hatte ich mit meinen H. membranacea gemacht!
        Komischerweise, sind sie trotz unterschiedlicher Untergrundfarben, jetzt alle sehr hell braun (mit einem cremig, perlmuttfarbenen Tatsch)und haben orangene Deckflügel! Nach der Adulthäutung waren alle hell grün bis weiß und dann so etwa einen Tag später kam diese seltsame Farbe raus!
        Vielleicht ist die Färbung bei einigen Mantidenarten ja auch genetisch Vererbbar!?
        Mfg
        Salvador

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        • #5
          Re: Mantiden: Farbanpassung und Entwicklungsgeschwindigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen

          meinst du das hier?

          <<Bericht von Mario Desgronte

          Ich beschäftige mich seit ca. 1 1/2 Jahren mit der Haltung und Zucht von Gottesanbeterinnen. Ich habe mich letztes Jahr mit der Farbanpassung der Gottesanbeterin auseinandergesetzt. In den Herbstferien 1996 fand ich auf Mallorca drei verschieden gefärbte Exemplare der Gottesanbeterin Mantis religiosa (eine grüne, eine dunkelbraune und eine gelbe). Laut Insektenbüchern gibt es nur grüne und braune Exemplare. Meine Frage war nun: Wie kam es zu dieser Gelbfärbung? Ist der Hintergrund oder eine bestimmte Futterqualität für die Färbung verantwortlich? In Versuchen wurden fünf junge, selbstgezüchtete Gottesanbeterinnen in getrennte Glasbehälter gesetzt und diese mit bestimmten Hintergrundfarben ausgestattet (gelbe und
          grüne Blätter, braune, rotbraune Zweige). Alle Tiere bekamen das gleiche Futter (Fleischfliegen). Ungefähr nach der sechsten Häutung begann die Anpassungsphase, die ca. 5 Minuten dauerte. Die Gottesanbeterin paßten sich farblich genau an den vorgegebenen Hintergrund an. Am Anfang dieser Phase kann die Färbung noch durch Auswechseln des Hintergrundes beeinflußt werden, später nicht mehr. Auch nach weiteren Häutungen bleibt der Hintergrund auf die Ausfärbung ohne Bedeutung. Die sechste Häutung ist für die Farbanpassung der Mantis religiosa entscheidend. Die hierbei gewonnene Farbgebung bleibt - auch bei wechselndem Hintergrund - ein Leben lang als Schutz vor Feinden (besonders im Larvenstadium) und zur Täuschung der Beute.
          Diese Beobachtungen habe ich für eine Jugend Forscht Arbeit verwendet und habe im Regionalwettbewerb vom 28.2.1998 den 2. Platz belegt.>>


          Gut, das ist der gleiche Versuchsaufbau, dummerweise aber auch nur mit den gleichen Erkenntnissen (bei Sphodromantis kann ich das mit dem Fixieren nach der 6. Häutung nicht bestätigen, meine Tiere wechselten bei der Imaginalhäutung, komlett unabhängig von verheriger Färbung, Untergrund und Temperatur, alle zu grün um. warum? K.A.)
          Wie die Farbanpassung funktioniert ist darin aber auch nicht... Trotzdem Danke für den Tip!

          @Salvador: dieser Threat hat jetzt auch das Insektenforum erobert, kannt ich vorher garnicht!

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