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Spinnen beschlagnahmt!

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  • Spinnen beschlagnahmt!

    Wie ich diese Woche erfahren habe, sind
    zwei EU-Bürger im Flughafen Quito (Ecuador)verhaftet worden, die ilegal 70 Vogelspinnen ausführen wollten. Die Busse habe um 1000 Dollar betragen, die beiden konnten aber am nächsten Tag ausreisen.

    Obwohl südamerikanische Vogelspinnen nicht geschützt sind (Nur die Mittelamerikanischen
    Brachypelma finden sich auf den Artenschutzlisten) verbieten diverse Länder durch nationale Gesetzgebung die Ausfuhr jeglicher Tiere und Pflanzen. An und für sich ein Unsinn, da im Land nach wie vor die Biotope/Regenwälder ungebremst zerstört werden und Einheimische ungestraft jede Spinne, Schlange etc. mit der Machete hinrichten dürfen.

    Also Vorsicht bei der Mitnahme von Tieren und Pflanzen aus tropischen Gegenden!

  • #2
    Re: Spinnen beschlagnahmt!

    Ja, ja! Diese braven EU-Bürger wollten doch nur Entwicklungshilfe leisten für diese armen, ungebildeten Südamerikaner: Fauna und Flora plündern, in Europa mit dickem Profit verkaufen und den Gewinn mit ihnen teilen!

    Ich bitte dich!! Das ist doch westliche Arroganz und Überheblichkeit in Reinkultur!

    Das einzige was ich den Equadorianer vorzuwerfen habe ist, dass die zwei Kerle sich so einfach freikaufen konnten und nicht einige Zeit in einem Loch Zeit zum Nachdenken gehabt haben.

    Natürlicher Lebensraum und Biotope gefährdeter Tierarten werden in ALLEN Ländern kontinuierlich zerstört, die EU-Länder sind hier bestimmt nicht die Ausnahme von der Regel. Oder wie soll man/frau sich die ständig wachsende "Rote Liste" anders erklären? Vielleicht mit den vielen equadorianischen Touristen, die unsere einheimischen Reptilien und Amphibien nach Südamerika schmuggeln?

    Also, kehren wir doch bitte erst gründlich vor unseren eigenen Türen, bevor wir in Nachbars Garten schauen.

    Grüsse,

    pcb

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    • #3
      Re: Spinnen beschlagnahmt!

      Nein, dass ist übertrieben. Jeder Besucher in Südamerika bringt reichlich Devisen ins
      Land, die dort bitter nötig gebraucht werden.
      Reisen ist auch in Südamerika nicht mehr so billig, dass kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Jeder Reisende kauft noch eine Menge Souvenirs, Textil- und Kunstprodukte,
      neben den Ausgaben die er noch für Transport, Hotal, Verpflegung und Führung hatte.

      Noch gibt es kein Terrarientier dass durch Sammler ausgestorben wäre, Spinnen gibts dort
      zu Millionen und werden zu Tausenden von den Einheimischen totgeschlagen. Der Profit ist auch nicht enorm, wenn man die Reisekosten
      bedenkt - wenn sich überhaupt ein Profit ergibt. Die Preise der Spinnen sind in den letzten Jahren enorm gefallen, vorallem da viele Arten relativ einfach nachzuziehen sind und auch nachgezogen werden,

      Wenn dort vieles ausstirbt liegt die Ursache zu 98% an der Zerstörung der Biotope: Regenwald, Trockenwald, Hochgebirgsvegetation etc. - wie bei uns auch. Oder glaubt jemand dass unsere Amphibien/Reptilien in Westeuropa wegen der Terrarianer am aussterben sind?

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      • #4
        Re: Re: Spinnen beschlagnahmt!

        Was glaubst Du, warum in vielen Urlaubsparadiesen bestimmte Schnecken-/Muschelarten inzwischen so gut wie ausgerottet sind? Weil Touristen die so nötigen Devisen dafür hinblättern. Die Schnecken gabs dort früher auch
        zu Millionen und dank der Touristennachfrage wurden diese zu Tausenden von den Einheimischen umgebracht. Auch hier ist der Profit nicht enorm, wenn man die Reisekosten
        bedenkt
        Und außerdem: Es handelt sich immerhin bei Spinnen um lebende Tiere, die nicht wie Souvenirs in irgendwelche Koffer gestopft werden sollten - das finde ich hochgradig assozial.

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        • #5
          Re: Spinnen beschlagnahmt!

          Hallo,

          @ Mantidensucher: Hoffentlich bist du zu deinen Spinnen sozial .

          Ich muss Daniel weitestgehend zustimmen. Mit 70 Spinnen lässt sich garantiert kein Profit machen.
          Das mit den Muscheln ist außerdem wieder was anderes. Die Muscheln wurden ja wahrscheinlich im Land als Souveniers verkauft, also nicht illegal zum Profit von Ausländern exportiert, sondern die Einheimischen sahen darin eine Verdienstquelle und verdienten sich selber was dazu, indem Touristen diese Muscheln kauften.

          Wer die Sinnlosigkeit solcher Ausfuhrverbote einsehen will, sollte sich mal die in Australien herrschenden Bestimmungen anschauen. Kein Land hat so viele vom Aussterben bedrohten Reptilien und Amphibien wie Australien.
          Als Ausländer darf ich zwar z.B. keinen seltenen Waran fangen und ausführen, wohne ich jedoch in dem Staat, in dem der Waran vorkommt, so kann ich tausende davon fangen und totschlagen oder was immer ich will, solange ich diese Art nur nicht aus dem Staat oder sogar dem Land Australien heraus bringe.
          Für meinen Geschmack ineffektiv.

          Hinzu kommt natürlich immer die fortschreitende Lebensraumzerstörung, wer auch immer hier daran schuldig ist (einheimische Bauern oder ausländische Großkonzerne).

          Gruß,
          Morris

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          • #6
            Re: Re: Spinnen beschlagnahmt!

            @Morris: Ich hab gar keine Spinnen! ;Aber meine Mantiden halte ich in einem ausreichend grossen Terrarium und nicht im Koffer
            Was Australien angeht: Hier ist das Problem etwas diffiziler gelagert, als von Dir dargestellt. Die meisten vom Aussterben bedrohten Tierarten in Australien verdanken diesen Umstand der Einfuhr von nicht endemischen Tieren (schönes Beispiel sind die "Sugar Cane Toads", die als Schädlicgsbekämpfer für die Zuckerrohrplantagen eingeführt wurden. Während sie sich für die Zuckerrohrschädlinge weniger interessieren, fressen sie sonst ziemlich alles). Auch die diversen "interstate"-Bestimmungen hängen damit zusammen, dass ansonsten Tiere in für sie normalerweise räumlich nicht erreichbare Habitate vordringen und dort das Gleichgewicht zerstören. Also alles nicht ganz so einfach.
            Was meinen Spinnen-Muscheln-Vergleich angeht: Sobald genug Ecuadorianer mitbekommen, dass die Europäer/Amis für Spinnen Geld bezahlen, geht das gleiche Theater auch dort los.

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            • #7
              Re: Spinnen beschlagnahmt!

              Was Australien angeht, sind die schlimmsten Eindringlinge die Schafe und Rinder. Für diese wurden ganze Landschaften in Australien in fast baumlose Steppen verwandelt. Dort wo Getreide oder Zuckerrohr gedeiht gibt es es endlose Monokulturen. Der grösste Feind der Natur ist der Mensch und
              seine Tätigkeit als Umweltzerstörer und Veränderer. Die eingeschleppten Tierarten hat der Mensch eingebracht, das diese kräftig
              Mitzerstören ist richtig - aber vorallem die in Australien eingeschleppten Kaninchen, Füchse, Katzen etc. als Sündenböcke hervorzuheben ist zu einfach.

              Übrigens erschiessen Australische Farmer jedes Jahr tausende von Kakadus die als Ernte Schädlinge gelten.

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