Hallo,
Spinnen der Gattung Phoneutria zählen seit jeher zu den eher selten gepflegten Arten in deutschen Terrarien.
Bedingt durch den allgemeinen Interessenzuwachs an der Pflege labidognather Spinnen im Terrarium sind diese Spinnen jedoch mittlerweile quasi für Jedermann erhältlich. Zeit, sich diese Gattung einmal genauer anzusehen.
Die Gattung Phoneutria (PERTY, 1833) gehört zur Familie der Ctenidae, wie auch Ancylometes und Cupiennius. Trivialnamen sind u. a. Bananenspinne, (Brasilianische) Wanderspinne und auch Kammspinne. Phoneutria stellt mit einige der größten Jagdspinnen überhaupt. Aktuell sind fünf Arten beschrieben: P. bahiensis, P. boliviensis, P. fera, P. nigriventer und P. reidiy.
Dieser Sachstand ist als unbefriedigend anzusehen, da die Existenz weiterer Arten ein "offenes Geheimnis" darstellt. Gerade aus Ländern wie Ecuador und Kolumbien wurden in den vergangenen Jahren immer mal wieder Tiere "versehentlich" mit Fruchtexporten eingeführt, die von Habitus und Verhalten zwar zweifelsfrei der Gattung zu zu schreiben waren, jedoch keiner der beschriebenen Arten entsprachen.
Die Existenz dieser Arten wird auch von südamerikanischen Forschern bestätigt, eine Beschreibung steht jedoch aktuell noch aus. Eine weitere Problematik bei der genauen Identifizierung stellt die extreme Farbdiversität dar, die Vertreter dieser Gattung aufweisen können. Selbst innerhalb derselben Art können die regionalen Farb- und Zeichnungsunterschiede so drastisch ausfallen, dass man meinen könnte, zwei verschiedene Arten vor sich zu haben.
Dies geht so weit, dass sogar die südamerikanischen Spezialisten Schwierigkeiten haben, Arten ohne detailierte taxonomische Untersuchung zu bestimmen. Auch die geografische Distribution ist lediglich eine eher unzureichend bekannte Hilfe. So wurde erst kürzlich in Para, Brasilien eine Spinne entdeckt, die durch taxonomische Untersuchungen als P. fera identifiziert wurde, eine bislang dort nicht nachgewiesene Art. Sowohl Färbung, als auch Habitus weichen denn auch stark vom "Normal-Typus" ab (ähnliche Fundmeldungen sind mittlerweile auch aus Rhondonia, Brasilien gemeldet).
Phoneutria genießt einen eher schlechten Ruf, was die Giftigkeit angeht, zumindest teilweise, nicht ganz zu unrecht.
Die Gattung stellt stellt die giftigste Spinne Amerikas, P. nigriventer. Die früher häufig als "giftigste Spinne der Welt" verunglimpfte P. fera, wird hingegen mittlerweile "freigesprochen": bei Untersuchungen früherer Bissunfälle drängte sich der Eindruck auf, dass wohl P. nigriventer der Verursacher war, die Spinnen waren anscheinend falsch bestimmt worden (mündl. Mitt. BERTANI).
Der erwiesenermaßen giftigste Vertreter der Gattung ist nach aktuellen Erkenntnissen eindeutig P. nigriventer. Während diese Spinne erwiesenermaßen Todesfälle bei Menschen verursacht hat, sind diese als eher selten anzusehen.
Während diese Spinnen generell als äußerst giftig anzusehen sind und leider auch nicht eben "beiß-faul" sind, sind sie doch glücklicherweise recht "geizig" mit ihrem Gift. Auswertungen von Bissunfällen in Brasilien ergaben, dass die überwiegende Mehrheit aller Unfälle (>90 %) recht leicht verliefen.
Dies sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, diese Spinnen als harmlos einzustufen! Bisse solcher Tiere sind selbst bei "nur" minderschweren Vergiftungen extrem schmerzhaft und Bedürfen medizinischer Behandlung. Bei schweren Vergiftungen ist ein Antivenin verfügbar.
Die o. a. Informationen beziehen sich ausschließlich auf P. nigriventer, wie sieht es mit den anderen Phoneutria Arten aus?
Entgegen der Meldungen aus den 30´er bis 50´ er Jahren, die P. fera eine erhebliche Giftwirkung bescheinigen, sind solche Medlungen in den letzten 40 Jahren Mangelware geworden. Auch von den anderen Arten sucht man in allgemein zugänglichen Quellen vergeblich nach dokumentierten Bissunfällen. Diese Tatsache sollte schon stutzig machen, entwickelt die Menschheit doch im allgemeinen reges Interesse an Spinnen, wenn diese erst einmal einen Menschen getötet haben. Solche Meldungen fehlen jedoch für die anderen Arten, außer eben P. nigriventer, komplett.
SCHMIDT gab schon 1976 in der Zeitung "Weserkurier" an, dass "der Biss von P. boliviensis aber selbst für Kinder nicht lebensgefährlich ist". Die jüngsten Untersuchungen von Marta do Nascimento Cordeiro, die die Zusammensetzung der Toxine verschiedener Phoneutria Arten analysierte, stellten einige quantitative Unterschiede bei der Präsenz von Toxin Fraktionen heraus: gerade das für Primaten hochwirksame PhTx1 war in den Gesamt-Toxinen der anderen, neben P. nigriventer untersuchten Arten, eher gering ausgeprägt. Dafür fand man höhere Konzentrationen von den Fraktionen, die ihre stärkste Aktivität bei Amphibien, Reptilien und Insekten entfalten.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die anderen Phoneutria Arten bei Menschen zumindest keine lebensbedrohenden Symptome verursachen können. Als "harmlos" sollte auch ihr Biss dennoch nicht eingestuft werden. Aufgrund der hohen Konzentration an Histamin und Serotonin im Gift dürfte auch ein Biss dieser Spinnen extreme Schmerzen hervorrufen.
Nichtsdestotrotz erachtet der Verfasser die aktuelle Situation, dass vorwiegend P. nigriventer in deutschen Terrarien angetroffen wird, unter Anbetracht der neueren Forschungsdaten als eher paradox: wenn schon "mindergifitge Alternativen" innerhalb derselben Gattung verfügbar sind, sollten gerade diese für die private Haltung bevorzugt werden.
Auf die konkreten Haltungsansprüche dieser Spinnen, soll an dieser Stelle nicht detailiert eingegangen werden, auf einige Unterschiede zur Haltung anderer Jagdspinnen hingegen schon.
Phoneutria können in der Regel wie Cupiennius ssp. gehalten werden, lediglich regionale (sofern bekannt) Feinheiten sollten beachtet und umgesetzt werden (Klimadiagramme). Die Haltung adulter Exemplare bereitet im Regelfall keine größeren Schwierigkeiten, sofern der Schnelligkeit dieser Spinnen Rechnung getragen wird. Wer Jagdspinnen der Gattungen Cupiennius, Heteropoda tec. gepflegt hat, wird wissen, wie schnell solche Spinnen sein können. Phoneutria stehen diesen Gattungen in nichts nach, sodass ein Ausbruch dieser Tiere das primäre Risiko bei der Haltung darstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass Vertreter dieser Gattung, im Gegensatz zu bspw. Cupiennius, als äußerst leicht reizbar anzusehen sind. Vor allem adulte Wildfänge sind mit äußerster Vorsicht zu "genießen", oftmals reichen kleinste "Störungen" (z. B. Betreten des Terrarien-Raumes), um die Tiere in eine agressive Drohstellung gehen zu lassen, die sie bis zu 30 Minuten beibehalten. Aus dieser Drohhaltung heraus können die Spinnen leicht Sprünge absolvieren, sodass es sich empfiehlt, bei Wartungsarbeiten mit äußerster Vorsicht vorzugehen.
NZ Tiere sind nach Erfahrung des Verfassers oft erheblich ruhiger. Dies sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, die Tiere seien friedlich oder gar berechenbar!
Phoneutria sind und bleiben wilde Tiere, die aufgrund ihres Toxins, ihres reizbaren Naturelles und ihrer Geschwindigkeit eine nicht unerhebliche Bedrohung darstellen können!
Während die Haltung der Adulti bei Beachtung der gebotenen Vorsicht eher problemlos ist, ist die Aufzucht von Jungspinnen oftmals eher problematisch, ja wurde von einzelnen Züchtern in der Vergangenheit sogar als "nahezu unmöglich" beschrieben. Gerade die in jüngster Zeit häufiger gepflegte P. nigriventer ist "berüchtigt" für hohe Mortalitätsraten bei der Aufzucht, in Extremfällen bis zu 99%.
Zuchtversuche mit P. fera (Exemplare aus Franz.-Guyana), die Ende der 90´er liefen, zeigten moderatere Verlustraten um die 50%. Für P. nigriventer existiert bis heute leider kein "Patentrezept" für eine erfolgreiche Aufzucht. Dies bedeutet für "Hobby-Arachnologen" jedoch im Umkehrschluss auch, dass hier noch ein Stück "echte Pionierarbeit" zu leisten ist.
Fazit: Phoneutria stellen einige recht großwerdende und teils auch attraktiv gezeichnete Jagdspinnen.
Wer bereits über Erfahrung mit der Haltung anderer, harmloserer Jagdspinnen verfügt und ein neues Tätigkeitsfeld sucht, der möge sich die Tiere ruhig etwas näher ansehen. Zu bevorzugen seien dann NZ Tiere, da diese in der Regel etwas friedfertiger sind, als Wildfänge.
Adulte WF sollten Haltern vorbehalten sein, die über langjährige Erfahrung im Umgang mit solchen Spinnen verfügen, ihr Agressionspotential ist keineswegs zu unterschätzen!
Mein Dank geht an Peter Klaas, der mir vor Jahren wertvolle Tips zum Umgang mit Spinnen dieser Gattung gab, sowie an Thomas Vinmann, für das zur Verfügung stellen der abgebildeten Exemplare.
Phoneutria fera, cf Oyapok (Jungtier)
Freundliche Grüße,
Stefan
Bitte hier nur Links zu den Bildern einstellen
Danke
Moderatorin
Spinnen der Gattung Phoneutria zählen seit jeher zu den eher selten gepflegten Arten in deutschen Terrarien.
Bedingt durch den allgemeinen Interessenzuwachs an der Pflege labidognather Spinnen im Terrarium sind diese Spinnen jedoch mittlerweile quasi für Jedermann erhältlich. Zeit, sich diese Gattung einmal genauer anzusehen.
Die Gattung Phoneutria (PERTY, 1833) gehört zur Familie der Ctenidae, wie auch Ancylometes und Cupiennius. Trivialnamen sind u. a. Bananenspinne, (Brasilianische) Wanderspinne und auch Kammspinne. Phoneutria stellt mit einige der größten Jagdspinnen überhaupt. Aktuell sind fünf Arten beschrieben: P. bahiensis, P. boliviensis, P. fera, P. nigriventer und P. reidiy.
Dieser Sachstand ist als unbefriedigend anzusehen, da die Existenz weiterer Arten ein "offenes Geheimnis" darstellt. Gerade aus Ländern wie Ecuador und Kolumbien wurden in den vergangenen Jahren immer mal wieder Tiere "versehentlich" mit Fruchtexporten eingeführt, die von Habitus und Verhalten zwar zweifelsfrei der Gattung zu zu schreiben waren, jedoch keiner der beschriebenen Arten entsprachen.
Die Existenz dieser Arten wird auch von südamerikanischen Forschern bestätigt, eine Beschreibung steht jedoch aktuell noch aus. Eine weitere Problematik bei der genauen Identifizierung stellt die extreme Farbdiversität dar, die Vertreter dieser Gattung aufweisen können. Selbst innerhalb derselben Art können die regionalen Farb- und Zeichnungsunterschiede so drastisch ausfallen, dass man meinen könnte, zwei verschiedene Arten vor sich zu haben.
Dies geht so weit, dass sogar die südamerikanischen Spezialisten Schwierigkeiten haben, Arten ohne detailierte taxonomische Untersuchung zu bestimmen. Auch die geografische Distribution ist lediglich eine eher unzureichend bekannte Hilfe. So wurde erst kürzlich in Para, Brasilien eine Spinne entdeckt, die durch taxonomische Untersuchungen als P. fera identifiziert wurde, eine bislang dort nicht nachgewiesene Art. Sowohl Färbung, als auch Habitus weichen denn auch stark vom "Normal-Typus" ab (ähnliche Fundmeldungen sind mittlerweile auch aus Rhondonia, Brasilien gemeldet).
Phoneutria genießt einen eher schlechten Ruf, was die Giftigkeit angeht, zumindest teilweise, nicht ganz zu unrecht.
Die Gattung stellt stellt die giftigste Spinne Amerikas, P. nigriventer. Die früher häufig als "giftigste Spinne der Welt" verunglimpfte P. fera, wird hingegen mittlerweile "freigesprochen": bei Untersuchungen früherer Bissunfälle drängte sich der Eindruck auf, dass wohl P. nigriventer der Verursacher war, die Spinnen waren anscheinend falsch bestimmt worden (mündl. Mitt. BERTANI).
Der erwiesenermaßen giftigste Vertreter der Gattung ist nach aktuellen Erkenntnissen eindeutig P. nigriventer. Während diese Spinne erwiesenermaßen Todesfälle bei Menschen verursacht hat, sind diese als eher selten anzusehen.
Während diese Spinnen generell als äußerst giftig anzusehen sind und leider auch nicht eben "beiß-faul" sind, sind sie doch glücklicherweise recht "geizig" mit ihrem Gift. Auswertungen von Bissunfällen in Brasilien ergaben, dass die überwiegende Mehrheit aller Unfälle (>90 %) recht leicht verliefen.
Dies sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, diese Spinnen als harmlos einzustufen! Bisse solcher Tiere sind selbst bei "nur" minderschweren Vergiftungen extrem schmerzhaft und Bedürfen medizinischer Behandlung. Bei schweren Vergiftungen ist ein Antivenin verfügbar.
Die o. a. Informationen beziehen sich ausschließlich auf P. nigriventer, wie sieht es mit den anderen Phoneutria Arten aus?
Entgegen der Meldungen aus den 30´er bis 50´ er Jahren, die P. fera eine erhebliche Giftwirkung bescheinigen, sind solche Medlungen in den letzten 40 Jahren Mangelware geworden. Auch von den anderen Arten sucht man in allgemein zugänglichen Quellen vergeblich nach dokumentierten Bissunfällen. Diese Tatsache sollte schon stutzig machen, entwickelt die Menschheit doch im allgemeinen reges Interesse an Spinnen, wenn diese erst einmal einen Menschen getötet haben. Solche Meldungen fehlen jedoch für die anderen Arten, außer eben P. nigriventer, komplett.
SCHMIDT gab schon 1976 in der Zeitung "Weserkurier" an, dass "der Biss von P. boliviensis aber selbst für Kinder nicht lebensgefährlich ist". Die jüngsten Untersuchungen von Marta do Nascimento Cordeiro, die die Zusammensetzung der Toxine verschiedener Phoneutria Arten analysierte, stellten einige quantitative Unterschiede bei der Präsenz von Toxin Fraktionen heraus: gerade das für Primaten hochwirksame PhTx1 war in den Gesamt-Toxinen der anderen, neben P. nigriventer untersuchten Arten, eher gering ausgeprägt. Dafür fand man höhere Konzentrationen von den Fraktionen, die ihre stärkste Aktivität bei Amphibien, Reptilien und Insekten entfalten.
Diese Ergebnisse legen nahe, dass die anderen Phoneutria Arten bei Menschen zumindest keine lebensbedrohenden Symptome verursachen können. Als "harmlos" sollte auch ihr Biss dennoch nicht eingestuft werden. Aufgrund der hohen Konzentration an Histamin und Serotonin im Gift dürfte auch ein Biss dieser Spinnen extreme Schmerzen hervorrufen.
Nichtsdestotrotz erachtet der Verfasser die aktuelle Situation, dass vorwiegend P. nigriventer in deutschen Terrarien angetroffen wird, unter Anbetracht der neueren Forschungsdaten als eher paradox: wenn schon "mindergifitge Alternativen" innerhalb derselben Gattung verfügbar sind, sollten gerade diese für die private Haltung bevorzugt werden.
Auf die konkreten Haltungsansprüche dieser Spinnen, soll an dieser Stelle nicht detailiert eingegangen werden, auf einige Unterschiede zur Haltung anderer Jagdspinnen hingegen schon.
Phoneutria können in der Regel wie Cupiennius ssp. gehalten werden, lediglich regionale (sofern bekannt) Feinheiten sollten beachtet und umgesetzt werden (Klimadiagramme). Die Haltung adulter Exemplare bereitet im Regelfall keine größeren Schwierigkeiten, sofern der Schnelligkeit dieser Spinnen Rechnung getragen wird. Wer Jagdspinnen der Gattungen Cupiennius, Heteropoda tec. gepflegt hat, wird wissen, wie schnell solche Spinnen sein können. Phoneutria stehen diesen Gattungen in nichts nach, sodass ein Ausbruch dieser Tiere das primäre Risiko bei der Haltung darstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass Vertreter dieser Gattung, im Gegensatz zu bspw. Cupiennius, als äußerst leicht reizbar anzusehen sind. Vor allem adulte Wildfänge sind mit äußerster Vorsicht zu "genießen", oftmals reichen kleinste "Störungen" (z. B. Betreten des Terrarien-Raumes), um die Tiere in eine agressive Drohstellung gehen zu lassen, die sie bis zu 30 Minuten beibehalten. Aus dieser Drohhaltung heraus können die Spinnen leicht Sprünge absolvieren, sodass es sich empfiehlt, bei Wartungsarbeiten mit äußerster Vorsicht vorzugehen.
NZ Tiere sind nach Erfahrung des Verfassers oft erheblich ruhiger. Dies sollte jedoch nicht zu der Annahme verleiten, die Tiere seien friedlich oder gar berechenbar!
Phoneutria sind und bleiben wilde Tiere, die aufgrund ihres Toxins, ihres reizbaren Naturelles und ihrer Geschwindigkeit eine nicht unerhebliche Bedrohung darstellen können!
Während die Haltung der Adulti bei Beachtung der gebotenen Vorsicht eher problemlos ist, ist die Aufzucht von Jungspinnen oftmals eher problematisch, ja wurde von einzelnen Züchtern in der Vergangenheit sogar als "nahezu unmöglich" beschrieben. Gerade die in jüngster Zeit häufiger gepflegte P. nigriventer ist "berüchtigt" für hohe Mortalitätsraten bei der Aufzucht, in Extremfällen bis zu 99%.
Zuchtversuche mit P. fera (Exemplare aus Franz.-Guyana), die Ende der 90´er liefen, zeigten moderatere Verlustraten um die 50%. Für P. nigriventer existiert bis heute leider kein "Patentrezept" für eine erfolgreiche Aufzucht. Dies bedeutet für "Hobby-Arachnologen" jedoch im Umkehrschluss auch, dass hier noch ein Stück "echte Pionierarbeit" zu leisten ist.
Fazit: Phoneutria stellen einige recht großwerdende und teils auch attraktiv gezeichnete Jagdspinnen.
Wer bereits über Erfahrung mit der Haltung anderer, harmloserer Jagdspinnen verfügt und ein neues Tätigkeitsfeld sucht, der möge sich die Tiere ruhig etwas näher ansehen. Zu bevorzugen seien dann NZ Tiere, da diese in der Regel etwas friedfertiger sind, als Wildfänge.
Adulte WF sollten Haltern vorbehalten sein, die über langjährige Erfahrung im Umgang mit solchen Spinnen verfügen, ihr Agressionspotential ist keineswegs zu unterschätzen!
Mein Dank geht an Peter Klaas, der mir vor Jahren wertvolle Tips zum Umgang mit Spinnen dieser Gattung gab, sowie an Thomas Vinmann, für das zur Verfügung stellen der abgebildeten Exemplare.
Phoneutria fera, cf Oyapok (Jungtier)
Freundliche Grüße,
Stefan
Bitte hier nur Links zu den Bildern einstellen
Danke
Moderatorin
Kommentar