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Einsiedlerkrebse als Kot-Beseitiger?

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  • Einsiedlerkrebse als Kot-Beseitiger?

    Hallo zusammen,

    ich habe das "Problem", dass meine zwei Phelsuma madagaskariensis grandis durch ihre gute Verdauung ganz schön viel Kot im eigenen Heim produzieren.
    Da ich ein recht natürlich gestaltetes Regenwaldterrarium mit vielen Pflanzen, Ästen, Terrassen usw. habe, erweist sich die Kotbeseitigung als schwierig. Mein Pärchen ist zudem auch noch recht scheu und wenn ich versuche die "verarbeiteten" Heimchen zu entfernen, habe ich immer Mühe, sie im Terrarium zu halten.

    So, das war die Einleitung, nun komm ich zu meiner Frage.
    Als ich mit diesem Problem an den Reptilien-Fachmann meines Vertrauens herantrat, sagte er spontan "Da helfen Einsiedlerkrebse - Die Fressen unter anderem den Kot anderer Tiere".

    Hat er recht mit diesem Tipp und habt ihr evtl. Erfahrungen damit bzw. was habt ihr für Lösungsvorschläge?
    Schließlich möchte ich ja, dass meine beiden ("Alpha" und "Centauri") ein sauberes zu Hause haben und sich wohlfühlen.

    Vielen Dank im Voraus für konstruktive Antworten,
    LG, Ron

  • #2
    Ja, die tun das tatsächlich.
    Ein normal großes Terrarium, das echsengerecht eingerichtet ist, kann für die Krebse aber u.U am Boden zu vollgestopft sein, um ihnen ausreichend freie Manövrierfläche zur Verfügung zu stellen.
    Aber in einem großen Terrarium mit entsprechenden freien Laufflächen können die Krebse durchaus bei der Kotbeseitigung hilfreich sein.
    Ein Wasserbecken, Sepiaschulp am Boden und die Möglichkeit, sich zum Häuten in feuchtes Substrat gut einzugraben sind aber unabdinglich.
    Bei mir lebt ein reichlich faustgroßes Exemplar (siehe Thread "kalkhungriger Landeinsiedler") seit zwei Jahren in einem großen (jetzt 260 x 80 x 210 cm) Regenaldterrarium und ist sehr hilfreich dabei, zB. die doch recht beachtlichen Kotwürste größerer Kröten zu entsorgen. Insektenteile und alles welkige pflanzliche frisst er auch.
    Obwohl er klettert (ein von unseren Papageien dort oben abgelegtes "gut reifes" Bananenstück lockte ihn neulich in kürzester Zeit gar bis unter die Drahtgaze) frisst er aber kaum einmal Kot von höher gelegenen Einrichtungsplätzen-das erledigen hier Zophoba Käfer.
    Ausserdem wird der Einsiedler in besagtem Becken durch zwei Gecarcina quadratum unterstützt, die immer dann sichtbar werden, wenn etwas irgendwo bereits leicht zu riechen beginnt. Sei es Pflanze oder abgesoffene Grossschabe. Ansonsten leben diese Krebse sehr verborgen in langen Wohntunnels (länger als mein Arm reicht) und man sieht sie nur nachts mit Taschenlampe raschest wieder in diesen verschwinden.
    Meist hört man sie nur auf ihren nächtlichen Exkursionen durchs Laub rascheln und sieht gar nichts von ihnen.
    Das große Einsiedlerexemplar zeichnet sich im übrigen durch einen für seine Art eher ungewöhnlichen "guten Hunger" aus. Im direkten Vergleich und absolut ist es erstaunlich, wie wenig Nahrung seine kleineren Verwandten in unserem Artbecken benötigen. Man erwarte also nicht zuviel von einer Gruppe kleinerer Einsiedler.
    Last not least sei nicht zu vergessen, dass ein passender Wirbellosenmix zwar hilft, das Terrrarium sauber zu halten, die aktive Reinigung und Kotentfernung durch den Besitzer aber keineswegs obsolet macht und dass auch die Einsiedler Abwechslung wollen und daher zugefüttert werden müssen.

    Zu allerletzt nutze ich den Thread noch für eine nette Einsiedleranekdote: Bei meinem kürzlichen Umzug wurde besagtes großes Exemplar in eine Plastikbox verpackt. Nach einigen Stunden bemerkte ich, dass das Tier irgendwie ein Löchlein im Deckel erweitert hatte, so dass ein Scherenfinger hindurch passte. Im Verlauf von 6-8 Stunden schnitt er sich dann buchstäblich ein großes Ausstiegsloch in den Deckel. Das ganze wirkte sehr zielstrebig, geradezu "intelligent". Da Einsiedlerscheren nicht wirklich zum Schneiden von Plastik geeignet sind, war ausserdem erhebliche Ausdauer und Kraft nötig. Selbst vom Ruckeln der Autofahrt liess er sich nicht vom millimeterweisen Schneiden abhalten. Schon erstaunlich, was die Krebse hier so drauf haben (Kein Einsiedlerlatein, es gibt Zeugen des Vorfalls hier im Forum). Leider war nach erfolgreichem Ausbruch der Umzug noch nicht beendet und so wurden seine Bemühungen nur durch einen Platz in einem hohen Eimer "belohnt".

    Gruß

    Ingo
    Kober? Ach der mit den Viechern!




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