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Cardisoma armatum?

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  • #46
    Cardisoma armatum?

    die mangrovenkrabben heuten sich aber genauso wie die Großen Landkrabben
    lieber nicht oder was meint ihr ???

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    • #47
      Re: Re: Cardisoma armatum?

      sbuerger wrote:
      ...Vergesellschaftung: Gestern habe ich noch mit jemandem gesprochen, der armatum mit Erfolg zusammen mit Landeinsiedlern hält. Ist bei ihm kein Problem, da die Einsiedler sich zur Häutung eingraben und dann keine Gefahr laufen, den Krabben verletzlich in die Quere zu kommen. Generell denke ich, daß es grundsätzlich einfacher ist, verschiedene Krabbenarten gemeinsam zu halten als mehrere Exemplare einer Art, weil dadurch eher Revierkämpfe vermieden werden. Man sollte nur darauf achten, daß die eine Art sich nicht bevorzugt da aufhält, wo die andere sich häutet.

      Tschöö
      Stephan

      Hallo Stephan,
      das ist interessant. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß verschiedene Krabben einer Art sich gegenseitig nicht tolerieren.
      Der Gedanke, Cardisoma armatum mit Coenobita (Landeinsiedlerkrebs) zusammen zu halten, kam mir auch schon, allerdings ist die Wassertiefe hinderlich: ich denke, es besteht die Gefahr, daß die Landeinsiedlerkrebse in das Wasserbecken hereinfallen und nicht mehr herauskommen. Da ich selbst ein paar Coenobita halte, würde ich gerne erfahren, wie Dein Bekannter dieses Problem gelöst hat. Interessieren sich die Cardisoma a. überhaupt für Coenobita oder ignorieren sie sich?

      Gruß,

      Thomas

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      • #48
        Re: Cardisoma armatum?


        Hallo Stephan,

        über eine Antwort würde ich mich immer noch freuen!

        Thomas

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        • #49
          Re: Cardisoma armatum?

          Sorry, hatte leider dank Telekom ein paar Tage kein Internet und konnte daher nicht ins Forum.
          Megaman: Meinen Bekannten konnte ich auch gerade eben erst wieder sprechen. Er hat in seinem Gesellschaftsbecken zwei Wasserteile (Süß- und Brackwasser), die beide sehr flach sind. Die Coenobita laichen im Wasser ab und müssen daher von Zeit zu Zeit sowieso da rein. Ich denke, das Problem sollte auch bei einem tiefen Wasserteil minimiert werden, indem man a) über die ganze Breite des Wasserteils eine Rampe zum Landteil laufen läßt und b) keine Klettergelegenheiten über dem Wasserteil plaziert. Letzteres ist aber nur Theorie, Erfahrungen habe ich da keine.
          Alfred: Wie gesagt, ich halte die Vergesellschaftung mehrerer Arten für weniger problematisch als eine zu hohe Population derselben Art. Wenn die Mangrovenkrabben kleiner als die Landkrabben sind, haben sie außerdem die Möglichkeit, nach der Häutung enge Versteckplätze aufzusuchen, wo die Landkrabben sie kaum erwischen könnten. Daß aber irgendwann ein unglücklicher Zusammenstoß passiert, kann man bei keiner Vergesellschaftung ausschließen.
          Ich habe saisonweise ohne Probleme meine Krabbe zusammen mit Flußkrebsen im Wasserteil gehalten. Das scheint mir die risikolosteste Vergesellschaftung zu sein, da Astacus-Arten u.ä. praktisch voll aquatil, kleiner und schneller sind als die Krabben, ziemlich versteckt leben und nach der Häutung eine viel kürzere Aushärtungszeit haben als die Giganten in der Nachbarschaft.

          Tschöö
          Stephan
          Sternotherus odoratus, Pelomedusa subrufa
          Ambystoma mexicanum
          http://axolotl.profiforum.de

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          • #50
            Re: Cardisoma armatum?


            Danke für die Konversation. Ich werde bei Fragen auf Eure Erfahrungen zurückgreifen.

            Gruß,
            Thomas

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            • #51
              Re: Cardisoma armatum?

              Hallo Thomas,

              ich halte seit mehreren Jahren Cardisoma armatum und habe durch positive sowie leidvolle Erfahrungen viel über diese Tiere gelernt. Wenn du Fragen hast, kannst du dich jederzeit an mich wenden. Ich weiß, wie wenig brauchbare Literatur es über Krabben gibt.
              Sehr wichtig ist, dass du bei der Nahrung auf ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis achtest oder noch besser Futter mit Calcium-Überschuss verwendest. Cardisoma armatum ist bevorzugt Vegetarier, obwohl sie natürlich auch tierisches Futter frisst. Falls du noch konkrete Fragen hast - wie gesagt - frag...

              Viele Grüße
              Jana

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              • #52
                Unterscheidung Geschlechter

                Zur Unterscheidung der Geschlechter bei Krabben:

                Also mit einer ovalen Form des Körpers hat die Geschlechterbestimmung nichts zu tun. Männchen und Weibchen unterscheidet man durch die Breite ihres unter den Bauch geklappten Schwanzsegments. Weibchen haben eine sehr breite "Klappe", die fast den gesamten Bauch bedeckt. Männchen hingegen haben eine sehr schmale "Klappe". Bei Cardisoma armatum kann man wegen der Größe sehr gut erkennen, welches Geschlecht das Tier hat. Bei meinen kleinen Sesarma bidens wird das schon schwieriger, aber wenn die Krabbe nahe an die Scheibe kommt und ihren Bauch zeigt, sieht man ebenfalls, ob sie eine schmale oder breite "Klappe" hat. Außerdem haben Weibchen, wenn sie ihre Klappe öffnen, auf beiden Seiten je drei "Chitinfinger", die mit kleinen Härchen besetzt sind. mit diesen "Fingern" hält das schwangere Weibchen ihre Eier, die unter der Klappe hervorquellen, zusammen.

                Viele Grüße
                Jana

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                • #53
                  Mehrere Krabbenarten in einem Becken

                  Hallo Alfred17,

                  ob du mehrere Krabbenarten zusammen halten kannst, hängt einzig und allein von dem individuellen Charakter der einzelnen Krabben ab. Ich habe beispielsweise Searma bidens (rote Mangrovenkrabbe) und Cardisoma armatum (Riesencolorkrabbe oder welche abartigen deutschen Bezeichnungen es noch geben mag) viele Monate ohne Komplikationen zusammen gehalten. Offensichtlich kannten sich die Tiere untereinander und entwickelten keine Aggressionen. Eines Tages machte ich dann den verheerenden Fehler, ein neues Cardisoma-armatum-Weibchen in die Gemeinschaft einzufügen. Mein Sesarma-bidens-Männchen akzeptierte die neue Krabbe überhaupt nicht. Obwohl der Kleine gegenüber der Cardisoma weit unterlegen ist (Cardisoma ist ja viel größer als Sesarma), richtete er sich auf, um größer zu wirken, und griff das große Cardisoma-Weibchen immer wieder an. Sie ließ sich natürlich von dem kleinen Sesarma-Männchen wenig beeindrucken. Als ich jedoch einige Tage später nach Hause kam, hatte der Kleine eine Schere und zwei Beine eingebüßt. Er war also zu dreist geworden. Auch nach diesem Tiefschlag sah das Sesarma-Männchen seine Unterlegenheit nicht ein. Anstatt sich in sicherem Abstand zu dem Cardisoma-Weibchen zu halten, versuchte er weiterhin, ihr zu drohen. Einige Tage später fand ich von dem Männchen nur noch wenige Beine und eine Schere. Der Rumpf ist nie wieder aufgetaucht. Er hat also für seine Selbstüberschätzung bitter bezahlt. Ich bin aber überzeugt, dass das Cardisoma-Weibchen ihn in Ruhe gelassen hätte, wenn er nicht so offensiv gewesen wäre. Jedenfalls halte ich seit damals meine Sersarma bidens und meine Cardisoma armatum in getrennten Unterkünften.
                  Das würde ich dir ebenfalls empfehlen, da es gerade bei verschieden großen Krabbenarten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Kannibalismus kommen kann.

                  Viele Grüße
                  Jana

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                  • #54
                    Re: Cardisoma armatum?

                    Hallo zusammen,

                    ich habe drei sehr schönen exemplare der cardisoma armatum und lange hab ich nach diesem Forum gesucht, da die infos über meine Lieblinge ja doch sehr spärlich sind.

                    Ich habe da einige fragen, aber erst die Grundinformationen.

                    Delta 80 Eckaquarium mit relativ groben Kies als Bodengrund und einem von der Ecke ausgehenden "Wurzelpark", der allen drei Tieren eine eigene mögliche Landzone bildet. Das becken ist flächendeckend ca. 20 cm hoch mit Wasser gefüllt (Filter und Heizung natürlich vorhanden, die Wurzeln sind teils unter, teils über Wasser. Auf dem Boden im Wasser liegen viele Lavasteine, die bevorzugt nachts hin und her geräumt werden. Durch die Wurzelkonstruktion ergeben sich viele Hölen und Unterständeunter Wasser, im Freien halten sich die Versteckmöglichkeiten sehr in grenzen. Gefüttert wird mit Obst, Fisch, gekochten Spaghetti (offensichtliches Lieblingsessen, lebenden Heuschrecken(nettes Jagdverhalten der Krabben!) und Salat. Hin und wieder stecke ich kräftige Triebe aus einem meiner Aquarien in den Boden, ihr könnt euch ja denken, was damit passiert...

                    Da effektiv nix zum Buddeln vorhanden ist, mache ich mir nach dem lesen aller Beiträge schon fast Vorwürfe. Brauchen die das wirklich? Alle drei wirken meist sehr entspannt, sitzen viel auf den Wurzeln rum und klettern extrem viel.

                    Die Krabben habe ich nun seit gut 9 Monaten, bis jetzt hat sich noch keine gehäutet. Ist das normal? Wie ist da der zeitliche Zyklus?


                    Leider wurde ich vom Verkäufer sehr schlecht beraten, ich hoffe, ihr könnt mir etwas helfen.

                    vielen Dank

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                    • #55
                      Re: Cardisoma armatum?

                      thimo wrote:
                      Hallo zusammen,

                      ich habe drei sehr schönen exemplare der cardisoma armatum und lange hab ich nach diesem Forum gesucht, da die infos über meine Lieblinge ja doch sehr spärlich sind.

                      Ich habe da einige fragen, aber erst die Grundinformationen.

                      Delta 80 Eckaquarium mit relativ groben Kies als Bodengrund und einem von der Ecke ausgehenden "Wurzelpark", der allen drei Tieren eine eigene mögliche Landzone bildet. Das becken ist flächendeckend ca. 20 cm hoch mit Wasser gefüllt (Filter und Heizung natürlich vorhanden, die Wurzeln sind teils unter, teils über Wasser. Auf dem Boden im Wasser liegen viele Lavasteine, die bevorzugt nachts hin und her geräumt werden. Durch die Wurzelkonstruktion ergeben sich viele Hölen und Unterständeunter Wasser, im Freien halten sich die Versteckmöglichkeiten sehr in grenzen. Gefüttert wird mit Obst, Fisch, gekochten Spaghetti (offensichtliches Lieblingsessen, lebenden Heuschrecken(nettes Jagdverhalten der Krabben!) und Salat. Hin und wieder stecke ich kräftige Triebe aus einem meiner Aquarien in den Boden, ihr könnt euch ja denken, was damit passiert...

                      Da effektiv nix zum Buddeln vorhanden ist, mache ich mir nach dem lesen aller Beiträge schon fast Vorwürfe. Brauchen die das wirklich? Alle drei wirken meist sehr entspannt, sitzen viel auf den Wurzeln rum und klettern extrem viel.

                      Die Krabben habe ich nun seit gut 9 Monaten, bis jetzt hat sich noch keine gehäutet. Ist das normal? Wie ist da der zeitliche Zyklus?


                      Leider wurde ich vom Verkäufer sehr schlecht beraten, ich hoffe, ihr könnt mir etwas helfen.

                      vielen Dank
                      meine haben sich noch garn nicht geheutet,ich glaube das die Tiere ab einem Bestimmten alter sich nicht mehr heuten!!!
                      weiß ich aber auch nicht genau!!!!

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                      • #56
                        Unterkunft, Ernährung, Häutung

                        Hallo Thimo,

                        als ich die Forumbeiträge über Krabbenhaltung mit Erde, Sand und Gängegraben las, ging es mir genauso wie dir bzgl. der Vorwürfe und des schlechten Gewissens. Ich halte meine Krabben ähnlich wie du mit Kies, Steinen, Wurzeln, Rinden und durchgängigem Wasserteil. Meine persönliche Meinung ist, dass die Tiere auch mit diesem Lebensraum gut klarkommen. Sicher wäre gerade für Landkrabben die Möglichkeit, Gänge in Erde graben zu können, sehr angenehm, aber es wird auch ohne gehen. In der Natur leben die Tiere ja sicher auch in unterschiedlichen Lebensräumen. Außerdem stelle ich mir die Frage, wie man einen Erdteil sauberhalten will. Meine Krabben haben einen sehr aktiven Stoffwechsel und scheiden viel aus. Ein durchgängiger Wasserteil mit herausnehmbaren Landflächen ist da viel leichter zu reinigen. Wahrscheinlich ist es in Summe für die Tiere besser, du lässt den Lebensraum wie er ist, anstatt ihnen viel Stress mit absoluter Neugestaltung zu bescheren.

                        Zur Ernährung will ich noch einmal darauf hinweisen, dass du zwingend darauf achten musst, dass die Nahrung ein ausgewogenes Calcium-Phosphor-Verhältnis oder Calcium-Überschuss aufweist. Zu viel Phosphor und zu wenig Calcium ist auf Dauer sehr schädlich. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung.
                        Futter mit viel Ca-Anteil ist z.B.: Brunnenkresse, Löwenzahn, Spinat (aber nicht zu viel füttern wegen der Oxalsäure), Aprikose, Brombeere, Endivie, Bokolikeimlinge...
                        Futter mit ausgewogenem Ca-P-Verhältnis ist z.B.: Karotten, Kirschen, Kiwis, Mangos...
                        Die oft verfütterten Dinge wie Apfel, Banane, Birne haben durchschnittlich ein Ca-P-Verhältnis von 1:40 und sollten nur sparsam gefüttert werden und mit ausreichend Ca-Zufuhr kompensiert werden. Du kannst auch zusätzlich Ca-Pulver, welches im Zoohandel zur Nahrungsergänzung für Reptilien erhältlich ist, auf das Futter geben. Auch Sepiaschale oder Eierschalen werden als Kalk-Spender angenommen.
                        Bitte nie Petersilie an Krabben verfüttern, weil sie wegen des Blausäureanteils sehr giftig ist. Die Tiere können erblinden oder gar sterben.
                        Landkrabben ernähren sich lieber vegetarisch als tierisch. Es wäre gut, wenn du den Speiseplan mit überwiegend pflanzlicher Kost und ab und zu tierischem Futter gestaltest. Dabei ist zu beachten, dass schieres Fleisch (also Teile eines Tieres, nicht das ganze Tier, z.B. Muschelfleisch, Herzfleisch...) auch ein sehr ungünstiges Ca-P-Verhältnis aufweist. Also sparsam füttern. Aber so etwas gibst du deinen Krabben ja eh nicht.

                        Zum Thema Häutung: Also nach 9 Monaten ist noch kein Anlass zur Panik. Die Häufigkeit der Häutung ist unter anderem vom Alter der Krabbe abhängig. Kleine, junge Krabben häuten sich öfter als große, alte Krabben. Die kleinen müssen ja noch wachsen, während die großen nur noch sehr sehr langsam wachsen.
                        Ein weiterer Einflussfaktor ist die Ernährung. Tiere, die reichlich Futter bekommen, wachsen natürlich schneller als Tiere, die sparsam gefüttert werden.
                        Die Häutungshäufigkeit kann schätzungsweise variieren von zweimal im Jahr bis einmal alle zwei Jahre oder noch seltener. Ich habe ein sehr kleines Männchen, welches sich in den reichlich zwei Jahren, die ich ihn jetzt habe, zweimal gehäutet hat. Große Krabben häuten sich viel seltener.
                        Gerade für die Häutung ist natürlich viel Calcium wichtig. Calcium-Mangel bremst die Häutung ebenfalls. Woher soll der neue Panzer auch gebildet werden?
                        Zusammenfassend: Wenn du eher große Tiere besitzt, sind die schon etwas älter und häuten sich selten. Warte einfach ab. Wenn den Krabben ihr alter Panzer zu eng ist, werden sie sich schon häuten.

                        Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen. Bei weiteren Fragen - du weißt, an wen du dich wenden kannst.

                        Viele Grüße
                        Jana

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                        • #57
                          Re: Cardisoma armatum?


                          Hallo.

                          Es freut mich, daß man hier sachlich und fachbezogen diskutieren kann. Dies ist in den DGHT-Foren ja nicht überall möglich, wie bestimmt jeder von Euch schon mal festgestellt hat. Auch freut es mich, daß dieses Thema so viele Interessierte angelockt hat. Ich habe nicht damit gerechnet, daß ich doch so viele Leute erreiche, die C.a. pflegen.
                          Gestern habe ich in einem Tierfachgeschäft drei ausgewachsenen C.a. gesehen, in einem Terrarium (ca. 60 cm x 60 cm Grundfläche) mit keinen Versteckmöglichkeiten, die Bodenschicht war 1 cm mächtig, die einzige Möglichkeit, in diesem trockenen Becken an Wasser zu kommen, war ein Trinkgefäß für Reptilien, das Wasser war total verdreckt und kaum 1 cm hoch, das Futter bestand aus Schildkrötensticks. Die Kritik an dieser Art der Haltung spare ich mir hier, denn ich möchte einige Fragen stellen: Wie sieht das Konkurrenzverhalten von C.a. aus? Ich habe gelesen, daß jedes Tier seinen eigenen Wasserbereich haben muß, da es sonst zu Streitigkeiten kommt. Keine der drei C.a. hatte noch alle Gliedmaßen, aber ich weiß auch nicht, wie lange sie schon in diesem Becken leben. Meine eigene Erfahrung sagt mir, daß es sehr riskant ist, verschiedene Tiere, die auch gleich groß sind, zusammen zu halten. Gibt es eine Möglichkeit des friedlichen Zusammenlebens? Was haltet ihr von Schildkrötensticks als Futter?

                          Gruß,
                          Thomas

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                          • #58
                            Re: Re: Cardisoma armatum?

                            Erst mal vielen Dank für eure Antworten, ich bin jetzt deutlich beruhigter.

                            Meine drei, es sind zwei kleine und eine richtig große, habe ja auch nur eine Wasserstelle, die sie sich aber relativ friedlich teilen. Es kommt natürlich hin und wieder zu kleinen Streitereien, die aber durch kurze Flucht meist schnell geregelt sind. Bis jetzt mussten noch keinerlei Gliedmaßen dran glauben.
                            Ich habe die drei auch schon beobachtet, wie sie friedlich im Wasser zusammen saßen.
                            Das mit den eigenen Terretorien unter wasser halte ich also für nicht so wichtig. Interessant wird das aber evtl bei der Häutung.

                            Zoogeschäfte mit deratigem Verhalten gehören bestraft.

                            Schildkrötensticks klingen nicht so verkehrt...

                            Achtet ihr auf Wasserwerte? Bereitet ihr das Wasser auf?

                            Kommentar


                            • #59
                              Konkurrenzverhalten, Schildkrötensticks

                              Hallo Thomas,

                              Meiner Meinung nach wird das Konkurrenzverhalten der Krabben am meisten durch den individuellen Charakter der Tiere selbst bestimmt. Ich habe ein sehr großes Cardisoma-Weibchen, welches Artgenossen nie nah an sich heranlässt und bei Überschreiten ihres Distanzbereichs sofort droht oder vertreibt. Sie ist allerdings die einzige. Alle anderen Krabben laufen bei Begegnung kampffrei aneinander vorbei. Sie klettern sogar übereinander, ohne dass dies das überkletterte Tier stören würde.
                              Sicher spielt auch die Grundfläche des Aquaterrariums eine Rolle, aber wohl eher eine untergeordnete, sofern ein Mindestmaß an Platz ist. Als ich letztes Jahr für eine Woche im Urlaub war, war ich aus Transportgründen gezwungen, fünf C.a. auf eine Grundfläche von 30x60 cm zu pferchen. Das klingt bestialisch, war aber nur eine Woche lang und ich hatte keine Wahl, da ich in meiner neuen Heimatstadt noch niemanden für die Urlaubspflege gefunden habe. Während dieser Woche auf engstem Raume haben sich die fünf C.a. gegenseitig nicht einmal angegriffen.
                              Also ich kann nicht bestätigen, dass jedes Tier seinen eigenen Wasserbereich bräuchte. In meinem Becken laufen sie - wie gesagt - friedlich nahe aneinander vorüber.
                              Etwas kritischer ist das Konkurrenzverhalten meistens, wenn man ein neues Tier in eine "eingeschworene" Gemeinschaft hineinbringt. Oft dauert es einen oder zwei Tage, bis der Neue akzeptiert wird. Aber dann gibt es im Regelfall keine Angriffe oder Drohungen mehr.
                              In all den Jahren, die ich Krabben halte, ist es erst einmal vorgekommen, das C.a. untereinander Kämpfe mit Gliedmaßenverlust hatten. Dieser Fall trat auf, als mein oben schon beschriebenes sehr großen Weibchen (namens Kleopatra) schwanger gewesen war. Nachdem sie abgelaicht hatte, wurde sie sehr aggressiv. Sie hat zwei andere Krabben angegriffen und beschädigt (Verlust einer Schere und zweier Beine). Ich habe dann Kleopatra drei Wochen isoliert gehalten und nach dieser Zeit resozialisiert. Seitdem lebt sie wieder komplikationsfrei mit den anderen zusammen. Weibliche Krabben haben wahrscheinlich einen Schutzrelax nach Ablegen ihrer Brut und wollen andere Krabben in der Nähe der Ablaichstelle nicht dulden.
                              In dem von dir beschriebenen Zoohandlungsbecken können die Tiere noch nicht lange gelebt haben (und werden es wahrscheinlich auch nicht mehr lange). Nach meinem Wissen benötigen auch Landkrabben ZWINGED Wasser und hohe Luftfeuchtigkeit für die Atmung, obwohl sie ihre Kiemen zu einer Art Lunge umgebildet haben. Diese Schale mit 1 cm Dreckwasser wird dieses Bedürfnis kaum erfüllen. Denkbar ist, dass die Tiere schon mit fehlenden Gliedmaßen in der Zoohandlung angeliefert wurden. Wie auch immer, ich persönlich habe keine negativen Erfahrungen mit der Unverträglichkeit gleichgroßer Tiere gemacht. Ich achte auch immer auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Männchen und Weibchen.
                              Friedliches Zusammenleben kann man nicht bewusst herbeiführen. Förderlich ist sicher ausreichend Platz und Versteckmöglichkeit, sowie das Füttern direkt in die Schere, damit jeder etwas hat. Aber gegen einen aggressiven Krabbencharakter können wir nichts machen.

                              Zu den Schildkrötensticks:
                              Interessant ist dazu folgende Internetseite über Landschildkröten, die man - glaube ich - weitgehend auf Landkrabben übertragen kann:

                              http://www.reptilien.reptilnet.de/ernaerung_von_landschildkroeten.htm

                              Landkrabben sind bevorzugt Vegetarier genauso wie Landschildkröten und deswegen dürfte der hohe Eiweißgehalt in den Futtersticks für Landkrabben ebenso ungewohnt und schädlich sein wie für die Landschildkröten, d.h. zu schnelles Wachstum und Nierenschäden.

                              Hast du in der Zoohandlung eigentlich jemanden darauf hingewiesen, wie artwidrig diese armen Tiere dort gehalten werden? Ich konnte vor Bestürzung mein Mittagessen gar nicht beenden.

                              Viele Grüße
                              Jana

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                              • #60
                                Re: Cardisoma armatum?

                                Hallo,

                                ich wollte Dir ganz bestimmt nicht Dein Mittagessen vermiesen...
                                Ich habe einen Bekannten, der dort arbeitet, darauf hingewiesen. Sofort griff er zur Spritze, um die Luft- und Bodenfeuchtigkeit zu erhöhen, auch das Wasserbecken wurde aufgefüllt (nicht ausgewaschen). Ebenfalls sagte ich ihm, daß C.a. meines Erachtens gerne Gänge in die Erde buddeln und Rückzugsmöglichkeiten mögen. Mal sehen, ob sich auf die Dauer was ändert, oder ob die Tiere schnell verkauft werden. Wenn sie verkauft werden, dann hoffentlich an jemanden, der sich nicht auf die Auskünfte der Verkäufer verlässt (auch hier konnte mir keiner bestätigen, daß es sich um C.a. handelt, aber ich bin mir ziemlich sicher), sondern versucht, sich selbst schlau zu machen.

                                Gruß und Danke für die Antwort,
                                Thomas

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