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Rosenkäfer und Regenwürmer

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  • Rosenkäfer und Regenwürmer

    Ich habe mir vor circa 4 wochen rosenkäferlarven gekauft und ihnen ein terrarium mit guter erde aus omas garten eingerichtet,
    da war natürlich auch ein regenwurm mit drin, ich habe die erde nicht gebachen sondern direkt ins terrarium getan,
    und gestern entdeckte ich eine wahre invasion kleiner regenwürmer,
    muss ich die raussammeln oder stören sich die rosenkaferlarven und die regenwürmer nicht?

  • #2
    Re: Rosenkäfer und Regenwürmer

    Hi Karid,
    eigentlich tun die sich nichts, sind aber natürlich Nahrungskonkurrenten. Besser ist vielleicht auch noch etwas grobe Komposterde zu verwenden, weil sich da ja noch viel Essbares für die Larven findet.
    Wir haben aber ein interessantes Phänomen im Garten. In unserem Kompost sind gar keine Regenwürmer mehr, seit wir Nashornkäfer haben! Der ganze Kompost ist voll mit Nashornkäferengerlingen aber kein Wurm mehr da! Ihre Aufgabe erfüllen sie aber auch ganz hervorragend. Kann also vielleicht sein, dass es eher den Regenwürmern schadet, als den Larven!
    Liebe Grüße
    Miss Meyer

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    • #3
      Re: Rosenkäfer und Regenwürmer

      Hallo karid,
      pack doch einen Teil deiner Regenwürmer ins Terrarium zu den Anolis und Geckos. Ich könnte mir vorstellen, dass die auch mal davon naschen.

      @miss meyer
      In den verschiedenen Komposthaufen und Hochbeeten bei mir ziehen die Nashornkäferlarven die holzhaltigen trockeneren Bereiche vor und die Regenwürmer ballen sich in Klumpen immer in doch eher feuchteren Bereichen (Laub, Obstreste usw.).

      Erstaunlich finde ich die enorme Zunahme dieser Käfer in den letzten Jahren, weißt du ob das nur auf Berlin beschränkt ist, oder sind die überall häufiger geworden?

      Gruß, Heinz

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      • #4
        Re: Rosenkäfer und Regenwürmer

        Hi Heinz,
        die Nashornkäfer sind in letzter Zeit allgemein häufiger geworden. Ein Grund ist definitiv die Adaption der Lebensweise der Larven an Komposthaufen. Ein weitere Grund könnte mit der Klimerwärmung zusammenhängen. Es gibt ein typisches Indikatortier, das die Erwärmung belegt, in dem es seinen Lebensraum in den letzten Jahren immer weiter nach Norden ausdehnt: Es ist die Baumwanze Graphosoma italicum Müller. Sie wird oft Streifenwanze genannt, da sie rot schwarz längsgestreift ist. Sie kommt ursprünglich aus dem mediteranen Raum, lebt aber mittlerweile auch fast überall in Deutschland. (Einfach mal im Hochsommer auf großen Doldenblüten nachsehen; sie ist sehr häufig!) Da gerade große Insekten wie der Nashornkäfer eine gewisse Mindestemperatur benötigen, ist also ein Zusammenhang mit dem Klima wahrscheinlich. Die Larven brauchen Wärme, um schnell wachsen zu können und vor allem das Vollinsekt braucht die Temperatur, um seinen Metabolismus aufrecht erhalten zu können. Deshalb leben so große Arten, wie Goliathkäfer auch nicht in unseren Breiten, sondern ausschließlich in den Tropen. Der Metabolismus von Insekten stößt bei diesen Dimensionen auch an seine Grenzen (Tracheenatmung, offener Stoffkreislauf etc.), so dass Insekten nicht beliebig groß werden können.
        Ist nen bisschen umfangreich geworden, aber vielleicht wars ja interessant...
        Liebe Grüße
        Miss Meyer

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        • #5
          Re: Rosenkäfer und Regenwürmer

          Hallo Miss Meyer,
          das war tatsächlich interessant.
          Der Hauptgrund ist sicher die Kompostadaption, das mit der Erwärmung scheint mir doch ein bisschen hypothetisch,... ich weiß nicht. Die Entwicklung findet ja doch im Kompost statt und da ist die Temperatur sowieso viel höher, unabhängig von der Erwärmung.

          Der Vorteil der Nashornkäfer gegenüber den Maikäfern selbst ist sicher auch noch der dass die Nashornkäfer keine Blätter fressen und somit nicht als Schädlinge gesehen werden und damit nicht so Insektizidgefährdet sind.

          Die Streifenwanzen sind übrigens bildhübsch, ich habe sie auch schon mal gesehen, wusste allerdings nicht dass sie als Indikator gesehen werden.

          Gruß, Heinz

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