Auf einem Waldlehrpfad bin ich auf das Thema Regenwürmer gestoßen. Der "Lumbricus badensis", der (badische) Regenwurm z.B. lebt nicht nur im tiefen Boden, sondern muss hin und wieder an die Oberfläche, denn er verarbeitet jährlich die Menge von etwa 2 Kubikmeter Laub, das er von der Bodenoberfläche in den Boden hinunterzieht.
Mich interessiert die Wortherkunft und die Bedeutung. Das Wort /lumber/ist Englisch und bedeutet "Holz" - gegenüber /timber/, als Einzelbegriff für "Holz", auch als Sammelbegriff, für eine ganze Industrie: die Holzindustrie, die Forstwirtschaft, der Inbegriff des Holzfällens, der Holzverarbeitung in Sägewerken ist "lumbering". - "Timber" ist ein anderer Begriff für "Wald", "zum Wald gehörend".
Jetzt zur Sprachstruktur. Bestimmte Konsonantengruppen verändern sich mit der Zeit, besonders in der Umgebung der sie begleitenden Vokale. Manche Konsonanten (ver)schwinden einfach, sie werden in der Umgebung anderer Konsonanten und Vokalen abgeschliffen, zusammengezogen und umgeformt. Ein weiteres englisches Wort, das aber keine sprachliche Übereinkunft für die Bildung des Wortes Regenwurm gefunden hat, ist /lubricate/ "schmieren, gleiten". Das sieht schon ganz ähnlich aus. Hier fehlt lediglich der Konsonant /m/. Beide Wörter /lumber/ und /lubricate/ gehen möglicherweise auf das Lateinische zurück, denn Lateinisch und Griechisch, wie Deutsch und Englisch, sind miteinander verwandt, denn sie gehören in die große Sprachfamilie des Indo-Europäischen.
Der genannte Regenwurm hat nun nichts mit Regen, dem Niederschlag zu tun, sondern er ist ein äußerst "sich-regen-der", mobiler Typ des Waldes. Was ist die Ursache dieser Mobilität? Er "gleitet", er "schmiert sich" durch den Boden. Denn "Lubricate" ist das Wort für den technischen Begriff "Schmiermittel". Hier kommt zur Bildung dieses Wortes eine weitere Komponente hinzu:
"blubber". Das ist die Speckschicht der Haut eines Wales, die zu Öl verkocht, zum Schmiermittel wird. Und "blubb" ..."blubb", wir hören das Geräusch schon, sind die beim Kochen entstehenden Blasen. Also noch eine Lautmalung dazu. Im zeitlichen Verlauf der Sprache ist der Anfangskonsonant "b" verschwunden, und ein weiteres "b", und ein "e", so dass ein "(.)lub(..)r-i-c-us" entstand. "Lumbricus" und "Lubricus", ein "Waldbewohner", und ein ganz "Schmieriger". Zwei unterschiedliche Ausdrucksweisen für denselben Begriff. Die allgemein gepflogene Ausdrucksweise hat sich beim Waldregenwurm für "Lumbricus" entschieden und keinesfalls für seine Eigenschaft als Schmierer. - Ein anderer "Wald"-Genosse ist der "Timberwolf", der Wolf der subarktischen Wälder Nordamerikas. Bei diesem Waldbewohner hat man sich für "timber" ent-schieden und nicht für "lumber", es gibt also keinen "Lumberwolf", um ihn zu unterscheiden von seinem Kollegen der Steppen und offenen Landschaften, den Coyote.
Das sind unsere Konventionen, unsere Vereinbarungen zur Gestaltung unserer Sprachwelt: beliebige und willkürliche Komponenten. Es wird daher keinen "Lubricus (badensis)" geben. Er mag sich noch so "geschmiert" benehmen, er bleibt ein Waldwurm.
Mich interessiert die Wortherkunft und die Bedeutung. Das Wort /lumber/ist Englisch und bedeutet "Holz" - gegenüber /timber/, als Einzelbegriff für "Holz", auch als Sammelbegriff, für eine ganze Industrie: die Holzindustrie, die Forstwirtschaft, der Inbegriff des Holzfällens, der Holzverarbeitung in Sägewerken ist "lumbering". - "Timber" ist ein anderer Begriff für "Wald", "zum Wald gehörend".
Jetzt zur Sprachstruktur. Bestimmte Konsonantengruppen verändern sich mit der Zeit, besonders in der Umgebung der sie begleitenden Vokale. Manche Konsonanten (ver)schwinden einfach, sie werden in der Umgebung anderer Konsonanten und Vokalen abgeschliffen, zusammengezogen und umgeformt. Ein weiteres englisches Wort, das aber keine sprachliche Übereinkunft für die Bildung des Wortes Regenwurm gefunden hat, ist /lubricate/ "schmieren, gleiten". Das sieht schon ganz ähnlich aus. Hier fehlt lediglich der Konsonant /m/. Beide Wörter /lumber/ und /lubricate/ gehen möglicherweise auf das Lateinische zurück, denn Lateinisch und Griechisch, wie Deutsch und Englisch, sind miteinander verwandt, denn sie gehören in die große Sprachfamilie des Indo-Europäischen.
Der genannte Regenwurm hat nun nichts mit Regen, dem Niederschlag zu tun, sondern er ist ein äußerst "sich-regen-der", mobiler Typ des Waldes. Was ist die Ursache dieser Mobilität? Er "gleitet", er "schmiert sich" durch den Boden. Denn "Lubricate" ist das Wort für den technischen Begriff "Schmiermittel". Hier kommt zur Bildung dieses Wortes eine weitere Komponente hinzu:
"blubber". Das ist die Speckschicht der Haut eines Wales, die zu Öl verkocht, zum Schmiermittel wird. Und "blubb" ..."blubb", wir hören das Geräusch schon, sind die beim Kochen entstehenden Blasen. Also noch eine Lautmalung dazu. Im zeitlichen Verlauf der Sprache ist der Anfangskonsonant "b" verschwunden, und ein weiteres "b", und ein "e", so dass ein "(.)lub(..)r-i-c-us" entstand. "Lumbricus" und "Lubricus", ein "Waldbewohner", und ein ganz "Schmieriger". Zwei unterschiedliche Ausdrucksweisen für denselben Begriff. Die allgemein gepflogene Ausdrucksweise hat sich beim Waldregenwurm für "Lumbricus" entschieden und keinesfalls für seine Eigenschaft als Schmierer. - Ein anderer "Wald"-Genosse ist der "Timberwolf", der Wolf der subarktischen Wälder Nordamerikas. Bei diesem Waldbewohner hat man sich für "timber" ent-schieden und nicht für "lumber", es gibt also keinen "Lumberwolf", um ihn zu unterscheiden von seinem Kollegen der Steppen und offenen Landschaften, den Coyote.
Das sind unsere Konventionen, unsere Vereinbarungen zur Gestaltung unserer Sprachwelt: beliebige und willkürliche Komponenten. Es wird daher keinen "Lubricus (badensis)" geben. Er mag sich noch so "geschmiert" benehmen, er bleibt ein Waldwurm.
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