Ja, wir haben beim graben mal wieder was intressantes gefunden. Und zwar die Larve eines Hirschkäfers. Ein stattliches Exemplar. Die Münze eist ein 1€ Stück zum Größenvergleich.
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Hirschkäferlarven gefunden im Häkselhaufen
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Die Größe des Engerlings und seine Werkzeuge. Nashornkäferengerlinge haben wir auch im Haufen, die sind ähnlich, aber kleiner. Zusammengesetzt ist der Haufen aus Kiefer, Eiche, Traubenkirsche, Buschwerk, Birke und Eichenblätern.
Schau mal seite 8 dieser PDF von Dr. Altmüller. http://cdl.niedersachsen.de/blob/ima...983105_L20.pdf
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Moin Moyra,
auf beiden Bildern ist ohne jeden Zweifel eine Scarabaeidenlarve zu erkennen. Der Größe entsprechend wäre es dann oryctes nasicornis, der Nashornkäfer. Hirschkäferlarven sind es definitiv nicht.
Viele Grüße
klaas
Edit: Die Larven bei Dr. Altmüller sind durch die Bank ebenfalls keine Hirschkäferlarven, sondern durch die Bank Scarabaeidenlarven und allesamt falsch bestimmt. Die große dürfte ebenfalls Oryctes nasicornis sein (leichte Unsicherheit hier, weil möglicherweise doch die einzige Lucanus-Larve, hier aber nicht erkennbar), die kleineren eher Cetonia oder Protaetia, also Rosenkäfer.Zuletzt geändert von Klaas Reißmann; 08.09.2008, 13:34.
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Hallo!
Das ist ja schon ziemlich peinlich!
Mir sehen die Hirschkäfer auch sehr manipuliert bzw. tot aus.
Bei den Larven ist auch sehr deutlich zu erkennen, dass es sich nicht um Lucaniden-Larven handelt. Wie kann denn sowas publiziert werden??
Grüße Thomas
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Und wie wird dann aus einer 7cm fast 8cm Larfe ein Käfer von ca 4 cm länge?
Ich habe noch nie von einem Schrupfprozess gehört.
Ich hab hier auch nochmal ein englisches Dokument http://maria.fremlin.de/stagbeetles/stridulation.html das Geräusch konnte diese Larve auch machen und die "Häärchen sind auch an den Beinen.Zuletzt geändert von Moyra; 08.09.2008, 19:48.
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Hi,
das kannst du auch ganz einfach bei Zophobas beobachten - die Larven sind auch länger als der fertige Käfer.
Hat auch nichts mit schrumpfen zu tun, denn es wachsen ja nicht einfach Beine an die Larve. Da passiert 'ne ganze Menge.
Larven sind demnach oft größer als das Imago.
Grüße,
Matthias
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Bei meinen Rosenkäfern wiegen Larven vor dem Verpuppen das vierfache vom Käfer und sind mehr als doppelt so lang.
Hirschkäferlarven haben hellere größere Kopfkapseln und das an der "Schulter" bei Nashornkäferlarven so prominente Tergit (kleiner brauner Fitzel) ist bei denen kaum zu sehen, wenn überhaupt.
Aber ich bin Laie. Klaas Reißmann cist Fachmann. Dem kannst Du glauben.
Gruß
IngoKober? Ach der mit den Viechern!
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Zitat von Moyra Beitrag anzeigenUnd wie wird dann aus einer 7cm fast 8cm Larfe ein Käfer von ca 4 cm länge?
Ich habe noch nie von einem Schrupfprozess gehört.
Schau dir mal Lucaniden-Larven in Büchern oder im Netz an, dann wirst du die Unterschiede auch sofort erkennen.
Grüße Thomas
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Typisch für Lucanidenlarven ist ein "Knick" im ersten Drittel relativ kurz hinter dem Kopf. Ist der Knick vorhanden, hast Du es mit einem Vertreter der Lucanidae zu tun (zumindest in Europa, außerhalb Europas kenne ich mich nicht aus), ist der nicht vorhanden, ist es was anderes.
Bei der Holometaboli, also der "vollständigen" Entwicklung von Insekten (die Entwicklung verläuft immer über die Stadien Ei-Larve-Puppe-Imago im Gegensatz zur Hemimetaboli - "unvollständige" Entwicklung - Entwicklung über Ei-Larve-Imago, kein Puppenstadium) muss man sich das Spielchen wie folgt vorstellen:
Aus dem Ei schlüpft eine Larve. Deren Lebenszweck ist es zu fressen, zu fressen, zu fressen und zu fressen. Zwischendurch mal wachsen und dann weiter fressen. In der letzten Entwicklungsphase der Larve wird über die enorme Nahrungsaufnahme ein ordentlicher Batzen Reserven angesammelt, der während der Puppenruhe benötigt wird. Diese Reserven benötigen natürlich Platz, der nur bedingt in der Breite der Larve zu finden ist und viel mehr in der Länge. Verpuppt sich diese Larve nun, wird ein vollkommen neues Gebilde konstruiert, die Puppe, die zwar um einiges kürzer ist als die Larve, dafür aber auch um einiges dicker und insgesamt wesentlich voluminöser. Das Volumen der Larve wird auf einen anderen Raum verteilt, der in der Volumenmenge aber in etwa dem der Larve entspricht.
Innerhalb der Puppe herrscht Chaos. Da schwimmt ein Zellbrei, vermischt mit Nahrungsreserven. Die Zellen sind nicht definiert, haben also noch keine spezifische Aufgabe und erhalten diese erst im Zuge der Entwicklung zum Käfer innerhalb der Puppe. Das kannst Du Dir so vorstellen, als würdest Du ein Haus fein säuberlich einreißen und zwar nicht in die Bestandteile Steine, Wasserrohre, Kabel etc. sondern in die Bestandteile Sand, Gips, Metalle (z.B. das Kupfer der Kabel), Zellulose (Bestandteil des Holzes) usw. usf., alles in breiiger Masse und alles miteinander vermischt. Aus diesem Brei filterst du dann die einzelnen Stoffe heraus. Aus dem Kupfer produzierst Du neue Kabel, aus der Zellulose neue Holzteile, aus dem Sand die Mauersteine, das Glas etc. pp. und fügst all diese neu gewonnenen Bestandteile zu einem vollkommen neuen Haus zusammen, das vollkommen anders aussieht. Das haus ist nur geringfügig kleiner, wegen der leichten Verluste, die du beim Recycling hattest (vergleichbar mit dem Verbrauch der Reserven beim Insekt. welches die Stoffwechselendprodukte nach dem Schlupf ausscheidet). Vor dem Abriß war es ein flacher, langer Bungalow. Nachdem Du es neu gebaut hast ein kurzes aber dafür dreistöckiges Haus, mit annähernd dem gleichen Wohnraum, nur auf mehrere Stockwerke verteilt.
Wenn Du dazu noch Fragen hast, einfach stellen. Ich versuche sie dann zu beantworten.
Viele Grüße
Klaas
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