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Carausius morosus gehen ein?!

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  • Carausius morosus gehen ein?!

    Wir haben in der Schule ein Terrarium. Darin züchten wir schon seid langer Zeit Stabschrecken, genauer gesagt Carausius Morosus. Eigendlich dachte ich bis vor kurzem als die ersten Tiere starben, dass es eine Kunst an sich wäre so ein einfaches Tier zum eingehen zu bringen....aber jetzt ist meine Meinung anders.
    Ich habe mit den Biolehrern schon alle erdenklichen Todesmöglichkeiten überprüft, nichts konnte sich bestätigen. Zuerst dachten wir an Schimmelpilze, daraufhin untersuchten wir den Boden mit Mikroskop und wechselten ihn auch, aber weder die Mikroskopierung noch der Wechsel des Substrates haben Erfolge gezeigt. Anschließend sizierten wie einige "verdächtige" Stabschrecken auf der Suche nach Parasiten - ohne Erfolg. Als verdächtig sahen wir die Stabschrecken, die folgende Merkmale zeigten:

    -Grünliche Auswüchse an den Genitalorganen, eigendlich ein Zeichen von Inzucht, nur war von diesem Symtom bei mir noch nichts zu sehen.
    -Die Abdominalsegmente sind unterschiedlich gefärbt - eines ist dunkler oder heller als das nächste
    -Es zeigen sich Spuren von Kanibalismus in Form von blutigen Stellen an Thorax und Abdomen (das Blut der Tiere ist ja grün, ist das normal?)
    -Alterserscheinungen in Form von Fehlenden Fußsegmenten

    Selbst als ich etwa 60 Tiere aus meinen Terrarien mitbrachte, gingen innerhalb von 2 Wochen mind. 40 Tiere zwischen dem 2. und 5. Stadium ein, die bei mir noch kwicklebendig waren. selbst die Luftfeuchte haben wir immer auf etwa 70% gehalten...hat auch nichts gebracht. Könnte es vielleicht an dem Efeu liegen - da im Winter in unseren Wäldern nicht viel Brombeere zu finden ist, haben wir den gesamten Winter lang mit Efeu gefüttert.

    Kann mir bitte jemand eventuelle Ursachen für dieses Massensterben bringen?

  • #2
    Hallo,

    bin auf dem Phasmiden-Gebiet selbst noch relativ neu, daher kann ich nur spekulieren dass die Todesfälle entweder von der schnellen Nahrungsumstellung (gab's 'ne Übergangsphase in der Brombeere und Efeu angeboten wurden, oder wurde das Futter von "heute auf morgen" komplett umgestellt) herrühren oder gegebenfalls das Futter durch den Einsatz von Insektiziden oder ähnlichem (z.B. von einem Nachbargrundstück aus) kontaminiert wurde? Vielleicht wendest Du Dich mit der Frage am besten mal an Leute im Phasmiden-Forum, da dürfte vielleicht mehr Erfahrung mit solchen spezifischen Problemen vorhanden sein als hier....

    Gruß

    Dennis
    Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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    • #3
      Von Efeu als Futter hab ich noch nie gehört... Steht auch nirgends im Internet. Ich würde es als zu hart einschätzen. Gibt es genügend große Fraßspuren?

      Mich würde noch interessieren wieviele Tiere Ihr auf welchem Raum haltet.
      Denn sowohl die Kanibalismus-spuren, als auch die fehlenden Beinsegmente deuten auf eine zu Hohe Besatzdichte oder ungeeignetes Fressen hin.
      Die unterschiedliche Färbung des Abdomens scheint mir generell recht variabel zu sein.
      Stutzig macht mich der Genital-Auswuchs, wobei ich kein Vergleich zu einem "normalen" Tier hab.
      Welchen Bodengrund habt Ihr?
      Temperatur?

      Ansonsten, fragende Grüße,
      Ohne genauere Informationen kommt auch das Phasmiden-forum nicht viel weiter... Mach am besten auch mal nen Photo.

      lg micha, wartend auf die Caurasius-Spezialisten...

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      • #4
        Wir halten in einem Terrarium mit dem maßen 120x50x50 so an die 60 Tiere...zum mindest versuchen wir sie zu halten. Efeu ist eigendlich eine gute Futterpflanze für den Winter - und eine schnelle Umstellung gab es nicht. Wir haben am Winteranfang noch die letzten findbaren Brombeerreste in eine Vase und den Efeu in die andere getan. Den Efeu fressen sie wie warme Semmeln. Die Temperatur ist immer zwischen 20 und 25°C - im Sommer und Winter. Als Bodengrund haben wir frische Muttererde - natürlich 1h bei 160°C "ausdünsten" lassen, wegen der Mikroorganismen. Ich hab grad ne Stabschrecke betäubt - ich versuchs mal mit nem Bild! Schade, es geht nich - die Kamera krieg das Bild nich scharf. Naja, wenn ichs beschreiben soll kommt das raus...:
        Es sieht aus, als ob sie....naja....schimmeln würde. Dort, wo sich normalerweise die Eier befinden, ist ein grünliches Gebilde, könnten Organe sein. Ich hab sie grad mit einem Spezialwasser betäubt - das is wie tiefe Narkose, aber sie scheint so extreme Schmerzen zu haben....jedes mal wenn ich diese "Klappe zum Eierschacht" öffne wacht sie auf und zappelt unglaublich stark und zieht auch mit ganz schöner Kraft. Ich werde sie einer Überdosis des Gases was aus der Lösung entweicht aussetzen, dann kann ich sie sizieren. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, gebe ich Ergebnisse!



        Moment mal: Jetzt wo sie fast tot ist krabbelt eine Essigfliege oder Obstfliege aus ihr raus!!! Wie ekelig...

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        • #5
          Das klingt ja fast so, als ob sie mit Parasiten, Pilzen, oder Amöben oder ähnlichem befallen sind.
          Ich habe zwar noch nie gehört, dass das bei Carausius passiert, aber naja, alles ist möglich.
          Wenn ihr euch ganz sicher seid, dass es wirklich keine vergifteten Futterpflanzen sind, gibt es eigentlich nicht viele Möglichkeiten.
          Um keine unnötigen Experimente zu machen, die vermutlich eh nix bringen, würde ich den gesamten Stamm töten und das Becken komplett reinigen und desinfizieren, oder ein neues Terrarium nehmen.
          Warum hattet ihr denn die Erde abgetötet? Eine gesunde Bodenfauna und -flora trägt auch dazu bei, dass für die Schrecken schädliche Organismen keine Überhand nehmen können!
          Meine Terrarien laufen seit 10 Jahren mit stinknormaler Blumen- und auch Walderde und solche Probleme, wie du beschreibst, hatte ich noch nie...

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          • #6
            Oh, das wirft gleich 'n ganz anderes Licht auf die Sache - und kein besonders hoffnungsvolles: Schau mal hier und hier! Gewöhnlich ist ein starker Buckelfiegenbefall an aufschwärmenden Fliegen zu erkennen wenn man den Behälter öffnet und an befallenen und bereits toten Tiere lassen sich kleine weiße Maden erkennen. Außerdem sollten Puppen herumliegen oder an Einrichtungsgegenständen "kleben". Alle Entwicklungstadien der Buckelfliege ähneln oberflächlich sehr unseren heimischen Essigfliegen.

            Sollte es sich wirklich um einen Befall mit Buckelfliegen handeln, dann ist rigides Vorgehen angesagt. in etwa konsequentes Absammeln aller Stabschreckeneier und separates Ausbrüten, z.B. in einer dichten Tupperbox. Komplette Reinigung des Beckens und konsequentes Aussortieren (und am besten gleich Abtöten) aller Tiere mit Krankheitsanzeichen. Die "gesunden" Tiere wachsam beobachten und jedes weitere auffällige Tier sofort aussortieren. Eventuell Köder für die Fliegen aufstellen (Behälter mit Trichtereingang und fauligem Fleisch als Köder kann helfen, muss aber nicht). Buckelfliegen sind lästig, schnell und ausdauernd, es kann Wochen dauern eine Insektenzucht von ihnen zu befreien (eigenen Erfahrung), unter Umständen könnte es auch nötig sein die komplette Zucht zu räumen und nur die Eier für den "Wiederaufbau" zu behalten.

            Gruß

            Dennis
            Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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            • #7
              oha! das klingt nicht gut..aber genau diese Fliegen sind es!!! Es lässt sich deutlich auf dem Bild erkennen. Zum Glück habe ich mehrere Terrarien...ich hoffe nur das eine ist betroffen. Ich bin grade mit dem Schreckenzerschnippeln fertig - einige Abdominalsegmente waren dicker weil innen weiße klebrige Eier klebten. INNEN!!! Ich habe alle Auffälligen Tiere in ein Quarantäne-TerraRIUM getan...es sind leider an die 130-150 Stück! Ich werde sie einfrieren und den Zuchtstamm auslöschen!!! Danke für die Antworten!
              Zuletzt geändert von Gaby Lehmann; 21.05.2009, 14:21. Grund: *räusper*

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              • #8
                Buckelfliegen sind die Pest, ich selbst hatte sie unter anderem in meiner Schabenzucht. Sie legen offenbar ihre Eier auf lebenden Tieren ab, die Maden schlüpfen und fressen das Tier von innen her auf. Der gesamte Entwicklungszyklus scheint auch sehr schnell abzulaufen, denn wenn ich sie bisher hatte, waren es Massenauftreten.

                Du solltest auf jeden Fall sehen, ob nicht doch noch unbeschadete Tiere dabei sind, im Falle meiner Schabenzucht waren z.B. aussschließlich adulte Tiere befallen. Gerade bei den Schrecken könnte ich mir denken, dass kleine Tiere einfach keinen geeigneten "Eiablageplatz" darstellen und ebenso wie die Eier unbeschadet sind. Wäre ja schade um die ganze Zucht.

                Gruß

                Dennis
                Zuletzt geändert von black-eye; 01.05.2009, 15:23. Grund: Fehlerteufel eliminiert!
                Obwohl ich die mächtige Suchfunktion benutzt, meinen nächstgelegenen reptilienkundigen Tierarzt aufgesucht, die veterinärmedizinische Datenbank durchsucht, mein Tier den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Reptilienhaltung gemäß untergebracht... und den Nachbarn des Schwippschwagers meiner Großtante befragt habe, ist meine Frage immer noch unbeantwortet!

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                • #9
                  naja wenn mans genau nimmt stört mich dieser Verlust eher weniger. In den restlichen Terrarien hab ich mit Sicherheit noch mehr als 750 Tiere...

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                  • #10
                    ist ja krass, ich habe noch nie gehört, dass Buckelfliegen Phasmiden befallen!!!
                    und ich kenne wirklich ne Menge Züchter...

                    Mach dem Stamm ein Ende, alles sauber und fang neu an.
                    Carausius morosus ist ja nun wirklich keine Art, die du niemals wieder bekommen könntest.

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